Nun, es gibt vieles zu besprechen,
aber ich denke, ich spiele zu Beginn einfach mal drauflos.
(Musik)
♫ Wenn ich aufwache ♫
♫ am Morgen ♫
♫ Ich schenke Kaffee ein ♫
♫ Ich lese die Zeitung ♫
♫ Und dann ganz langam ♫
♫ und ganz geduldig ♫
♫ erledige ich den Abwasch ♫
♫ Nun füttere die Fische ♫
♫ Du singst mir ein Happy Birthday ♫
♫ Als sei es ♫
♫ dein letzter Tag ♫
♫ hier auf der Erde ♫
(Applaus)
In Ordnung.
Ich habe heute also etwas ganz Besonderes vor.
Ich möchte heute ein Debüt geben, mit einem neuen Song, an dem ich
die letzten fünf oder sechs Monate gearbeitet habe.
Und es gibt wenige Dinge, die aufregender sind,
als einen Song zu spielen
zum ersten Mal vor einem Publikum,
vor allem, wenn er erst zur Hälfte fertig ist.
(Gelächter)
Ich hoffe eigentlich, dass einige der Gespräche hier
mir dabei helfen können, ihn fertigzustellen.
Weil er in allen möglichen
verrückten Bereichen mitmischt.
Im Grunde genommen ist es ein Song
über Schleifen,
aber nicht die Art von Schleifen, die ich hier erschaffe.
Es sind Rückkopplungsschleifen.
In der Welt der Tonaufnahmen
entstehen sie, wenn sich das Mikrofon zu nahe
an seiner Schallquelle befindet
und dann gerät es in diese selbstzerstörerische Schleife,
die ein sehr unangenehmes Geräusch erzeugt.
Ich werde das für Sie einmal demonstrieren.
(Gelächter)
Ich werde Ihnen nicht weh tun. Keine Sorge.
♫ Das ist eine Schleife, Rückkopplungsschleife ♫
♫ Das ist eine Schleife, Rückkopplungsschleife ♫
♫ Das ist eine Schleife, Rückkopplungsschleife ♫
♫ Das ist eine Schleife, Rückkopplungsschleife ♫
♫ Das ist eine Schleife, Rückkopplungsschleife ♫
♫ Das ist eine Schleife, Rückkopplungsschleife ♫
♫ Das ist eine – (Rückkopplung)
In Ordnung. Ich weiß nicht, ob diese Demonstration notwendig war –
(Gelächter)
– aber mein Punkt ist, dass dies das Geräusch der Selbstzerstörung ist.
Und ich habe darüber nachgedacht,
wie sich das auf ein ganzes Spektrum an Bereichen anwenden lässt,
sagen wir, ökologisch gesehen, in Ordnung.
Es scheint ein Gesetz in der Natur zu geben,
dass wenn man zu nahe dorthin gelangt, woher man kommt,
dass es dann ungemütlich wird.
Zum Beispiel kann man Kühen nicht das Gehirn von Artgenossen zu essen geben,
sonst erhält man als Ergebnis BSE,
oder bei Inzucht und Inzest
und, mal sehen,
was war das andere?
Biologisch gesehen – es gibt Autoimmunkrankheiten,
bei denen der Körper sich selbst angreift,
ein bisschen arg zu übereifrig
und dabei den Wirt zerstört,
oder die Person.
Und dann – also jetzt kommen wir zu diesem Song –
überbrückt das irgendwie die Kluft zum Emotionalen.
Denn obwohl ich wissenschaftliche Begriffe verwendet habe
in Songs,
ist es manchmal sehr schwer, sie lyrisch klingen zu lassen.
Und es gibt einige Dinge,
die man einfach in Songs nicht zu hören braucht.
Ich versuche also diese Kluft zu überbrücken,
zwischen dieser Idee und dieser Melodie.
Und ich weiß nicht, ob Ihnen das auch jemals so gegangen ist,
aber wenn ich manchmal meine Augen schließe
und zu schlafen versuche,
dann kann ich nicht damit aufhören, über meine eigenen Augen nachzudenken.
Das ist dann so, als würden die eigenen Augen
eine Anstrengung unternehmen, um sich selbst zu sehen.
So fühlt es sich für mich an.
Das ist nicht gerade angenehm.
Es tut mir leid, wenn ich diese Vorstellung jetzt in Ihren Gedanken erzeugt habe.
(Gelächter)
Es ist natürlich für die Augen unmöglich, sich selbst zu sehen,
aber sie scheinen es zu versuchen.
Damit kommen wir einer persönlichen Erfahrung ein wenig näher.
Oder Ohren, die sich selbst hören können –
das ist einfach unmöglich,
das ist der Punkt.
Ich arbeite also an diesem Song,
der diese Sachen erwähnt
und dann die Vorstellung
einer Person schafft, die so erfolgreich war,
sich selbst vor einem gebrochenen Herzen zu beschützen,
so dass dieser Person nun bleibt, diese Tat selbst auszuführen,
wenn das möglich ist.
Und das ist die Frage, die dieser Song stellt.
Nun gut.
Er hat noch keinen Namen.
(Musik)
♫ Gratuliere dir nur selbst ♫
♫ Reiche dir selbst die Hand, die Hand ist deine Hand ♫
♫ Und das Auge, das sich selbst beäugt, ist dein Auge ♫
♫ Und das Ohr, das sich selbst hört, ist ganz nah ♫
♫ Denn es ist dein Ohr, oh oh ♫
♫ Du hast das Unmögliche jetzt getan ♫
♫ Dich selbst zerlegt ♫
♫ Du hast dich selbst unverwundbar gemacht ♫
♫ Niemand kann dein Herz brechen ♫
♫ Also nutzt du es ab ♫
♫ Und du wringst es aus ♫
♫ Und du nutzt es ab ♫
♫ Und du brichst es dir selbst ♫
♫ Du brichst dein eigenes, du brichst es selbst ♫
♫ Du brichst dein eigenes, du brichst es selbst ♫
♫ Du brichst dein eigenes ♫
(Applaus)
Danke.
(Applaus)
Nun gut.
Das ist ziemlich cool. Liedermacher können in gewisser Weise ungeschoren mit Mord davonkommen.
Man kann verrückte Theorien zum Besten geben
und muss sie nicht mit Daten belegen,
oder mit Graphen, oder mit Recherche.
Aber wissen Sie, ich denke, dass rücksichtslose Neugierde
etwas ist, was die Welt heute braucht,
nur ein bisschen davon.
(Applaus)
Ich komme jetzt mit einem meiner Songs zum Ende,
der „Wettersysteme“ heißt.
(Musik)
♫ Ruhig ♫
♫ Beruhige dich, sagte sie ♫
♫ Spricht in seinem Hinterkopf ♫
♫ Am Rande des Bettes kann ich dein Blut fließen sehen ♫
♫ Ich kann deine ♫
♫ Zellen wachsen sehen ♫
♫ Halt eine Weile still ♫
♫ Verschütte nicht den Wein ♫
♫ Ich kann das alles von hier aus sehen ♫
♫ Ich kann es sehen ♫
♫ oh, ich ♫
♫ ich kann sie sehen ♫
♫ Wettersysteme ♫
♫ der Welt ♫
♫ Wettersysteme ♫
♫ der Welt ♫
♫ Einige Dinge, die du sagst ♫
♫ stehen nicht zum Verkauf ♫
♫ Ich würde innehalten wo ♫
♫ unser freier Wille des Wesentlichen ist ♫
♫ ängstlich ♫
♫ Halte eine Weile still ♫
♫ Verschütte nicht den Wein ♫
♫ Ich kann das alles von hier aus sehen ♫
♫ Ich kann sehen ♫
♫ oh, ich ♫
♫ ich kann sie sehen ♫
♫ Wettersysteme der Welt ♫
♫ Wettersysteme ♫
♫ der Welt ♫
Danke.
(Applaus)