9:59:59.000,9:59:59.000 Wir Menschen sind doch [br]ziemlich vollendet. [br]Einige Fähigkeiten fehlen uns vielleicht,[br]aber dafür finden wir meist eine Lösung. [br]Krone der Schöpfung.[br]War's das mit unserer Evolution? [br]OK, ein bisschen ist seit den die [br]Neandertaler noch passiert aber [br]irgendwann waren wir doch [br]fertig als Spezies oder? [br]Na gut, nicht gerade was [br]unser Verhalten angeht. [br]Aber zumindest biologisch gesehen:[br]haben wir es dank unserer kulturellen[br]und technologischen Errungenschaften [br]geschafft uns von der [br]Natur unabhängig zu machen?[br]Sind wir an einem [br]Endpunkt angekommen [br]oder könnte irgendwann sogar noch eine [br]neue Spezies Mensch aus uns entstehen? [br]Das ist eine sehr gute Frage.[br]Ich glaube es hängt davon ab [br]wie man "Spezies" definiert. [br]Es ist eine relativ schwierige Frage [br]für den Wissenschaftler natürlich [br]in die Zukunft zu blicken. [br]Werden wir uns in eine [br]andere Spezies verwandeln? [br]Das ist unvermeidlich, [br]wenn wir lang genug überleben. [br]Was heißt "lang genug" und wie [br]könnte so eine Spezies aussiehen?[br]Fragt man euch wie der Mensch in [br]100.000 Jahren aussehen könnte,[br]seid ihr ziemlich pessimistisch. [br]Viele von euch Glauben nicht mal daran,[br]dass wir dann noch existieren. [br]Trotzdem, eure Vorstellung davon [br]sind ziemlich fantasievoll. [br]Um herauszufinden ob tatsächlich eine [br]neue Menschenspezies entstehen könnte, [br]sollten wir zunächst klären was [br]Evolution ist und wie sie funktioniert. [br]Davon hatten wir lange Zeit [br]überhaupt keine Ahnung. [br]Stattdessen starten wir jahrtausendeelang[br]hoch in die Sterne und fragten uns [br]wie wir entstanden sind. [br]Wir versuchten es uns zu erklären, [br]bemühten mal Götter und Geister, [br]mal Sternenstaub und andere Dinge. [br]Erst mit der Aufklärung fingen wir [br]an die Mythen und religiösen Dogmen [br]in Frage zu stellen. [br]Im 19. Jahrhundert war [br]es schließlich soweit. [br]Charles Darwin starch in See [br]und umsegelte die Welt. [br]Auf seiner Fahrt fand er Fossilien und [br]sah ihre lebenden Miniaturverwandten [br]umher tapsen.[br]Er begann sich zu wundern:[br]warum sollte Gott ähnliche Arten [br]mehrfach erschaffen haben? [br]Und wieso sind einige Arten verschwunden[br]und nur noch als Fossilien zu finden? [br]Könnte all das bedeuten dass [br]Lebewesen sich weiterentwickeln? [br]Aber das würde die göttliche [br]Schöpfung in Frage stellen. [br]Nach langer Gröbelei kam er [br]auf die Theorie einer Evolution: [br]einer Evolution durch Selektion. [br]Das bedeutet dass diejenigen Lebewesen [br]deren Eigenschaften es ihnen erlauben [br]in ihrer Umgebung erfolgreich [br]zu überleben sich vermehren, [br]während andere, weniger [br]angepasste Individuen, aussterben. [br]Also natürliche Selektion: [br]survival of the fittest. [br]Die Selektion ist aber nicht der [br]einzige Einflussfaktor für die Evolution.[br]Dafür, wie unsere Eigenschaften an die [br]nächste Generation weitergegeben werden [br]sind vor allem unsere Gene wichtig.[br]Die DNA ist Träger der genetischen [br]Information und universell [br]für alles Lebende. [br]Es ist eine Art Blaupause dafür, [br]wie ein Mensch aufgebaut ist [br]und wie jede einzelne Zelle [br]in uns funktioniert. [br]Die DNA kann man sich wie eine verdrehte [br]Strickleiter vorstellen: [br]außen zwei Stränge, [br]innen Sprossen. [br]Diese Sprossen enthalten die eigentlichen[br]Informationen: die Basen. [br]Von ihnen gibt es vier [br]unterschiedliche Varianten. [br]Aus unterschiedlichen Kombinationen [br]von Basen lassen sich verschiedene [br]Bauanleitungenherstellen. [br]Wir bestehen also mehr oder weniger [br]aus Codes, wie ein Computerprogramm. [br]Die Kombinationen dieser Codes ergeben [br]die jeweiligen Organismen [br]und ihre Eigenschaften [br]und, ja Sex spielt dabei auch eine Rolle.[br]Darwin zufolge überlebt nur der Stärkste. [br]Wer ist nun der stärkste? [br]Es ist der, der sich am besten [br]an die Umwelt anpassen kann. [br]Um diese Herausforderungen zu meistern, [br]ist es von Vorteil, die genetischen [br]Merkmale der Individuen zu mischen, [br]um ein neues Individuum zu schaffen, [br]das genetisch einzigartig ist.[br]Das erreichen wir durch Sex. [br]Statt sich einfach zu teilen, [br]wird also die Hälfte der Erbmasse [br]jedes Elternteils in einer [br]neuen Kombination zusammengewürfelt. [br]So entstehen immer neue Varianten [br]von uns, die dann zum Erfolg oder [br]zum Scheitern in der Evolution führen.[br]Das funktioniert aber nicht systematisch.[br]Auch der Zufall spielt eine große Rolle. [br]Es gibt also beispielsweise beim Menschen[br]auch mehrere hundert Spontanmutationen, [br]wo sie also genetisch anders sind, [br]als sie rein nur aufgrund von dem Genpool[br]der Eltern sind und das ist wiederum eine[br]Chance um eben eine gewisse Variabilität [br]für die nächste Generation [br]zu ermöglichen. [br]Der Zufallsfaktor der Mutationen [br]bringt also ganz neue Varianten.[br]Bei jedem Kind im Durchschnitt 60. [br]Mit 8 Milliarden Menschen weltweit[br]entstehen dadurch ziemlich [br]viele Kombinationen. [br]Der interessante Teil ist [br]die natürliche Auslese: [br]Darwins Theorie, die besagt, dass [br]diejenigen die sich besser vermehren [br]die anderen die sich schlechter [br]vermehren übertreffen werden. [br]Fassen wir noch mal zusammen: [br]die Evolution wird durch das [br]Prinzip der Selektion vorangetrieben. [br]Das gilt für alle Individuen und Arten.[br]Wer sich am besten an die Umgebung [br]anpasst und viel Nachwuchs erzeugt, [br]setzt sich durch. [br]Weil sich die Umgebung mit der Zeit [br]aber immer wieder ändert, [br]kann es Evolution biologisch [br]gesehen nie Stillstand geben.[br]Evolution bedeutet daher [br]immer Veränderung.[br]Sie ist der Normalfall. [br]Dass wir Menschen uns offenbar seit [br]Jahrtausenden nicht mehr verändern [br]ist nur scheinbar so. [br]Werfen wir mal einen Blick [br]auf unsere Vergangenheit. [br]Die menschliche Evolution beginnt [br]vor ungefähr 7 Millionen Jahren.[br]Da trennt sich die Linie die zum [br]Menschen führt von der Linie [br]die zum Schimpansen führt [br]und über diese 7 Millionen Jahre [br]hat es zahlreiche unterschiedliche [br]Urmenschenformen gegeben.[br]Wahrscheinlich, mindestens in Dutzenten.[br]Wir, moderne Menschen, Homosapiens, den [br]gibt's seit 200 000 oder 300 000 Jahren, [br]das ist eine sehr junge [br]Form von Urmensch,[br]aber wir sind auch die Form von Urmensch,[br]die alle anderen Urmenschen vertrrängen.[br]Wir sind wahrscheinlich die erste Form [br]von Urmensch die allein existiert [br]in den letzten 7 Millionen Jahren. [br]Tja, in der Evolution der Menschenarten [br]standen wir am Ende als Gewinner da.[br]War es das oder hat sich der Homo [br]Sapiens danach noch weiterentwickelt?[br]Der moderne Mensch hat [br]sich weiterentwickelt. [br]Das hat eben begonnen mit dem aufrechten [br]Gang natürlich, mit der Optimierung auch[br]des aufrechten Ganges, [br]so wir ihn heutzutage haben. [br]Das hat aber auch andere Beispiele: [br]Körpergröße, sogenannte Robustizität,[br]also wie kraftvoll sie [br]eigentlich gebaut sind, [br]auch den verschiedenen Komponenten, [br]also wie viel Muskelmass sie vorhaben[br]im Verhältnis zum Knochen und so weiter [br]oder eben ganze Zahnapparat der eben [br]sich verändert hat. [br]Als wir die Welt eroberten passten [br]wir uns stets an die Umgebung an: [br]an Natur und Klima.[br]Beispiel: Hautfarben. [br]Die ersten Menschen der Gattung Homo [br]Sapiens in Europa waren dunkelhäutig. [br]Als sie tausende Jahre später zu Bauern [br]wurden und sich von Getreide ernährten, [br]fehlte ihnen ein Teil der Vitamin D zuvor[br]den sie zuvor aus der tierischen Nahrung [br]abdecken konnten. [br]Wie auch wir, konnten sie dieses Vitamin [br]zwar auch durch den Kontakt der Haut [br]mit Sonnenlicht bilden, in nördlichen [br]Breiten aber nicht ausreichend. [br]Um das Licht besser aufnehmen [br]zu können wurde es zum Vorteil [br]hellere Haut zu haben. [br]Und dann die Augen: [br]sie waren braun bei allen von uns. [br]Irgendwann entstanden auch andere Farben, [br]vermutlich um attraktiver zu erscheinen. [br]Wenn wir jetzt historische Zeiten nehmen, [br]sagen wir letzten 5000 Jahren, [br]wenn wir den Vergleich mit dem alten [br]Ägypten ziehen, dann sind natürlich [br]kleinere Veränderungen da, die können [br]aber relativ umfangreich sein. [br]Also wenn sie beispielsweise die [br]Körpergröße anschauen, das ist ein [br]klassisches Beispiel, was in relativ [br]kurzer Zeit über 10cm in Mitteleuropa [br]sich in relativ kurzer [br]Zeit verändern kann. [br]Wir haben uns weiter verändert. [br]Aber in den letzten Jahrhunderten sind [br]die Veränderungen immer kleiner geworden.[br]Die moderne Medizin hat einen sehr großen[br]Einfluss (glücklicherweise) auch auf [br]unsere Gesundheit, [br]unsere Sterblichkeit... [br]ich denke ein gutes Beispiel, [br]wo man das rein zahlenmäßig belegen kann[br]ist die Kindersterblichkeit,[br]die massivst gesunken ist, [br]die natürlich dadurch auch zu einer [br]anderen Art von Selektion führt. [br]Durch unseren Fortschritt haben wir uns [br]größtenteils vom Zwang zur evolutionären [br]Anpassung befreit. [br]Ist unsere Evolution beendet? [br]Vielleicht geraten jetzt andere [br]Eigenschaften der menschlichen Spezies [br]unter Selektionsdruck, wie die Art [br]und Weise wie wir mit verarbeiteten [br]Lebensmitteln, mit neuartigen [br]Schadstoffen oder in einer viel größeren [br]Gesellschaft umgehen. [br]Die Evolution geht immer weiter, [br]wenn auch in kleineren Schritten [br]und in neuen Bereichen. [br]Wo könnte uns das hinführen? [br]Werden sich unsere Körper an unseren [br]modernen Lebensstil anpassen?[br]Werden wir in Zukunft z.B sorglos auf dem[br]so fast-stream und fast food essen können[br]ohne davon krank zu werden? [br]Das einzige was man in der Evolution [br]nicht will ist sterben. [br]Wir sind darauf programmiert zu viel [br]zu essen, was richtig ist wenn Nahrung [br]knapp ist. [br]Heute leben wir in einer [br]Welt des Überflusses. [br]Wir essen gern Zucker und Fett [br]und davon können wir so viel bekommen [br]wie wir wollen.[br]Aber heute wird es zu viel. [br]Es bringt uns um. [br]Tatsächlich gibt es aus der medizinischen[br]Forschung erstaunliche Hinweise darauf, [br]dass wir uns an das moderne [br]Leben evolutionäranpassen. [br]Untersuchungen von genetischem Material [br]aus der berühmten Amerikanischen [br]Framingham Studie deuten auf eine [br]Anpassung an die bislang großen [br]modernen Killer hin: [br]hohe Cholesterinwerte [br]und Bluthochdruck. [br]Vor neue Herausforderungen gestellt, [br]passt uns die Evolution wieder einmal an.[br]Könnte das heißen dass sie [br]uns immer "perfekter" macht? [br]Evolution optimiert. [br]Sie versucht uns so gut zu machen, [br]wie wir in unserer Umgebung sein können.[br]Ob das unserer Vorstellung vom perfekten[br]Menschen entspricht, vermutlich nicht. [br]Die Evolution optimiert nur wie [br]gut wir uns vermehren können. [br]Fakt ist: es finden evolutionäre [br]Veränderungen statt und das geht [br]erstaunlich schnell. [br]In wenigen Jahrzehnten sind in Teilen [br]von Afrika immer mehr Leute [br]resistent gegen HIV geworden. [br]In der westlichen Welt werden inzwischen [br]häufiger Menschen mit einer dritten [br]Mittelarmarterie geboren. [br]Vor 100 Jahren waren es nur rund 10%. [br]2100 könnten es 100% sein. [br]Diese Extraarterie ermöglicht uns [br]eine bessere Durchblutung.[br]Könnte sinnvoll sein, weil viele [br]von uns sich zu wenig bewegen.[br]OK, und was ist mit [br]größeren Veränderungen? [br]Wäre eine komplett neue Spezies denkbar? [br]Wir sind heute 8 Milliarden [br]Menschen auf dieser Welt. [br]Dass sich die gesamte Spezies Mensch [br]verändert würde bedeuten dass alle [br]8 Milliarden oder der Nachkommen [br]eine gemeinsame Mutation hätten, [br]die irgendwo entsteht und sich [br]in all diesen 8 Milliarden Individuen [br]ausbreitet.[br]Das ist relativ schwer vorzustellen. [br]Damit das passiert müsste es zwischen [br]uns ein großes Auseinanderdriften [br]in Zeit und Raum geben.[br]Das wäre für mich ziemlich überraschend.[br]Aber auf einer großen [br]Zeitskala nicht unmöglich. [br]Es ist möglich. [br]Durch zufällige Veränderungen allein, [br]wird es Milliarden von Jahren dauern. [br]Bei Veränderungen die unsere [br]Fortpflanzung betreffen, wie z.B Spermien [br]oder Eizellen kann es [br]allerdings schnell gehen. [br]In einem Million Jahren können [br]wir eine neue Spezies sein. [br]Eine Million Jahre? [br]Das ist ja eine Ewigkeit! [br]Was müsste passieren [br]damit es schneller geht? [br]Eine Möglichkeit ist, dass wenn die [br]Populationsgröße sehr stark reduziert.[br]Das heißt, wenn die Population [br]ein Flaschenhals geht, sag es gibt [br]den nuklearen Winter, das [br]kommt zu einem Atomkrieg, [br]die Population schrumpft, da weniger [br]tausend Menschen die vielleicht diesen [br]Atomkrieg überleben und sind da [br]vielleicht an unterschiedlichen [br]Orten der Welt, tauschen sich nicht [br]genetisch aus, sind voneinander getrennt [br]und so würden quasi zwei [br]unterschiedliche Menschenarten[br]entstehen oder Population die [br]nicht mehr kompatibel sind. [br]Quasi ein Weltuntergang. [br]Gibt es keine andere Möglichkeit [br]bei der nicht fast alle von uns [br]sterben müssen? [br]Ein senario wäre Isolation [br]durch Entfernung. [br]Auf der Erde geht das nicht. [br]Im All wo viel Platz ist schon. [br]Vielleicht nicht morgen aber [br]langfristig ist es denkbar.[br]Wir könnten das Sonnensystem [br]kolonisieren, indem wir uns ganz langsam[br]immer weiter ausbreiten[br]würden wir den Kontakt zwischen uns[br]immer mehr verlieren. [br]Es entstehen isolierte Gruppen. [br]Die Veränderungen die sich in diesen [br]Gruppen ansammeln würden mit der Zeit [br]zu verschiedenen Arten führen. [br]Fremde Planeten besiedeln, [br]neue Formen annehmen. [br]Das klingt schon etwas besser. [br]Wenn es nur nicht so lange dauern würde. [br]Das Problem bei der natürlichen[br]Selektion ist dass es ewig dauert. [br]Viele tausend Jahre. [br]Aber warum warten wir?[br]Wir haben doch die Technologie![br]Der Traum in die Schöpfung des Menschen[br]einzugreifen ist uralt, wie schon diese[br]Frankensteinverfilmung von 1931 zeigt[br]und 2018 war es tatsächlich soweit.[br]Auf Youtube teilte der chinesische Forscher[br]He Jiang Kui mit dass er durch Eingriffe [br]in die menschliche Keimbahn die ersten [br]"Designer Babys" geschaffen hatte.[br]"Keimbahn editing" ist die gezielte[br]Manipulation des genetischen Materials[br]im Stadium der embryonalen Entwicklung. [br]Wenn ich einen Embryo in einem sehr [br]frühen Stadium indem die Funktion [br]der Zelle noch nicht festgelegt[br]ist genetisch verändere, dann werden[br]diese Veränderungen an die [br]nächsten Generationen weitergegeben.[br]Mit Hilfe der Genschere CRISPR CAS 9 sind[br]die ersten Designer Babys entstanden.[br]Aber wie genau? [br]Die CRISPR CAS 9 Technologie [br]funktioniert so: [br]Wir haben hier einen DNA Strang[br]mit einer bestimmten Sequenz. [br]Mit Hilfe einer light RNA [br]lenken wir das CAS 9 Protein.[br]Das CAS 9 Protein und die Light RNA [br]kommen nur zu dieser bestimmten [br]DNA Sequenz und führen einen Bruch [br]des Doppelstrangs durch. [br]Mit der Genschere lassen sich also [br]Teile der Gene auswechseln und neu [br]zusammenbasteln. [br]Weil das ganz neue Möglichkeiten eröffnet[br]stehen die ersten Unternehmen bereits [br]in den Startlöchern. [br]Können solche Technologien auch [br]unsere Evolution beeinflussen?[br]Keimbahn editing hat bereits [br]den Weg der menschlichen Evolution [br]verändert, denn es gibt nun zwei [br]Individuen auf der Welt[br]die genetisch verändert sind. [br]Wir sind jetzt erst erst am Anfang[br]von diesen Technologien aber wir wissen[br]alle nicht was in 100-500 tausend Jahren[br]möglich ist und dann kann es durchaus[br]sein dass wir dann schon sehr viel[br]schneller und sehr viel massiver[br]Eingreifen in den vermeintlich[br]natürlichen Gang der Evolution.[br]Wenn wir uns dafür entscheiden Genom-[br]Editing einzusetzen, wird sich die Art[br]und Weise wie wir als Spezies[br]miteinander umgehen grundlegend[br]ändern. [br]Zum allerersten Mal können wir in[br]unsere Evolution Eingreifen. [br]Klingt vielversprechend aber auch [br]riskant und in jedem Fall nach großer[br]Verantwortung. [br]Wenn wir die Technologie hätten [br]zu verhindern dass jemand ein kurzes [br]und schmerzhaftes Leben führt, wäre es [br]ethisch gerechtfertig einzugreifen. [br]Dann ist es aber nicht mehr weit auch [br]bei dem Risiko für Krebs oder Alzheimer[br]Hand anzulegen. [br]Und warum sollte man statt einem schlauen[br]Kind ein dummes Kind haben? [br]Ich bezweifle dass wir [br]dort stoppen werden. [br]Ist Ethik jemals der Technologie [br]in die Quere gekommen? [br]Ich kenne kein Beispiel. [br]Die Chancen die medizinisch [br]bestehen sind enorm.[br]Gleichzeitig ist eben auch [br]ein bisschen eine Gefahr, [br]dass eine gewisse Erwartungshaltung ist[br]für den perfekten Menschen und da ist [br]eben die Gefahr oder die [br]Herausforderung auch zu definieren [br]was ist dann "perfekt", [br]Wer definiert was perfekt ist? I[br]Ist der perfekte Mensch etwa[br]in greifbare Nähe gerückt? [br]Dazu müssten wir verstehen welche Gene [br]dabei aktiv sind um ein intelligentes, [br]gut aussehendes und gesundes [br]Individuum zu schaffen[br]und es gibt so viele Gene, dass ich[br]sie nicht einmal beziffern kann. [br]All diese Gene müssen perfekt manipuliert[br]werden, was heute noch unerreichbar ist. [br]Aber diese Technik [br]entwickelt sich rasant. [br]Was heute noch nicht möglich ist, [br]könnte es morgen schon sein. [br]Wenn wir definieren können was super ist,[br]dann können wir es auch tun. [br]Mit Objektiven begriffen [br]wird es schwieriger. [br]Wir können vielleicht einen Menschen [br]mit den besten Genen zusammenstellen. [br]Aber wird das dann super super sein? [br]Ich weiß es nicht. [br]Stopp mal! [br]Was würde geschehen wenn diese [br]"superhumans" tatsächlich Wirklichkeit[br]werden? [br]Übernehmen die dann alles?[br]Auch uns Normalos? [br]Werden sie uns ersetzen?[br]Vielleicht, vielleicht auch nicht. [br]Wir mögen faul, dumm und hässlich sein, [br]aber wir vermehren uns. [br]Sie sind vielleicht smart und gut [br]aussehend, bekommen aber keine Kinder. [br]Deshalb werden wir gewinnen. [br]Solange wir uns weiterhin lieben und [br]Kinder haben, müssen wir die Superhumans [br]also nicht fürchten. [br]Aber vielleicht lauert irgendwo anders [br]eine viel größere Gefahr die den Homo[br]Sapiens als Spezies wirklich [br]in Frage stellen könnte. [br]Die Zukunft muss nicht biologisch sein.[br]Vielleicht können wir eines Tages ein[br]lebendes Gehirn in einem [br]Computer simulieren. [br]Dann wird diese Person in der Maschine [br]weiterleben und kann Kopien von sich [br]selbst machen und plötzlich springt [br]die Menschheit in Maschinen und[br]entwickelt sich von dort aus weiter. [br]Dabei offeriert die Technik[br]längst ganz neue Möglichkeiten, [br]unsere Fähigkeiten zu steigern. [br]Exoskelette geben uns die Stärke [br]und Ausdauer von Maschinen, [br]Sensoren lassen uns im Dunkeln sehen. [br]Aber der wirklich große Schritt wäre [br]wenn wir die Verbindung zu unseren[br]biologischen Körpern ganz Kappen könnten.[br]Was wenn durch "brain-emulation" unser[br]Geist mit der Technologie [br]verschmelzen würde? [br]Klingt nach Science Fiction.[br]Es sollte auf jeden Fall möglich [br]sein, denn auch wir sind [br]"Intelligenzmaschinen". [br]Unsere Gehirne sind ein physikalisches[br]System. [br]Es wird sicher nicht bald passieren [br]aber solange wir immer bessere Computer [br]entwickeln, warum sollten wir nicht [br]eine allgemeine Intelligenz schaffen? [br]Ob das in der Zukunft möglich wäre [br]ist noch unklar aber die ersten[br]Schritte werden bereits gemacht. [br]Einige Forscher meinen dass sie schon [br]um das Jahr 2045 herum unseren Cortex [br]mit Computern und KI fusionieren könnten. [br]Das wäre der Weg zu einem komplett [br]digitalisierten Menschen. [br]Verwandelt in Einsen und Nullen.[br]Welche Möglichkeiten wir [br]auf einmal hätten? [br]Tief ins Weltall fliegen, [br]weit entfernte Galaxien entdecken z.B [br]nur so ganz ohne unsere Körper... [br]Wollen wir das wirklich? [br]Würde das nicht auch gleich das [br]Ende unserer Spezies bedeuten? [br]Wir möchten als Spezies überleben [br]aber wenn wir eine Nachfolgespezies [br]in Silizium hinterlassen, sind wir [br]nicht wirklich ausgestorben. [br]Sie würden etwas von uns in sich tragen. [br]Das könnte die Zukunft [br]der Kinder der Erde sein. [br]Die Frage ob einmal eine neue Spezies [br]von uns in der einen oder anderen Form [br]entstehen wird bleibt offen.[br]Nichtsdestotrotz hat die Evolution uns[br]an einen nie da gewwesenen Punkt geführt[br]wo wir als einzige Spezies [br]die Fähigkeit besitzen den Planeten [br]verlassen zu können, um [br]die Sterne zu besuchen. [br]War das das Ziel? [br]Evolution ist nicht direkt zielgerichtet[br]in dem Sinne dass sie irgendwann irgendwo [br]hinführt. [br]Sie hat natürlich insofern das Ziel, [br]dass sie so viele Nachkommen [br]wie möglich produzieren möchte, [br]das würde ich noch so als Ziel sehen, [br]aber nicht dass dieser Prozess [br]der ja Millionen dauert [br]irgendwo hinführt.[br]Ich glaube da verlassen wir das rein[br]naturwissenschaftliche und kommen[br]wirklich, wie gesagt, auf eine höhere[br]Ebene und da kann man sich natürlich[br]schon fragen, was da noch über die rein[br]evolutionär erklärbaren Dinge noch[br]vorhanden ist und ich denke das ist eine[br]ganz spannende Frage und da sind wir 9:59:59.000,9:59:59.000 vielleicht einfach auch zu wenig[br]intelligent um alles erfassen zu können. 9:59:59.000,9:59:59.000 Wo die Wissenschaft an ihre Grenzen[br]stößt bleibt nur uns über das große 9:59:59.000,9:59:59.000 "warum" zu wundern und das Wissen [br]dass die Evolution weitergehen wird, 9:59:59.000,9:59:59.000 ob wir wollen oder nicht.