WEBVTT 00:00:01.000 --> 00:00:03.000 Ich würde heute gerne ein wenig über 00:00:03.000 --> 00:00:06.000 vorhersehbare Irrationalität sprechen. 00:00:06.000 --> 00:00:10.000 Mein Interesse an irrationalem Verhalten 00:00:10.000 --> 00:00:13.000 begann vor vielen Jahren im Krankenhaus. 00:00:13.000 --> 00:00:17.000 Ich hatte damals schwere Verbrennungen, 00:00:17.000 --> 00:00:20.000 und wenn man lange Zeit im Krankenhaus ist, 00:00:20.000 --> 00:00:23.000 begegnet man vielen Arten von Irrationalität. 00:00:23.000 --> 00:00:28.000 Was mich auf der Verbrennungsstation immer am meisten gestört hat 00:00:28.000 --> 00:00:32.000 war, wie die Krankenschwestern meine Verbände gewechselt haben. 00:00:33.000 --> 00:00:35.000 Jeder von Ihnen hat schon mal ein Heftpflaster abgenommen 00:00:35.000 --> 00:00:38.000 und sich dabei irgendwann gefragt, was wohl besser sei: 00:00:38.000 --> 00:00:42.000 Soll man es schnell abreißen -- Der Schmerz ist dann nur kurz aber dafür sehr intensiv -- 00:00:42.000 --> 00:00:44.000 oder es stattdessen langsam abziehen -- 00:00:44.000 --> 00:00:48.000 was zwar länger dauert, aber jeden einzelnen Moment erträglicher macht. 00:00:48.000 --> 00:00:51.000 Welches ist der richtige Ansatz? NOTE Paragraph 00:00:51.000 --> 00:00:55.000 Die Schwestern auf meiner Station dachten, der richtige Ansatz 00:00:55.000 --> 00:00:58.000 wäre das Abreißen, also haben sie festgehalten und abgerissen, 00:00:58.000 --> 00:01:00.000 und festgehalten und abgerissen. 00:01:00.000 --> 00:01:04.000 Und weil ich Verbrennungen an 70% meines Körpers hatte, dauerte das Ganze etwa eine Stunde. 00:01:04.000 --> 00:01:07.000 Wie Sie sich vorstellen können, 00:01:07.000 --> 00:01:11.000 habe ich den Moment des Abreißens unglaublich gehasst. 00:01:11.000 --> 00:01:13.000 Ich habe versucht mit den Schwestern zu reden, ich fragte sie: 00:01:13.000 --> 00:01:14.000 "Warum versuchen wir nicht mal was anderes? 00:01:14.000 --> 00:01:16.000 Warum lassen wir uns nicht ein wenig mehr Zeit -- 00:01:16.000 --> 00:01:21.000 sagen wir zwei Stunden statt einer -- damit der Schmerz nicht so intensiv ist?" 00:01:21.000 --> 00:01:23.000 Darauf sagten die Schwestern mir zwei Dinge. 00:01:23.000 --> 00:01:27.000 Sie sagten mir erstens, sie hätten das richtige Modell vom Patienten -- 00:01:27.000 --> 00:01:30.000 daß sie wüßten, was das Richtige sei um den Schmerz gering zu halten -- 00:01:30.000 --> 00:01:33.000 Und dann sagten sie mir, die Bedeutung des Wortes "Patient" 00:01:33.000 --> 00:01:35.000 habe nichts damit zu tun, Ratschläge zu geben, oder sich einzumischen, oder... 00:01:35.000 --> 00:01:38.000 Das ist übrigens nicht nur im Hebräischen so, 00:01:38.000 --> 00:01:41.000 sondern in jeder Sprache, mit der ich bis jetzt zu tun hatte. NOTE Paragraph 00:01:41.000 --> 00:01:45.000 Und, wissen Sie, es gibt nicht viel -- es gab nicht viel, was ich tun konnte, 00:01:45.000 --> 00:01:48.000 also machten sie weiter mit dem was sie machten. 00:01:48.000 --> 00:01:50.000 Als ich dann etwa drei Jahre später aus dem Krankenhaus entlassen wurde, 00:01:50.000 --> 00:01:53.000 habe ich angefangen, an der Universität zu studieren 00:01:53.000 --> 00:01:56.000 und eins der interessantesten Dinge, die ich dort gelernt habe 00:01:56.000 --> 00:01:58.000 war, daß es eine wissenschaftliche Methode gibt 00:01:58.000 --> 00:02:02.000 in der man eine Frage die man hat auf abstrakte Weise 00:02:02.000 --> 00:02:06.000 neu stellt und durch die Untersuchung dieser neuen Frage 00:02:06.000 --> 00:02:08.000 vielleicht etwas über die Welt erfahren kann. NOTE Paragraph 00:02:08.000 --> 00:02:10.000 Genau das habe ich also getan. 00:02:10.000 --> 00:02:11.000 Mich interessierte nämlich noch immer die Frage, 00:02:11.000 --> 00:02:13.000 wie man Verbrennungspatienten am besten die Verbände abnimmt. 00:02:13.000 --> 00:02:16.000 Am Anfang hatte ich nicht viel Geld, 00:02:16.000 --> 00:02:20.000 also ging ich in einen Werkzeugladen und kaufte mir einen Schraubstock. 00:02:20.000 --> 00:02:24.000 Dann habe ich Leute in mein Labor gebracht, ihre Finger eingespannt 00:02:24.000 --> 00:02:26.000 und ihn ein bißchen gequetscht. NOTE Paragraph 00:02:26.000 --> 00:02:28.000 (Gelächter) NOTE Paragraph 00:02:28.000 --> 00:02:31.000 Ich habe manchmal länger gequetscht und manchmal kürzer, 00:02:31.000 --> 00:02:33.000 manchmal mit ansteigendem Schmerz, manchmal mit absteigendem, 00:02:33.000 --> 00:02:37.000 mal mit Pause, mal ohne Pause - jede Art und Weise von Schmerz. 00:02:37.000 --> 00:02:39.000 Wenn ich dann damit fertig war die Leute zu quälen, habe ich sie gefragt: 00:02:39.000 --> 00:02:41.000 "Wie schmerzhaft war das? Oder das?" 00:02:41.000 --> 00:02:43.000 Oder, "Wenn sie sich zwischen den letzten beiden entscheiden müßten, 00:02:43.000 --> 00:02:45.000 Welchen Schmerz würden Sie wählen?" NOTE Paragraph 00:02:45.000 --> 00:02:48.000 (Gelächter) NOTE Paragraph 00:02:48.000 --> 00:02:51.000 Das habe ich eine Zeit lang so betrieben. NOTE Paragraph 00:02:51.000 --> 00:02:53.000 (Gelächter) NOTE Paragraph 00:02:53.000 --> 00:02:57.000 Und dann bekam ich, wie jedes gute akademische Projekt, mehr Geld zugesprochen. 00:02:57.000 --> 00:02:59.000 Ich beschäftigte mich mit Geräuschen, Elektroschocks -- 00:02:59.000 --> 00:03:04.000 Ich hatte sogar einen Schmerzanzug, mit dem ich sehr starke Schmerzen verursachen konnte. NOTE Paragraph 00:03:04.000 --> 00:03:08.000 Am Ende dieses Prozesses hat sich dann herausgestellt, 00:03:08.000 --> 00:03:11.000 daß die Krankenschwestern unrecht hatten. 00:03:11.000 --> 00:03:14.000 Sicherlich waren sie wundervolle Menschen mit guten Absichten 00:03:14.000 --> 00:03:16.000 und großer Erfahrung, aber trotzdem haben sie 00:03:16.000 --> 00:03:20.000 ständig und vorhersehbar die selben Fehler wiederholt. 00:03:20.000 --> 00:03:23.000 Wie sich herausstellt, nehmen wir nämlich die Länge des Schmerzes 00:03:23.000 --> 00:03:25.000 und seine Intensität unterschiedlich wahr, weswegen 00:03:25.000 --> 00:03:29.000 ich weniger Schmerzen gehabt hätte, wenn es zwar länger wehgetan hätte 00:03:29.000 --> 00:03:31.000 aber dafür nicht so sehr. 00:03:31.000 --> 00:03:34.000 Es wäre auch besser gewesen, mit meinem Gesicht anzufangen, 00:03:34.000 --> 00:03:36.000 weil es da sehr weh getan hat, und sich zu meinen Beinen vorzuarbeiten 00:03:36.000 --> 00:03:39.000 damit der Schmerz im Laufe der Zeit geringer wird -- 00:03:39.000 --> 00:03:40.000 auch das wäre weniger schmerzhaft gewesen. 00:03:40.000 --> 00:03:42.000 Wir haben auch herausgefunden daß es gut gewesen wäre, 00:03:42.000 --> 00:03:44.000 hätte man mir zwischendurch Pausen gegeben um mich vom Schmerz zu erholen. 00:03:44.000 --> 00:03:46.000 Alles tolle Sachen, die man mit mir hätte machen können, 00:03:46.000 --> 00:03:49.000 aber meine Pfleger hatten keine Ahnung. NOTE Paragraph 00:03:49.000 --> 00:03:50.000 Und dieser Punkt gab mir zu denken: 00:03:50.000 --> 00:03:53.000 Sind Krankenschwestern die einzigen auf der Welt, die sich in diesem Punkt 00:03:53.000 --> 00:03:56.000 täuschen, oder ist die Fehleinschätzung weiter verbreitet? 00:03:56.000 --> 00:03:58.000 Wie sich herausstellt, ist sie weiter verbreitet -- 00:03:58.000 --> 00:04:01.000 Wir machen viele Fehler. 00:04:01.000 --> 00:04:06.000 Ich möchte Ihnen ein Beispiel für solcherlei Irrationalität geben 00:04:06.000 --> 00:04:09.000 und mit Ihnen über Betrug reden. 00:04:09.000 --> 00:04:11.000 Ich beschäftige mich mit dem Betrügen weil es interessant ist, 00:04:11.000 --> 00:04:13.000 uns aber auch, wie ich meine, etwas 00:04:13.000 --> 00:04:16.000 über die gegenwärtige Börsenlage erzählen kann. 00:04:16.000 --> 00:04:19.000 Mein Interesse am Betrügen begann 00:04:19.000 --> 00:04:21.000 als Enron die Bühne betrat und plötzlich explodierte 00:04:21.000 --> 00:04:24.000 und ich mich zu fragen begann, was gerade passiert war. 00:04:24.000 --> 00:04:25.000 Gab es nur einige wenige 00:04:25.000 --> 00:04:28.000 schwarze Schafe die zu solchen Dingen fähig waren, 00:04:28.000 --> 00:04:30.000 oder war die Situation eher eine endemische? 00:04:30.000 --> 00:04:34.000 Waren viele Menschen in der Lage, sich so zu verhalten? NOTE Paragraph 00:04:34.000 --> 00:04:38.000 Also begann ich wie so oft mit einem einfachen Experiment. 00:04:38.000 --> 00:04:39.000 Und das sah so aus. 00:04:39.000 --> 00:04:42.000 Wenn Sie in meinem Experiment waren, hätten Sie von mir ein Blatt Papier 00:04:42.000 --> 00:04:46.000 mit 20 einfachen Mathematikaufgaben bekommen, die jeder lösen kann -- 00:04:46.000 --> 00:04:48.000 aber ich hätte Ihnen nicht genug Zeit gegeben. 00:04:48.000 --> 00:04:50.000 Nach fünf Minuten hätte ich gesagt: 00:04:50.000 --> 00:04:53.000 "Geben Sie mir ihre Blätter und ich zahle Ihnen einen Dollar pro gelöster Aufgabe." 00:04:53.000 --> 00:04:57.000 Die Probanden haben das akzeptiert, und ich habe ihnen vier Dollar dafür gezahlt -- 00:04:57.000 --> 00:04:59.000 denn im Durchschnitt haben Sie vier Aufgaben lösen können. 00:04:59.000 --> 00:05:02.000 Andere habe ich zum Schummeln verleitet. 00:05:02.000 --> 00:05:03.000 Ich habe ihnen die Blätter ausgeteilt 00:05:03.000 --> 00:05:05.000 Und nach den fünf Minuten habe ich gesagt: 00:05:05.000 --> 00:05:06.000 "Zerreissen sie Ihr Arbeitsblatt, 00:05:06.000 --> 00:05:09.000 stecken Sie die Schnipsel in Ihre Tasche 00:05:09.000 --> 00:05:12.000 und sagen Sie mir wie viele Fragen Sie richtig beantwortet haben." 00:05:12.000 --> 00:05:15.000 Und siehe da, plötzlich hat der Durchschnitt sieben Fragen beantwortet. 00:05:15.000 --> 00:05:20.000 Es ist nicht so, als gäbe es wenige schwarze Schafe -- 00:05:20.000 --> 00:05:23.000 als betrögen wenige Leute und diese dafür sehr viel. 00:05:23.000 --> 00:05:26.000 Wir sahen stattdessen daß viele Leute betrügen, jeder von ihnen aber nur ein bißchen. NOTE Paragraph 00:05:26.000 --> 00:05:29.000 In der Wirtschaftstheorie 00:05:29.000 --> 00:05:32.000 ist Betrug nur eine einfache Kosten-Nutzen-Rechnung. 00:05:32.000 --> 00:05:34.000 Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden? 00:05:34.000 --> 00:05:37.000 Wieviel wird es mir nützen, zu betrügen? 00:05:37.000 --> 00:05:39.000 Und wie schlimm wäre die Strafe, falls ich erwischt würde? 00:05:39.000 --> 00:05:41.000 Man wägt diese Fragen gegeneinander ab -- 00:05:41.000 --> 00:05:43.000 eben eine ganz einfache Kosten-Nutzen-Rechnung -- 00:05:43.000 --> 00:05:46.000 und entscheidet dann, ob es sich lohnt, ein Verbrechen zu begehen oder nicht. 00:05:46.000 --> 00:05:48.000 Also versuchten wir das zu überprüfen. 00:05:48.000 --> 00:05:52.000 Bei manchen Testpersonen variierten wir, mit wieviel Geld sie davonkommen konnten -- 00:05:52.000 --> 00:05:53.000 Wieviel Geld sie stehlen durften. 00:05:53.000 --> 00:05:56.000 Wir zahlten ihnen 10 cent pro richtiger Frage, 50 cent, 00:05:56.000 --> 00:05:59.000 einen Dollar, fünf Dollar, 10 Dollar pro richtiger Frage. NOTE Paragraph 00:05:59.000 --> 00:06:03.000 Man könnte annehmen, daß, sobald die Summen höher wurden 00:06:03.000 --> 00:06:06.000 auch mehr betrogen wurde - aber dem war nicht so. 00:06:06.000 --> 00:06:09.000 Die meisten Leute betrogen und stahlen nur ein wenig. 00:06:09.000 --> 00:06:12.000 Was ist mit der Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden? 00:06:12.000 --> 00:06:14.000 Manche haben nur ihr halbes Arbeitsblatt zerrissen 00:06:14.000 --> 00:06:15.000 es waren also noch Beweise übrig. 00:06:15.000 --> 00:06:17.000 Andere haben ihr ganzes Arbeitsblatt zerrissen. 00:06:17.000 --> 00:06:20.000 Andere haben alles zerrissen und gingen aus dem Zimmer 00:06:20.000 --> 00:06:23.000 um sich draußen aus einer Geldschale zu bedienen, in der mehr als 100 Dollar lagen. 00:06:23.000 --> 00:06:26.000 Man könnte erwarten, daß Leute häufiger betrügen, sobald die Wahrscheinlichkeit 00:06:26.000 --> 00:06:29.000 erwischt zu werden, geringer wird - aber wieder war das nicht der Fall. 00:06:29.000 --> 00:06:32.000 Wieder haben viele Leute nur ein klein wenig betrogen 00:06:32.000 --> 00:06:35.000 ohne sich dabei um die ökonomischen Anreize zu kümmern. NOTE Paragraph 00:06:35.000 --> 00:06:36.000 Also fragten wir uns, wenn die Leute offenbar der 00:06:36.000 --> 00:06:41.000 rationalen Entscheidungstheorie und ihren Kräften nicht unterliegen, 00:06:41.000 --> 00:06:44.000 was geht hier dann vor sich? 00:06:44.000 --> 00:06:47.000 Und wir kamen auf die Idee, daß es ja vielleicht zwei Kräfte gibt. 00:06:47.000 --> 00:06:49.000 Einerseits wollen wir uns alle im Spiegel betrachten können 00:06:49.000 --> 00:06:52.000 und uns dabei gut fühlen, also wollen wir nicht betrügen. 00:06:52.000 --> 00:06:54.000 Anderseits könnten wir ein klein wenig schummeln 00:06:54.000 --> 00:06:56.000 und uns immer noch gut fühlen. 00:06:56.000 --> 00:06:57.000 Vielleicht ist es ja so, daß es 00:06:57.000 --> 00:06:59.000 eine gewisse Schummelgrenze gibt die wir nicht übertreten wollen, 00:06:59.000 --> 00:07:03.000 während wir trotzdem gerne von kleinen Betrügereien profitieren 00:07:03.000 --> 00:07:06.000 solange diese unser Selbstbild nicht verschlechtern. 00:07:06.000 --> 00:07:09.000 Wir nennen das den persönlichen Schummelfaktor. NOTE Paragraph 00:07:10.000 --> 00:07:14.000 Wie kann man so einen Schummelfaktor testen? 00:07:14.000 --> 00:07:18.000 Zuerst haben wir gesehen, wie man den Fuffziger-Faktor verkleinern kann. 00:07:18.000 --> 00:07:20.000 Wir haben uns Leute ins Labor geholt und ihnen gesagt, 00:07:20.000 --> 00:07:22.000 wir hätten zwei Aufgaben für sie. 00:07:22.000 --> 00:07:23.000 Zunächst haben wir die Hälfte der Probanden gebeten, 00:07:23.000 --> 00:07:25.000 10 Buchtitel aus ihrer Schulzeit aufzuzählen 00:07:25.000 --> 00:07:28.000 und die anderen, die Zehn Gebote zu rezitieren. 00:07:28.000 --> 00:07:30.000 Dann haben wir sie in Versuchung geführt, zu schummeln. 00:07:30.000 --> 00:07:33.000 Interessanterweise hat die Gruppe, die versucht hat die Zehn Gebote zu rezitieren -- 00:07:33.000 --> 00:07:35.000 in unserem Versuch hat es übrigens niemand geschafft, sich an alle Zehn zu erinnern -- 00:07:36.000 --> 00:07:40.000 aber die, die versucht haben die Zehn Gebote wiederzugeben, 00:07:40.000 --> 00:07:43.000 haben, selbst wenn man ihnen die Chance gegeben hat zu betrügen, überhaupt nicht geschummelt. 00:07:43.000 --> 00:07:45.000 Es war nicht so, daß die religiöseren Personen -- 00:07:45.000 --> 00:07:46.000 die, die mehr Gebote gewußt haben -- weniger betrogen hätten 00:07:46.000 --> 00:07:48.000 und daß die weniger religiösen -- 00:07:48.000 --> 00:07:49.000 diejenigen, die sich an fast gar keine Gebote erinnern konnten -- 00:07:49.000 --> 00:07:51.000 mehr betrogen hätten. 00:07:51.000 --> 00:07:55.000 Es war so, daß alle Probanden, sobald sie sich an die Zehn Gebote erinnern sollten, 00:07:55.000 --> 00:07:56.000 einfach aufgehört haben zu betrügen. 00:07:56.000 --> 00:07:58.000 Wir haben sogar einige bekennende Atheisten gebeten 00:07:58.000 --> 00:08:02.000 auf die Bibel zu schwören und ihnen dabei die Möglichkeit gegeben zu schwindeln: 00:08:02.000 --> 00:08:04.000 sie taten es nicht. 00:08:06.000 --> 00:08:08.000 Die Zehn Gebote sind allerdings nur schwierig 00:08:08.000 --> 00:08:10.000 mit dem Bildungssystem vereinbar, also haben wir uns überlegt, 00:08:10.000 --> 00:08:12.000 warum wir nicht von Leuten verlangen, einen Ehrenkodex zu unterschreiben. 00:08:12.000 --> 00:08:14.000 Also baten wir sie, folgendes zu unterschreiben: 00:08:14.000 --> 00:08:18.000 "Ich bin mir im Klaren darüber, daß diese Untersuchung dem Ehrenkodex des MIT unterliegt." 00:08:18.000 --> 00:08:21.000 Danach durften sie den Zettel zerreißen. Niemand hat geschummelt. 00:08:21.000 --> 00:08:22.000 Das ist vor allem deswegen interessant, 00:08:22.000 --> 00:08:24.000 weil das MIT überhaupt keinen Ehrenkodex hat. 00:08:24.000 --> 00:08:29.000 (Gelächter) NOTE Paragraph 00:08:29.000 --> 00:08:33.000 So haben wir versucht, den Schummelfaktor gering zu halten. 00:08:33.000 --> 00:08:36.000 Wie kann man ihn vergrößern? 00:08:36.000 --> 00:08:38.000 Für das erste Experiment bin ich durch das MIT gelaufen 00:08:38.000 --> 00:08:41.000 und habe Sechserpacks Cola in den Kühlschränken verteilt -- 00:08:41.000 --> 00:08:43.000 das waren öffentliche Kühlschränke für die Studenten. 00:08:43.000 --> 00:08:46.000 Später kam ich zurück um zu messen, was wir im Fachjargon 00:08:46.000 --> 00:08:50.000 die Halbwertszeit von Cola nennen - wie lange hält sie sich im Kühlschrank? 00:08:50.000 --> 00:08:53.000 Wie Sie sich vorstellen können, hält sie nicht sehr lange - Leute nehmen sie sich. 00:08:53.000 --> 00:08:57.000 Zum Gegensatz dazu nahm ich einen Teller mit sechs Ein-Dollar-Scheinen 00:08:57.000 --> 00:09:00.000 und stellte solche Teller in die selben Kühlschränke. 00:09:00.000 --> 00:09:01.000 Kein einziger Geldschein ist jemals verschwunden. NOTE Paragraph 00:09:01.000 --> 00:09:04.000 Das ist aber kein gutes sozialwissenschaftliches Experiment, 00:09:04.000 --> 00:09:07.000 also haben wir das Experiment von zuvor verbessert 00:09:07.000 --> 00:09:09.000 und nochmals wiederholt: 00:09:09.000 --> 00:09:12.000 Ein Drittel der Probanden denen wir die Zettel gegeben haben, gab ihn uns zurück 00:09:12.000 --> 00:09:15.000 Ein Drittel der Probanden hat ihren Zettel zerrissen, 00:09:15.000 --> 00:09:16.000 sind zu uns gekommen und haben gesagt, 00:09:16.000 --> 00:09:19.000 "Herr Versuchsleiter, ich habe X Fragen beantwortet, geben Sie mir X Dollar." 00:09:19.000 --> 00:09:22.000 Und ein Drittel kam nach dem zerreissen ihres Blattes zu uns 00:09:22.000 --> 00:09:24.000 und hat gesagt, 00:09:24.000 --> 00:09:30.000 "Herr Versuchsleiter, ich habe X Fragen beantwortet, geben sie mir X Marken." 00:09:30.000 --> 00:09:33.000 Wir haben Ihnen kein Geld gegeben, sondern Marken, 00:09:33.000 --> 00:09:36.000 und dann mußten sie diese Marken nehmen und ein paar Meter weiter gehen 00:09:36.000 --> 00:09:38.000 wo sie sie in echte Dollars eintauschen konnten. NOTE Paragraph 00:09:38.000 --> 00:09:40.000 Denken Sie einmal über das Folgende nach: 00:09:40.000 --> 00:09:43.000 Wie schlecht fühlen Sie sich, wenn sie einen Stift von Ihrer Arbeit mit nach Hause nehmen 00:09:43.000 --> 00:09:45.000 und wie schlecht 00:09:45.000 --> 00:09:47.000 wenn sie 10 cent aus einer Kleingelddose stehlen? 00:09:47.000 --> 00:09:50.000 Diese Dinge fühlen sich sehr unterschiedlich an. 00:09:50.000 --> 00:09:53.000 Wenn man also für ein paar Sekunden nicht direkt an Geld denkt 00:09:53.000 --> 00:09:56.000 weil man eine Marke bekommt, macht das einen Unterschied? 00:09:56.000 --> 00:09:58.000 Unsere Testpersonen haben doppelt so viel betrogen. 00:09:58.000 --> 00:10:00.000 Ich werde Ihnen gleich erzählen 00:10:00.000 --> 00:10:02.000 was ich darüber und über die Börse denke. 00:10:03.000 --> 00:10:07.000 Aber das hat das größte Problem noch nicht gelöst, das ich in Enron sah, 00:10:07.000 --> 00:10:10.000 da Enron nämlich ein zusätzliches soziales Element besaß: 00:10:10.000 --> 00:10:11.000 Denn Leute können ihr Verhalten gegenseitig beobachten. 00:10:11.000 --> 00:10:13.000 Es ist doch so, daß wir jeden Tag wenn wir die Zeitung öffnen 00:10:13.000 --> 00:10:15.000 Menschen sehen, die betrügen. 00:10:15.000 --> 00:10:18.000 Was bedeutet das für uns? NOTE Paragraph 00:10:18.000 --> 00:10:19.000 Wir dachten uns also ein neues Experiment aus. 00:10:19.000 --> 00:10:22.000 Wir haben jede Menge Studenten rekrutiert, an dem Experiment teilzunehmen 00:10:22.000 --> 00:10:23.000 und sie im Voraus bezahlt. 00:10:23.000 --> 00:10:26.000 Wir haben allen einen Umschlag mit der gesamten Bezahlung für das Experiment gegeben 00:10:26.000 --> 00:10:28.000 und ihnen gesagt, wir würden sie am Ende bitten 00:10:28.000 --> 00:10:32.000 uns das Geld zurückzugeben, das ihnen nicht zustünde. OK? 00:10:32.000 --> 00:10:33.000 Das Gleiche ist passiert. 00:10:33.000 --> 00:10:35.000 Wenn wir Menschen die Gelegenheit geben zu betrügen, betrügen sie auch. 00:10:35.000 --> 00:10:38.000 Sie betrügen nur ein klein wenig, aber immerhin. 00:10:38.000 --> 00:10:41.000 Wir haben für dieses Experiment aber auch einen Schauspielschüler engagiert. 00:10:41.000 --> 00:10:45.000 Seine Rolle war es, nach 30 Sekunden aufzustehen und zu sagen: 00:10:45.000 --> 00:10:48.000 "Ich habe alles gelöst. Was soll ich jetzt machen?" 00:10:48.000 --> 00:10:52.000 Worauf der Versuchsleiter sagen würde: "Wenn Sie mit allem fertig sind, können Sie heimgehen." 00:10:52.000 --> 00:10:53.000 Das war's. Mission erfüllt. 00:10:53.000 --> 00:10:57.000 Wir hatten also einen Studenten -- einen Schauspielstudenten -- 00:10:57.000 --> 00:10:59.000 eingeschleust, und ihn zu einem Teil dieser Gruppe gemacht 00:10:59.000 --> 00:11:01.000 in der niemand wußte, daß er ein Schauspieler war. 00:11:01.000 --> 00:11:05.000 Und nun hat diese Person ganz offensichtlich einen dreisten Betrug begangen. 00:11:05.000 --> 00:11:08.000 Wie würden die anderen Personen in der Gruppe reagieren? 00:11:08.000 --> 00:11:11.000 Würden sie weniger schummeln oder mehr schummeln? NOTE Paragraph 00:11:11.000 --> 00:11:13.000 Das Folgende ist passiert: 00:11:13.000 --> 00:11:17.000 Es hat sich herausgestellt daß es davon abhängt, was für ein Sweatshirt man trägt. 00:11:17.000 --> 00:11:19.000 Es ist nämlich so: 00:11:19.000 --> 00:11:22.000 Wir haben dieses Experiment an mehreren Unis durchgeführt. 00:11:22.000 --> 00:11:24.000 Es gibt zwei große Universitäten in Pittsburgh, 00:11:24.000 --> 00:11:27.000 Die Carnegie Mellon und die University of Pittsburgh. 00:11:27.000 --> 00:11:29.000 Alle Testpersonen im Experiment 00:11:29.000 --> 00:11:31.000 studierten an der Carnegie Mellon. 00:11:31.000 --> 00:11:35.000 Wenn der Schauspieler auch einen Carnegie Mellon-Studenten spielte -- 00:11:35.000 --> 00:11:37.000 Er war übrigens tatsächlich ein Carnegie Mellon-Student -- 00:11:37.000 --> 00:11:41.000 solange er also Teil der Gruppe war, wurde mehr gemogelt. 00:11:41.000 --> 00:11:45.000 Sobald er allerdings ein Sweatshirt der University of Pittsburgh anhatte 00:11:45.000 --> 00:11:47.000 wurde weniger betrogen! NOTE Paragraph 00:11:47.000 --> 00:11:50.000 (Gelächter) NOTE Paragraph 00:11:50.000 --> 00:11:53.000 Das ist aber wichtig, denn wir erinnern uns: 00:11:53.000 --> 00:11:55.000 als der Student aufstand, 00:11:55.000 --> 00:11:58.000 machte das jedem klar, daß man für diesen Betrug keinen Ärger bekommt: 00:11:58.000 --> 00:12:00.000 Denn der Versuchleiter hat ihm gesagt, 00:12:00.000 --> 00:12:02.000 "Du hast alles beantwortet, Du kannst nach Hause gehen," und das Geld hat er behalten. 00:12:02.000 --> 00:12:05.000 Es ging hier also nicht um die Wahrscheinlichkeit, beim Betrug erwischt zu werden. 00:12:05.000 --> 00:12:08.000 Es ging vielmehr darum, wann Betrug normativ akzeptiert wird. 00:12:08.000 --> 00:12:11.000 Wenn jemand aus unserer Wir-Gruppe betrügt und wir ihn dabei sehen 00:12:11.000 --> 00:12:15.000 so haben wir als Gruppe das Gefühl, daß dieses Verhalten relativ angemessen ist. 00:12:15.000 --> 00:12:17.000 Wenn es aber jemand aus einer anderen Gruppe ist, einer dieser schrecklichen Leute -- 00:12:17.000 --> 00:12:19.000 Ich meine damit niemand bestimmten -- 00:12:19.000 --> 00:12:21.000 aber jemand mit dem wir uns nicht identifizieren wollen, 00:12:21.000 --> 00:12:23.000 jemand von einer anderen Universität, aus einer anderen Gruppe, 00:12:23.000 --> 00:12:26.000 dann wird Ehrlichkeit von Menschen plötzlich viel stärker wahrgenommen -- 00:12:26.000 --> 00:12:28.000 ein bißchen wie bei dem Zehn-Gebote-Experiment -- 00:12:28.000 --> 00:12:32.000 und es wird viel weniger gemogelt. NOTE Paragraph 00:12:32.000 --> 00:12:36.000 Was haben wir davon also über das Betrügen gelernt? 00:12:36.000 --> 00:12:39.000 Wir haben gelernt, daß viele Leute betrügen können. 00:12:39.000 --> 00:12:42.000 Der Einzelne betrügt dabei nur ein bißchen. 00:12:42.000 --> 00:12:46.000 Sobald wir Leute an ihre Moral erinnern, betrügen sie weniger. 00:12:46.000 --> 00:12:49.000 Wenn der Betrug sich "weiter entfernt" anfühlt, 00:12:49.000 --> 00:12:53.000 weil es beispielsweise nur indirekt um Geld geht, betrügen sie mehr. 00:12:53.000 --> 00:12:55.000 Und wenn wir sehen wie um uns herum geschummelt wird, 00:12:55.000 --> 00:12:59.000 vor allem wenn es ein Teil unserer Wir-Gruppe tut, dann schummeln wir mehr. 00:12:59.000 --> 00:13:02.000 Wenn wir das jetzt auf die Börse anwenden, 00:13:02.000 --> 00:13:03.000 was sehen wir dann? 00:13:03.000 --> 00:13:06.000 Was passiert, wenn man etwas erschaffen hat 00:13:06.000 --> 00:13:08.000 das Menschen sehr viel Geld dafür bezahlt, 00:13:08.000 --> 00:13:11.000 die Wirklichkeit auf eine etwas verzerrte Art wahrzunehmen? 00:13:11.000 --> 00:13:14.000 Wären sie nicht in der Lage, es auch so zu sehen? 00:13:14.000 --> 00:13:15.000 Natürlich wären sie das. 00:13:15.000 --> 00:13:16.000 Was passiert wenn man andere Dinge tut, 00:13:16.000 --> 00:13:18.000 wie zum Beispiel Dinge weiter und weiter von Geld zu entfernen? 00:13:18.000 --> 00:13:21.000 Wir haben Aktien, Aktienoptionen, Derivative, 00:13:21.000 --> 00:13:22.000 Hypothekengestützte Wertpapiere. 00:13:22.000 --> 00:13:25.000 Ist es möglich, daß diese weiter entfernten Dinge, 00:13:25.000 --> 00:13:27.000 die keine Sekunde lang etwas reales repräsentieren, 00:13:27.000 --> 00:13:29.000 die so viele Umwandlungsschritte von Geld entfernt sind 00:13:29.000 --> 00:13:33.000 und es für so lange Zeit bleiben -- könnte es sein, daß Leute bei solchen Dingen sehr viel mehr betrügen? 00:13:33.000 --> 00:13:35.000 Und was passiert mit einem gesellschaftlichen Umfeld 00:13:35.000 --> 00:13:38.000 in dem Leute ständig das Verhalten ihrer Nächsten sehen? 00:13:38.000 --> 00:13:42.000 Ich denke daß alle diese Kräfte sehr schlechte Auswirkungen 00:13:42.000 --> 00:13:44.000 auf die Börse haben. NOTE Paragraph 00:13:44.000 --> 00:13:47.000 Etwas genereller wollte ich Ihnen etwas 00:13:47.000 --> 00:13:50.000 über Verhaltensökonomie erzählen. 00:13:50.000 --> 00:13:54.000 Oft lassen wir uns von unserer Intuition leiten -- 00:13:54.000 --> 00:13:57.000 die Sache ist daß diese Intuition oft falsch ist. 00:13:57.000 --> 00:14:00.000 Die Frage ist, ob wir unserer Intuition nachgeben wollen oder sie erst auf die Probe stellen. 00:14:00.000 --> 00:14:02.000 Wir können uns überlegen, wie wir solche Intuitionen 00:14:02.000 --> 00:14:04.000 sowohl in unserem Privatleben als auch geschäftlich testen können. 00:14:04.000 --> 00:14:07.000 Am wichtigsten ist dabei wohl die Politik, 00:14:07.000 --> 00:14:10.000 man denke einmal an Dinge wie die Amerikanische Bildungsreform von 2001 00:14:10.000 --> 00:14:13.000 oder die Schaffung neuer Börsenmärkte, oder andere politische Entscheidungen 00:14:13.000 --> 00:14:16.000 wie Steuerpolitik, Gesundheitswesen und so weiter und so fort. 00:14:16.000 --> 00:14:18.000 Wie schwierig es ist, unsere Intuition zu hinterfragen 00:14:18.000 --> 00:14:20.000 habe ich deutlich sehen können 00:14:20.000 --> 00:14:22.000 als ich ins Krankenhaus zurückging um meine Krankenschwestern wiederzusehen. NOTE Paragraph 00:14:22.000 --> 00:14:24.000 Ich ging zurück um mit ihnen zu reden 00:14:24.000 --> 00:14:27.000 und ihnen zu erzählen, was ich über das Abnehmen von Verbänden gelernt hatte. 00:14:27.000 --> 00:14:29.000 Dabei habe ich zwei interessante Dinge gelernt: 00:14:29.000 --> 00:14:31.000 Erstens hat meine Lieblingsschwester Ettie mir gesagt, 00:14:31.000 --> 00:14:35.000 ich hätte ihren Schmerz nicht in die Untersuchung einbezogen. 00:14:35.000 --> 00:14:37.000 Sie sagte: "Natürlich war es sehr schmerzhaft für Sie. 00:14:37.000 --> 00:14:39.000 Aber denken Sie einmal an mich als Krankenschwester. 00:14:39.000 --> 00:14:41.000 Ich mußte jemandem den ich mochte die Verbände wechseln -- 00:14:41.000 --> 00:14:44.000 und das immer und immer wieder über einen sehr langen Zeitraum. 00:14:44.000 --> 00:14:47.000 So viel Qual zu verursachen war auch für mich nicht schön." 00:14:47.000 --> 00:14:52.000 Und dann sagte sie mir vielleicht einen Teil des Grundes, weswegen es für sie schwer war -- 00:14:52.000 --> 00:14:55.000 Eigentlich war es sogar noch interessanter als das, denn was sie sagte war: 00:14:55.000 --> 00:15:00.000 "Ich glaubte nicht, daß Ihre Intuition richtig war." 00:15:00.000 --> 00:15:01.000 "Ich glaubte, meine Intuition war es." 00:15:01.000 --> 00:15:03.000 Wenn Sie jetzt einmal über jede Ihrer Eingebungen nachdenken, 00:15:03.000 --> 00:15:07.000 ist es sehr schwer, zu glauben, daß Ihre Intuition sie trügt. 00:15:07.000 --> 00:15:10.000 Und sie sagte, weil ich dachte, meine Intuition wäre richtig -- 00:15:10.000 --> 00:15:12.000 und sie dachte ihre Intuition wäre richtig -- 00:15:12.000 --> 00:15:17.000 wäre es sehr schwierig für sie, ein schwieriges Experiment zu veranstalten 00:15:17.000 --> 00:15:19.000 nur um zu überprüfen, ob sie falsch lag. NOTE Paragraph 00:15:19.000 --> 00:15:23.000 Das ist aber tatsächlich die Situation in der wir uns alle die ganze Zeit befinden. 00:15:23.000 --> 00:15:26.000 Unsere Intuition spricht über alles Mögliche zu uns -- 00:15:26.000 --> 00:15:29.000 über unsere eigenen Fähigkeiten, wie die Wirtschaft funktioniert, 00:15:29.000 --> 00:15:31.000 darüber, wie gut wir Lehrer bezahlen sollten. 00:15:31.000 --> 00:15:34.000 Aber solange wir nicht anfangen, diese Eingebungen auf die Probe zu stellen, 00:15:34.000 --> 00:15:36.000 werden wir es nie besser machen als jetzt. 00:15:36.000 --> 00:15:38.000 Denken Sie einmal darüber nach, wieviel höher meine Lebensqualität gewesen wäre, 00:15:38.000 --> 00:15:40.000 wenn meine Krankenschwestern bereit gewesen wären, ihre Intuition zu hinterfragen 00:15:40.000 --> 00:15:41.000 und um wieviel besser unser aller Leben sein könnte, 00:15:41.000 --> 00:15:46.000 wenn wir nur anfingen, unsere Intuitionen durch systematische Experimente zu überprüfen. NOTE Paragraph 00:15:46.000 --> 00:15:48.000 Vielen Dank.