Okay, seid alle willkommen. Es ist großartig, so viele bekannte Gesichter zu sehen und eine Menge Gesichter, die noch nicht hier waren, und das ist ebenfalls großartig. Hier im Center haben wir einen großen TV eingerichtet, auf dem ihr zu sehen sein solltet, aber in letzter Minute gab es eine Panne damit, jetzt gerade kann nur ich euch sehen. Wir werden das in Kürze gerichtet haben. Wir haben hier eine Gruppe von Leuten, die hier sitzen und den Raum im Center halten für dieses Retreat. Und da sind ungefähr 200 Menschen, die sich für dieses Retreat angemeldet haben, großartig! Und wir haben ein tolles Team, das geholfen hat, dies alles zusammenzustellen. Ich bin sehr froh darüber, dass wir in diesem Retreat 25 Begleiter haben, die abends bei der Selbsterforschung helfen. Bei unserem letzten Online-Retreat waren das gerade mal ich, Lilla und Bill Free, die fast 300 Menschen zu betreuen versuchten. Diesmal geht es hoffentlich viel besser. Wir führten ein Training für die Begleiter durch, das finde ich wirklich spannend. Wir haben viele verschiedene Aufnahmen, Dinge für Klangreisen, Yoga Nidra. Tayama hat ein Yoga Nidra vorbereitet, Jason Yoga-Stunden. Chad Charles wird herkommen und eine Atemsitzung anleiten. Wir haben vieles hierfür zusammengestellt. Hinter der Szene ist Alex technischer Helfer ebenso Tayama. Ihre Emailadressen sind in den Anmeldeformularen, wenn also jemand technische Unterstützung braucht oder Probleme hat, könnt ihr ihnen eine kurze Mitteilung schicken und sie werden sich um euch kümmern. Oder sonstige logistische Probleme, wenn ihr jemand von uns braucht, könnt ihr Lilla kontaktieren unter contact@samadhi.ca. Sie wird dies ein paarmal am Tag checken. Noch einige logistische Dinge, bevor wirklich ins Retreat eintauchen. Falls ihr etwas verpasst, wir werden Replays posten auf der Zeitplanseite. Wir versuchen, diese so schnell wie möglich hochzuladen, meist innerhalb von ein paar Stunden nach der Aufnahme. Heute abend haben wir unsere erste Dyad-Sitzung. Für diejenigen, für die dies neu ist, es haben viele die zwei Online Dyad-Sitzungen mitgemacht, die wir im vergangenen Mai und April durchgeführt haben, um die Dyad-Technik zu erlernen vor diesem Retreat. Falls du bei diesen Trainingsstunden nicht dabei warst, stelle sicher, dass du heute abend bei der Selbsterforschungsstunde dabei sein kannst, weil wir da die Technik vermitteln und wir zeigen auch Trainingsvideos. Diese Videos sind ebenfalls auf der Zeitplanseite, falls ihr sie verpassen solltet. Sie sind da, aber es wäre sehr wichtig, diese Technik wirklich zu verstehen, bevor ihr in die Dyaden eintaucht. Wir haben hier eine Reihe von Fragen. Manche fragen, ob sie sich mit Dyad-Partnern in ihrer eigenen Zeitzone verbinden können. Wenn ihr in einer anderen Zeitzone mitmacht und den Zeitplan verändert , würde ich es zuerst ermöglichen, dass ihr euch im Chat verbindet. An der Seite befindet sich ein kleiner Zoom-Chat, wir werden ihn morgen erreichbar schalten für diejenigen, die sich mit einem Partner in ihrer Zeitzone verbinden wollen, Ich schlage jedoch vor, dies nur zu tun, wenn ihr euch wirklich über die Technik im Klaren seid. Es hat wirklich gute Gründe, warum wir Betreuer haben, wir möchten Fehlentwicklungen durch Unkenntnis der Technik vermeiden. Tu einfach dein Bestes, um dabei zu sein, um die Technik zuerst zu erlernen, dann eröffnen wir diese Möglichkeit für die, die das möchten. Also, zunächst, es ist wirklich signifikant, dass wir hier in diesem Moment zusammen sind. Viele Millionen Menschen in der Welt haben sich verbunden mit Awaken the World, indem sie die Filme online angesehen haben. Es gibt so viele Ressourcen online, aber nur wenige kommen tatsächlich in Kontakt damit, worauf diese Hinweise deuten, nämlich auf die direkte Erfahrung ihrer wahren Natur und diese Arbeit tun, dies Sadhana. Es gibt ein Programm, könnte man sagen, das sich abspielt in der Welt. Ein großes Skript, das sich sozusagen entfaltet. Die Matrix ist wie ein Fluss, der in eine gewisse Richtung fließt, und die meisten Menschen erfahren sich als in ihrem kleinen Boot sitzend, das den Fluß hinunter schwimmt. Das soll heißen, dass die meisten Menschen identifiziert sind mit ihrer Rolle in diesem Spiel des Lebens. Und aus dieser Rolle zu erwachen, ist nicht immer leicht. Es ist also bedeutsam, dass wir hier zusammen sind. Ich bin wirklich dankbar, dass all diese Menschen hier sind. Alle diese Personen haben sich eingefunden, und das Bewusstsein hat die Möglichkeit, aus all diesen Rollen zu erwachen. Ich spreche etwas darüber, wie wir das meiste aus diesen 7 Tagen machen können. Zunächst, es kamen viele Fragen auf während des Retreats, und wir werden tief eintauchen in die Fragen jeden Tag während des Gruppenprozesses, jeden Tag um 11 Uhr. Dies ist eine Gelegenheit, sich zu verbinden und zu erkunden, was auch immer aufkommt in eurer Praxis. Und diese Fragen, die aufkommen, scheinen wichtig zu sein. Ich kann euch jedoch direkt jetzt ein Geheimnis verraten. Die Wahrheit, wer du bist, wird nicht in Fragen und Antworten enthüllt. Sie wird enthüllt, wenn der Verstand still wird, und wenn dieser kleine Sucher aufhört, zu suchen. Er hört auf, Fragen zu stellen und ist einfach okay damit, was ist. Aber gleichzeitig sollen die Fragen beantwortet werden, wir werden noch dazu kommen. In den Emails, die ich verschickt habe, habe ich über kontinuierliche Praxis gesprochen, und nun beginnen wir eine 7 Tage lange kontinuierliche Praxis. Was meine ich mit kontinuierlicher Praxis? Wir wollen Energie in uns aufbauen. Kontinuierliche Praxis bedeutet kontinuierliche Präsenz. Das bedeutet letztendlich mit dem, was ist, zu sein, ohne Bedingung, ohne Widerstand oder Vorlieben des konditionierten Geists. Manchmal glauben Menschen, wenn sie kontinuierliche Praxis hören, dass sie eine Technik kontinuierlich üben sollten, dass sie etwas lernen werden mit dem konditionierten Geist, einfach fortfahren mit Tun. Aber das ist es nicht. Das meine ich nicht mit kontinuierlicher Praxis. Im Buddhismus nennen sie das ‚beherrscht sein vom Dharma‘. Es ist, als ob du in einer Technik gefangen wärst und das Leben nicht wirklich erfährst. Der Zenmeister Dogen hatte eine großartige Art, zu vermitteln, was dies ist, diese kontinuierliche Praxis oder kontinuierliche Präsenz. Er sagte, wenn du sitzt, sitze nur. Wenn du sitzt, sitze nur. So erfährst du vollständig 'einfach sitzen'. Wir werden Verschiedenes machen in diesem Retreat. Wir lauschen Klangreisen - wenn ihr hört, dann hört nur. Ihr könnt Gehmeditationen durchführen zu verschiedenen Zeiten. Wenn ihr geht, geht nur. Wenn ihr esst, esst nur. Und habt die direkte Erfahrung, eine direkte Erfahrung von dem, was auch immer ist. Wir haben alles dafür vorbereitet, damit ihr einfach in kontinuierlicher Praxis sein könnt. Und wenn wir einfach nur sind, baut sich Energie auf, wenn wir nicht den konditionierten Verstand benutzen. Prana oder Energie baut sich auf. In einem Retreat wie diesem geht jedesmal, wenn du alten Muster folgst, jedesmal, wenn du dein Telefon checkst oder etwas liest, du etwas nimmst und beginnst zu lesen, wenn du mit jemandem sprichst, mit jemand sprichst außerhalb der Dyaden, die Dyaden sind eine Ausnahme, jedesmal, wenn du den kleinen Verstand benutzt, fließt die Energie zurück in die alten Muster. Und du verlierst den Fortschritt, du verlierst die aufgebaute Energie. Also in dem Retreat, in jedem Retreat oder wann immer wir Sadhana ausführen, scheint es zwei Herangehensweisen an die Meditation zu geben, und wir werden uns in diesem Retreat mit beiden beschäftigen. Die eine Annäherung besteht darin, etwas zu tun, eine Technik zu praktizieren oder etwas, das vom Verstand erlernt wurde. Die andere Herangehensweise ist, NICHTS zu tun. Nur sein oder absichtsfreies Bewusstsein. Wir werden in diesem Retreat beginnen, die Nützlichkeit dieser Techniken und ihren Platz zu verstehen. Und hoffentlich schließlich damit beginnen, diese Dinge bleiben zu lassen. Wir werden Techniken anbieten für zur Ausbildung von Zielgerichtetheit, Konzentration, Aufmerksamkeit und das Aufgeben inneren Widerstands. Das bedeutet gewissermaßen das Lösen der Bindungen der Ichstruktur. Dies bereitet die Ichstruktur auf das Nicht-Tun vor, auf wahlfreies Bewusstsein. Den aufgeregten Verstand sich beruhigen lassen. Dieses Nicht-Tun hat viele Namen. Im Zen wird es Shikantaza genannt, einfach sitzen. Auch Mahamudra, absichtsfreies Bewusstsein. Es ist Selbsterforschung. Es ist wirklich das. Einfach sein. Ein Gefühl für unser Sein oder Ich-bin-Sein ohne etwas zu tun, ohne es mit dem Verstand zu identifizieren. Wir werden also sein, wenn wir in das Retreat eintauchen und immer mehr beides gleichzeitig haben. Wir werden tun im Nicht-Tun. Im Chan-Buddhismus heißt es ‚Wei Wu Wei‘, Nicht-Tun tun. Ich liebe das. Wir werden also die Techniken mehr zu Beginn des Retreats anwenden, und irgendwann, wenn wir die Bedingungen für das Nicht-Ausweichen-Können für die Ichstruktur geschaffen haben, wird die Verstandesaktivität nachlassen. Wir werden beginnen, uns über die Hindernisse hinaus zu bewegen und die Techniken werden immer weniger Raum einnehmen im Retreat. Nach diesem kurzen Gespräch gehen wir über in eine Zeit der Meditation und lassen wirklich alles andere von unserem Leben los. Wie gesagt haben wir diese 7 Tage darauf hin ausgelegt, alles loszulassen, was nicht zu einem Fortschritt führt. Und mit Fortschritt meine ich, - es ist solch ein Widerspruch, weil das so aussieht, als gäbe es ein Ziel. Aber das Ziel ist, einfach nur jetzt hier zu sein. Und ihr seid jetzt hier. Die Wahrheit dessen, wer ihr seid, ist hier. Es ist einfach ein Abstreifen, ein allmähliches Klären des Verstands, der immer in die Vergangenheit und die Zukunft projiziert. Es ist das zur Ruhe kommen des Verstands, und dieser konditionierte Verstand... ich habe dies auf verschiedene Art ausgedrückt in den Filmen, es gibt 2 Knoten, die uns an den konditionierten Verstand binden. Die zwei Knoten sind: der Körper möchte Komfort, der Verstand möchte wissen. Der Körper möchte Komfort, und der Verstand will wissen. Dies sind die zwei Dinge, an die wir in diesem Retreat herangehen werden. Wir werden jenseits von Behagen und Unbehagen gehen und in einen nicht-wissenden Verstand, in einen Raum von Nichtwissen. Um etwas Neues zu realisieren, können wir nicht wissen, wir brauchen keinen Verstand, der forscht und nach etwas sucht. Wenn er das tut, auch wenn wir schon Erfahrungen von Erwachen hatten, Gipfelerlebnisse in der Vergangenheit, was auch immer der Verstand denkt, was es ist, ist es nicht. Weil der Verstand nur die Vergangenheit kennt. Der konditionierte Verstand kennt nur Erfahrungen. Also egal, was wir erlebt haben, wir müssen es loslassen, damit der Verstand nicht versuchen kann, etwas aus der Vergangenheit zu rekonstruieren. Der konditionierte Verstand ist sehr raffiniert in dieser Hinsicht. Wenn wir denken, wir wissen, was Samadhi ist und wir danach ausschauen, macht dies der Verstand. Es geht darum, den Verstand immer wieder zu entmachten. Dieses Fallenlassen eröffnet die Fähigkeit, in das Mysterium einzutreten. Der klassische Weg von Sadhana, um in dieses Mysterium einzutreten, sind lange Zeiten der Meditation, die Reinigung der Ichstruktur von den alten Mustern und den Samskaras, worüber ich im Laufe des Retreats noch sprechen werde. Wir haben also im Verlauf des Retreat diese verschiedenen Bereiche oder verschiedene Verfahren, mit denen wir arbeiten, Meditation, Selbsterforschung, Klangreisen, aber ab einem bestimmten Punkt, wie ich hoffe, beginnen wir zu sehen, dass Meditation und Selbsterforschung tatsächlich das Gleiche sind. Bei der Selbsterforschung geht es darum, die Wahrheit darüber, wer du bist, herauszufinden, und wenn wir wirklich in die Meditation kommen, wenn wir tatsächlich meditieren, ist da kein Meditierender, kein Handelnder. Wenn wir herausfinden, wer wir sind, wird Meditation zum Sein, wer wir sind. Einfach Sein. Da ist kein Macher, da ist kein Meditierender. Dieser kleine Geist, macht etwas, das Meditation genannt wird. Hoffentlich werden wir immer mehr erkennen, wenn wir Selbsterforschung betreiben und einen Sinn dafür bekommen, was sie ist, ein Gefühl dafür, was es bedeutet, die Identifikation mit dem Verstand, dem Denker, aufzugeben. Beginnen, den Ich-Gedanken zu erkennen und wie er sich verkleidet als all die verschiedenen Formen. Die Meditationszeiten, ihr habt das wahrscheinlich im Stundenplan gesehen, dauern 2 Stunden. Zwei Stunden sind eine lange Zeit fürs Meditieren, macht euch deswegen keine Sorgen. Wenn wir die Retreats in persona durchführen, läuten wir in den 2-Stundensitzungen alle 40 Minuten eine Glocke, aber online könnt ihr das selbst bestimmen, es liegt ganz bei euch. Für manche sind 2 Stunden gut machbar, andere brauchen vielleicht eine Pause, in der ihr aufstehen, etwas herumlaufen oder euch strecken könnt. Ihr seid also eingeladen, in die Stille zu gehen, einfach zu sitzen. Auf nichts zu reagieren, was auch immer im Geist und Körper aufkommt, aber wir wollen auch keine Überforderung. Es gibt da einen mittleren Weg. Manchmal taucht die Frage auf: Wie weiß ich, was zu viel ist? Oder was ist Überforderung? Ich möchte unterscheiden zwischen echtem Schmerz, dem Schmerz, wenn die Intelligenz des Körpers sagt, es ist zu viel, es ist Zeit, zurückzurudern. Vielleicht ist da eine alte Verletzung im Körper oder etwas, für das gesorgt werden muß. Es gibt also Zeiten, in denen wir den Körper nicht brutal behandeln sollten, wir wollen ihn nie brutal behandeln. Also sollten wir erkennen, wenn der Körper Fürsorge braucht. Aber wir wollen auch wissen, wenn es sog. karmischer Schmerz ist oder Schmerz, der von den Samskaras oder den Eindrücken aus der Vergangenheit herrührt. Bei dieser Art von Schmerz ist da ein Gewohnheitsmuster im Geist und Körper, sich immer von diesem Schmerz abzuwenden und sich dem Vergnügen zuzuwenden. Und manchmal kommt diese Art Schmerz hoch, wenn wir sitzen. Da ist dann dieses Unbehagen oder eine Ängstlichkeit im Körper und die Tendenz, sich davon abzukehren. Auf diesen karmischen Schmerz, dieses Gewohnheitsmuster, wollen wir nicht reagieren. Wir wollen gelassen bleiben, diesen Empfindungen erlauben, aufzutauchen und wegzugehen. So befreien wir tatächlich die Energie aus diesen Mustern, aus den tiefen Samskaras. Schau einfach, was geschieht, wenn du dich nicht bewegst. Sitze einfach. Bleibe einfach still und erlaube den Empfindungen zu kommen und zu gehen. Es gibt noch ein paar Dinge zu sagen. Wenn wir so lange meditieren, wir werden früh am Morgen aufstehen, am Abend dann die Selbsterforschung, und das kann anstrengend sein. Diese Art Arbeit kann sehr ermüdend sein. Es findet ein Neuverknüpfungsprozess in Geist und Körper statt, und die Selbststruktur, das konditionierte Selbst kann sehr müde werden in diesem Prozess. Und ich würde sagen, dass dies eine sehr gute Sache ist. Wir wollen die Verteidigung des Verstands schwächen. In diesem Prozess also kann das konditionierte Selbst ermüden, verwirrt, desillusioniert sein. Dies ist einfach ein Teil des Prozesses. Es wäre gut, wenn möglich, ein Nickerchen zu vermeiden. Lass die Selbststruktur einfach müde werden. Wenn du bei der Selbsterforschung abends mit einem müden Verstand und etwas verwirrt erscheinst, ist es perfekt. Das ist die beste Voraussetzung für die Selbsterforschung. Auch wenn in deinem Umfeld Stille sein könnte, wäre das ideal für das Retreat. Der Grund für die Stille ist, den Verstand nicht zu aktivieren. Lasst alle anderen Übungen beiseite für die Dauer des Retreats. Viele machen Yogaübungen, die evtl. Pranayama enthalten. Da kann es sehr kraftvolle Übungen geben, die viel Energie aufwirbeln. Wir bitten darum, diese für die Dauer des Retreats beiseite zu lassen und bei den Übungen zu bleiben, die wir vorgesehen haben, weil es da einen Fluss gibt in dem, was wir vorhaben. Wir wollen darauf achten, nicht zu viel Energie aufzubauen, zu viel zu schnell. Meiner Erfahrung nach geraten die Dinge dann außer Kontrolle für die Teilnehmer des in persona Retreats oder des Online-Retreats, wenn jemand vom Programm abweicht. Wir bitten also darum, einfach beim Programm zu bleiben und es zu versuchen. Schaut, wie es für euch wirkt und folgt dem Stundenplan. Und dass ihr zu den Meditationen da sein könnt, auch wenn in euerm Körper allerlei vor sich geht, ihr nicht wirklich sitzen könnt, seid da und verweilt im Raum. Bleibt in diesem virtuellen Zendo in kontinuierlicher Praxis, was auch immer vor sich geht, erledigt sich von selber. Einige Menschen haben gefragt... es scheint diese Biofeedback-Geräte sind sehr beliebt heutzutage. Geräte wie Muse sind nützlich für das Training des Körpers, aber nicht notwendig für dieses Retreat. Das ist nicht relevant für das Erwachen. Es ist gut, hat viele Vorteile für das Training von Körper und Geist, aber ist nicht notwendig für das, was wir hier tun. Erwachen bedeutet herauszufinden, wer du bist, wenn Körper und Geist losgelassen werden. Wer bist du, jenseits von Körper und Geist? Ich habe noch von keinem Gerät gehört, das dir das sagen kann. Im Verlauf des Retreats können alle möglichen Dinge auftreten. Manchmal gibt es technische Probleme. Die Zoom-Technologie ist recht gut, aber wir hängen hier von vielerlei technischem Zeug ab, wenn es irgendeine Unterbrechung gibt, wenn es Ausfälle während des Retreats oder Signalausfälle gibt, erlaubt einfach, was ist. Es gibt Dinge, die wir nicht kontrollieren können und meiner Ansicht nach ist das, was während des Retreats auftritt, eine Gelegenheit für tiefe Praxis, für tiefe Gelassenheit. Nehmt es einfach wahr. Beobachtet, was in Körper und Geist hochkommt. Ich möchte noch etwas sagen zu meiner Rolle in diesem Retreat. Ich werde sprechen, hie und da kleine Hinweise geben. Aber ich möchte euch nichts lehren. Es sieht so aus, als ob ich kleine Belehrungen abgebe. Ich versuche nicht, euch etwas zu lehren oder zu sagen, was ihr tun sollt. All die Worte, die aus meinem Mund kommen, sind Fingerzeiger zu euerem wahren Selbst. Hängt euch also nicht an den Worten auf. Sucht in den Worten nicht nach der Wahrheit, wer ihr seid. Ich weise eigentlich hin auf etwas, das nur direkt untersucht werden kann in euch selbst. Ich kann praktische Fragen beantworten, die aufkommen in der Meditation, die Hindernisse und all das, aber die Wahrheit, wer ihr seid, kann nicht in dem gefunden werden, was ich sage. Sie wird nur gefunden, wenn du direkt schaust, direkt untersuchst. Glaube nichts, was ich sage, überprüfe es. Ja, meine Absicht ist es, so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen und einfach diese Hinweise anzubieten. Nur hinzuweisen darauf, wo eventuell ein Feststecken oder ein blinder Fleck auftaucht. Und letztendlich werden die Fragen hoffentlich zur Ruhe kommen. Wir können in den nicht-wissenden Verstand eintreten, in das Mysterium zusammen eintreten. Und wenn wir wirklich in das Mysterium eintreten, ist, wie der Zenmeister Dogen sagte, wahre Meditation das Wegfallen von Körper und Geist. Im Buddhismus wird das Nirvana genannt. Es ist die Beendigung der Täuschung des Geistes, des Träumens, des selbstzentrierten Handelns, die Beendigung des Ich-Gedankens. In der yogischen Tradition wird es Nirvikalpa Samadhi oder Nirodha genannt, und niemand kann dir sagen, was das ist. Es ist nicht einmal eine Erfahrung. Die Wahrheit dessen, wer du bist, ist keine Erfahrung. Es können eine Menge Phänomene auftreten, viele schöne direkte Erfahrungen, wenn wir in die Meditation gehen, aber missverstehe nicht die Erfahrung, die vorübergehend, wechselhaft ist. Verwechsle sie nicht mit der Wahrheit dessen, wer du bist. Die Erfahrung ist nicht deine wahre Natur. Deine wahre Natur ist kein Zustand. Ich werde vielleicht noch einen kleinen Überblick darüber geben, wie Sadhana wirkt bei diesem Retreat. In allen von uns, in allen, die hier sind, gibt es etwas, das euch hierher gebracht hat. Da ist etwas Tiefes, es ist nicht einfach der Verstand, der euch hierher gebracht hat. Da ist etwas Tieferes. Das konditionierte Selbst würde sich nie darauf einlassen. Für gewöhnlich mag es das nicht. Da ist also etwas Tieferes, da ist diese ursprüngliche Sehnsucht, ein Wunsch, zu uns selbst heimzukommen und Samadhi zu verwirklichen. Wahrhaftig zu wissen, wer wir sind, und da ist dieses Sehnen, dieser Ruf, zu unserer wahren Natur heimzukommen. Dies startet den Reinigungsprozess. In dem Moment, wo du beginnst zu erwachen und deine wahre Natur zu verwirklichen, kommt alles im Unbewussten verborgene an die Oberfläche und beginnt, sich zu zeigen. Dies kann allmählich geschehen oder es kann plötzlich passieren, das ist für jeden anders. Es ist eine unglaubliche Realisation, in den Klärungsprozess einzutreten. Ihr werdet auf verschiedene Weise geprüft werden, und dies ist nichts, was die Meisten auf eine abgeklärte Weise durchleben können. Je tiefer wir hineingehen, wenn die Emotionen und Gefühle auftauchen, desto realer wird es. Diese verschiedenen Dinge tauchen innerhalb des konditionierten Selbst auf, wenn wir das Verlangen haben zu erwachen. Etwas weckt uns aus unserem Schlummer. Wir spüren das, und dann mischt sich der Verstand auf verschiedene Arten ein. Eigentlich nur auf zwei Arten. Der Verstand kann Angst erzeugen oder eine Abneigung gegen den ganzen Erwachensprozess und versuchen, ihn zu stoppen. Oder auf der anderen Seite denkt der Verstand, dass es geschehen soll und versucht, das Geschehen zu machen. Also der Verstand versucht, es zu stoppen oder versucht, es zu machen. Beides sind Fehler. Beides ist nutzlos, weil das konditionierte Selbst es nicht tun kann. Das ist in der Tat der fundamentale Irrtum des Verstands. Diese Personenrolle, die wir spielen, muss die Kontrolle aufgeben. Das ist gemeint mit “Stirb, bevor du stirbst.“ Es ist wirklich nur das Aufgeben der Kontrolle. Diese Person erwacht nicht. Wir haben alle diese Namen in den kleinen Kästchen auf dem Monitor hier. Da ist eine Dan-Personenrolle hier, ich sehe oben auf dem Bildschirm einen Greg, Janice, eine Vernon-Rolle, Tayama-Rolle… Keine dieser Personen erwacht. Es ist das Eine Bewusstsein, das aus all diesen Charakteren erwacht. Das Bewusstsein erwacht aus dem Traum vom separaten Selbst. Wenn wir von dieser Idee des ‚Sterbens bevor du stirbst’ sprechen, kann dies Angst erzeugen im konditionierten Selbst. Aber die Person verschwindet nicht. Sterben bevor du stirbst, bedeutet, wie gesagt, einfach das Loslassen der Kontrolle. Die kleine Person wird vom Fahrersitz auf die Rückbank versetzt. Sie könnte Furcht spüren. Es könnte wirklich greifbare Furcht aufkommen. Das kleine Selbst könnte sich fühlen, als ob es stirbt wegen des Kontrollverlusts. Das ist unheimlich, das ist unbekannt. Aber in Wahrheit verschwindet dieser menschliche Avatar nicht nach dem Erwachen. Es ist nur so, dass das Drehbuch, das sich abspielt, nicht mehr die Show lenkt. Menschen sind auf ihrer Reise auf verschiedenen Stufen, jeder ist auf einer anderen Stufe in seiner Meditationspraxis. Und ich werde eine Art Buffet anbieten, Möglichkeiten, Techniken, und ihr könnt von diesem Buffet nehmen, was ihr wollt. Einige dieser Techniken waren extrem nützlich für mich auf meinem Weg und meiner eigenen Reise. Auf welcher Stufe ihr auch seid… Es wird gesagt, dass die Frucht langsam reift, aber schnell vom Weinstock fällt. Da sind Menschen hier, die reif sind für die Selbsterforschung, sie sind reif für das Erwachen, und andere brauchen noch ein Weilchen zum Reifen. (Ich trinke nur schnell einen Schluck) Auf welcher Stufe ihr auch seid auf eurer Reise, ihr hattet evtl. Aufwacherfahrungen in der Vergangenheit, die Dyaden, die Selbsterforschung, hilft euch, in der Wahrheit zu gründen, wird euch helfen, aus dem wahren Selbst heraus zu handeln und präsent zu sein. Aus dem wahren Selbst heraus zu interagieren. Die Dyaden sind für mich das fehlende Glied zwischen ‚Kissen‘ und dem Leben, um in der Lage zu sein, mit anderen zu kommunizieren, auszudrücken, zu zeigen, wer du bist. Die Erfahrung ist verschieden für jede Person, aber das Eine Bewusstsein, das Wissende dieser Erfahrung, ist dasselbe. Also diesen Reifungs- oder Klärungsprozess nennen wir Sadhana. Hier sind alle Eindrücke aus der Vergangenheit, die die Egostruktur bilden, die zwei Knoten, die uns binden, das Jagen nach Vergnügen und das Vermeiden von Schmerz und der wissende Verstand, all das, was die Egostruktur formt, all das machen wir uns in diesem Prozess bewusst. Sadhana bringt Unbewusstes ins Bewusstsein und kann damit geklärt werden. Und das Bewusstmachen, das Mitteilen in den Dyaden, ist ein Weg, um effektiv zu klären, was auch immer unterdrückt oder zurückgehalten wurde. Alle Arten von Gefühlen, Emotionen, Erinnerungen und Energien können hochkommen. Und die Einladung ist, sie voll zu erfahren, mit Gelassenheit, nichts Widerstand zu leisten, es einfach so sein zu lassen, wie es ist. Das Ego ist eigentlich nichts als Widerstand gegen das, was ist. Ich persönlich war in der Vergangenheit in Retreats, in denen ich fast mein ganzes Leben durchgegangen bin im Verlauf des Retreats. Alle möglichen alten Eindrücke und Erinnerungen kamen an die Oberfläche, auch Emotionen. Wir lassen es einfach geschehen bis zu dem Ausmaß, wie ihr könnt. Wenn da Traumas sind, wenn wirklich dicke Hammer hochkommen, Dinge, die überwältigend sind, dann wollen wir uns nicht überwältigen lassen. Wir wollen erkennen, dass vielleicht das Nervensystem überreizt wird und behutsam mit uns selbst umgehen. Die Absicht ist, was auch immer im Unbewussten ist, zu befreien, aber wir wollen nicht wie man sagt, die 'Tore des Himmels erstürmen'. Wir wollen dem inneren Lotus erlauben, sich in seiner eigenen Zeit zu entfalten, das Öffnen der Blüte nicht erzwingen, denn das hat seinen eigenen Zeitplan. Jeder hat seinen eigenen Zeitplan. Ich spreche noch etwas über das Hauptparadoxon in dieser Art von Sadhana-Praxis. Manchmal nenne ich es das Hingabeparadox. Es ist ein Paradoxon, das mit dem Widerstand im Unbewussten zu tun hat. All diese Samkaras, all das, ist Widerstand, und wenn wir uns gegen den Widerstand wehren, wenn wir ihn loswerden wollen, ist das nur noch mehr Widerstand. Es besteht also das Paradoxon, dass wir uns gegen den Widerstand wehren und uns damit immer weiter von Samadhi entfernen. In Sadhana beginnen wir, all diese Wünsche zu erkennen, all dies Wollen. Jeden Wunsch nach etwas anderem als dem, was ist, erkennen wir und erlauben ihm zu sein, man könnte sagen, wir verbrennen ihn. Brennen im Jetzt. Wer oder was bleibt übrig nach dem Verbrennen? Bezüglich des Hingabe-Paradoxons ist da ein Weg, das Aufgeben aufzugeben. Wir geben sogar die Idee des Aufgebens auf. Wir erkennen, dass was immer auch der Verstand denkt, was Aufgeben ist, ist es nicht. Wenn der Verstand etwas tut, von dem er glaubt, dass es Aufgeben ist, hat er noch immer die Kontrolle. Es geht nur um das Erkennen der Kontrolle durch den konditionierten Verstands. Es ist ein Ankommen im Leben, dem Guten, dem Schlechten, Ja-Sagen zu allem, jenseits von Behagen und Unbehagen, jenseits des bewertenden Verstands. Dies ist sehr radikal, das Gegenteil von so ziemlich allem, was die Gesellschaft euch erzählt hat, anzuhäufen, etwas zu erreichen, etwas zu tun. Ihr müsst etwas tun, um einen Lohn zu erhalten, um glücklich und frei zu sein. Das alles ist die Illusion, das ist die Lüge. Dieses Spiel von Sadhana ist das einzige Spiel, bei dem man gewinnt, indem man aufgibt. Es ist das Aufgeben der Person, die das Spiel spielt. Wir geben uns hin in das Herz unseres Seins. Finden direkt heraus, wer wir sind jenseits von Name und Form. Zu Beginn dieser Art von Sadhana sind wir mit einem gewissen Grad der Identifikation. Da sind einige Stufen des Leidens wegen der Identifikation. Wenn wir das nicht wären, bräuchten wir kein Sadhana, wenn wir frei von Leiden wären, bräuchten wir es nicht. Selbst Buddha fuhr fort zu meditieren. Selbst die größten Meditationslehr praktizieren weiter, eine Praxis der Klärung, der Klärung des Geistes. Meditation oder einige der Techniken können fortlaufend benutzt werden, um damit den Körper-Geist weiterzuentwickeln. Um ihn offen, transparent und klar zu halten. Die erste Edle Wahrheit im Buddhismus ist, dass es Leiden gibt. Es gibt die Tendenz der Identifikation, innerhalb der Selbststruktur zu wachsen und es gibt den Weg heraus aus der Identifikation. Dieser Weg, der ‚weglose Weg‘ besteht im Wesentlichen darin, die Illusionen abzustreifen, diese Ebenen des Geists, die konditionierten Muster. Wir streifen die Illusion des falschen Selbst ab und erwachen zur Bewusstheit, die immer direkt hier ist. Finde heraus, wer du bist in diesem Moment. Im Zen heisst es, es ist dein wahres Gesicht, bevor du geboren wurdest oder in der Bibel ‚Bevor Abraham war, bin Ich.‘ In dieser Sadhana sieht es nur so aus, als ob es zwei Aspekte oder Dimensionen gäbe. Wir wollen diese Dimensionen einmal beschreiben: Da ist das, was sich ändert, die Welt der Erscheinungen, und da ist das, was sich nicht ändert. Die Spaltung zwischen dem Wechselnden und dem Nichtwechselnden ist nur ein Werk des Verstands. Wenn die beiden als eins erkannt werden, ist das Samadhi. Irgendwie war da diese Trennung, irgendwie spaltete sich des Eine selbst. Yin und Yang, Subjekt und Objekt, all die verschiedenen Namen für die Dualität. Wir können es den Shiva-Weg nennen, den Shakti-Weg, das Erkennen des Bewusstseins und das Erkennen der Erscheinungen, den Zeugen und das Bezeugte. Wenn diese Zwei sich verheiraten und die Zwei als Eines erkannt werden, das ist Samadhi. Wir erwachen aus dem Zeugen und dem Bezeugten, aus dem Relativen und Absoluten. In der Yogatradition wird von den acht Gliedern des Yoga gesprochen. Die drei letzten Glieder des Patanjali- Systems ist das, was wir hier üben. Dies sind Dharana, Dhyana und Samadhi. Mit Dharana haben wir die Ausbildung der Konzentration. Einsgerichtete Konzentration. Dies scheint ein mühsamer Teil zu sein, wenn der konditionierte Verstand dies macht. Und doch ist da gleichzeitig das nächste Glied des Yoga, Dhyana, ist einfach Gleichmut. Einverstanden sein mit dem, was ist. Diese beiden Glieder sind tatsächlich die Mühe und die Hingabe. Wenn wir diese beiden zusammen üben, was möglich ist, - es ist möglich, beides gleichzeitig zu praktizieren - ist das eine mühelose Mühe. Ich hatte bei einem meiner Vipassana-Retreats früh in meiner Praxis einen erstaunlichen Lehrer, etwa vor 19 oder 18 Jahren. Ich traf diesen Lehrer in einem Viassana-Retreat. Dieser Lehrer befand sich am Fenster meines Zimmers während des Retreats. Es war tatsächlich eine Spinne. Manchmal scherze ich, dass sie mich die 8 Glieder lehrte. Die Spinne lebte am Fenster, hatte ein schönes Netz gebaut, und mein Zimmergenosse wischte das Netz weg irgendwann während des Retreats. Er zerstörte das Spinnennetz, und ich konnte beobachten,wie die Spinne es wieder spann. Wer die Vipassana-Tradition kennt, weiss, SN Goenka benutzt diese Worte häufig, er sagt, geduldig und ausdauernd. Geduldig und ausdauernd. Und diese kleine Spinne stellte mit Geduld das schöne Netz wieder her. Und da war die mühelose Mühe in der Art, wie sie sich in ihrem Sein bewegte. Ich möchte also sagen, lasst die natürlichen Kräfte in euch wirken in diesem Retreat. Was auch immer es ist, was die Spinne bewegte, diese Intelligenz, lasst diese Intelligenz in euch wirken. Geht selbst aus dem Weg, lasst die Energie aktiv sein. Ich hoffe, an diesem Punkt all die technischen Dinge abgedeckt zu haben. Sollte ich etwas vergessen haben, kann einer der Co-Hosts mich das wissen lassen. Wir kommen um 14:30 Uhr zurück und beginnen mit der Meditationspraxis. Wir machen eine kurze Pause und sind um 14:30 Uhr zurück. Bis dann. Danke.