Bist du glücklich?
Wenn man sich mal unsere Fußgängerzonen,
Bushaltestellen oder Ausflugslokale anguckt,
sieht niemand so aus als würde er
mit Ja antworten können,
obwohl wir doch eigentlich schwer damit
beschäftigt sind glücklich zu werden.
Wir fliegen 2000 Kilometer nach Malle,
um es mal richtig krachen zu lassen,
springen an Gummibändern von Fernsehtürmen,
jagen uns Pülverchen in die Nase,
umarmen Bäume
oder geben ein Heidengeld
für ganzheitliche Ayurvedareisen
in ferne Robinson Clubs aus.
Was ist denn eigentlich Glück?
Laut Albert Camus
war der glücklichste Mensch
ein Herr Namens Sisyphos.
Genau! Der Typ, der den ganzen Tag
einen Stein den Berg raufrollt,
einen Stein, der dann kurz vorm Ziel
den ganzen Weg wieder runterkullert.
Super, danach wären wir
ja alle mehr als glücklich!
Gibt es doch heutzutage genug Leute,
die ihren Job als „Sisyphos-Arbeit“ bezeichnen.
Also sind sie eigentlich
alle des Glückes hold:
die Online Broker, Fließbandarbeiter,
Nachrichtensprecher oder Gesamtschullehrer!
Aber erst sollte man
Monsieur Camus mal fragen,
was er damit eigentlich gemeint hat!
Camus sah im Sisyphos
den Inbegriff eines sinnlosen Lebens.
Wie jetzt? Wie kann ein sinnloses
Leben Glücklich machen?
Genau darum geht es:
Statt auf einer Autobahn mit 220
in Richtung Erfüllung zu brettern,
eiern wir mit
einer Bummelbahn durchs Leben,
die an den absurdesten Orten Halt macht.
Aber gerade dadurch
eröffnet sich die Möglichkeit,
dem Leben in der bewussten Anerkennung
des Absurden Würde und Größe zu geben.
Klingt doch ganz plausibel.
Wir alle sind da, hier in der Welt.
Ohne dass uns jemand gefragt hat,
ob wir das überhaupt wollen.
Wir leben unser Leben.
Ein Leben, dass immer wieder
Haken schlägt, uns hinters Licht führt
und wenn wir einmal glauben,
die Grundregeln verstanden zu haben,
uns den Stinkefinger zeigt!
Aber das kann ja auch Gutes haben!
Wenn es keinen Masterplan gibt,
kann man selber einen schmieden.
So sah es auch ein anderer Franzose,
Jean Paul Sartre war sein Name.
Er stellte diese „Sinnfrage nach dem Sein“
und machte aus ihr auch gleich
eine eigene philosophische Richtung.
Den Existentialismus!
In seinem Mittelpunkt
steht der existente Mensch.
In all seinen Zuständen
– ob verliebt, ängstlich oder wütend,
der sich als frei
und selbst bestimmt erkennt.
Wir können tun und lassen
was wir wollen,
denn wir definieren uns
nur über unser Handeln.
Weil wir einfach existieren,
gibt es kein Schema
nach dem wir handeln müssen.
Kein Gesetz, keinen Ehrenkodex
und keine Etikette!
Sondern wir selbst wählen
das Thema unseres Lebens.
Jeder wird also so,
wie er sich selbst schafft.
Der Existentialist glaubt,
vollkommen alleine ohne Beistand
durchs Leben ziehen zu müssen
und hat nur die Aufgabe,
mit sich im Reinen zu sein.
Aber warum wir also Leben,
weiß hier auch niemand.
Na toll!
Camus meinte es sei einfach etwas Absurdes,
das Leben und der Tod sei der Höhepunkt!
In seinem Fall ein Autounfall
auf dem Weg nach Paris.
Das Leben ist eine Krankheit
die tödlich verläuft.
Oder ein spannender Film
mit Happy End! Je nachdem.
Deswegen sollten wir – auch wenn das jetzt
nach dem Inhalt eines Glückskekes klingt,
versuchen, das Beste daraus zu machen!
Denn, nur Bond, James Bond, lebt zweimal!