(Dolmetscherstimme) Hallo, allerseits.
Mein Name ist Keith Nolan.
Ich bin ein Gefreiter.
Mein heutiger Vortrag behandelt
das Thema Militär.
Wie viele von Ihnen dachten
jemals daran, zum Militär zu gehen?
Ich sehe einige hier nicken.
Ich habe auch daran gedacht,
schon seit ich jung war.
In meiner Jugend wollte ich
schon immer zum Militär gehen.
Ich liebte die Geschichte des Militärs
und habe sehr viel darüber gelesen.
Zudem haben einige Familienmitglieder
-- wie mein Großvater und Großonkel --
im 2. Weltkrieg gekämpft.
Und ich wollte das Gleiche wie sie:
Meinem Land dienen.
Die Frage ist: Kann ich das?
Nein, kann ich nicht.
Warum? Einfach, weil ich taub bin.
Ungeachtet dieser Tatsache träumte ich
noch immer davon, dem Militär beizutreten.
Beispielsweise ging ich
nach meinem High-School Abschluss
drei Monate vor dem 11. September
zu einem Recruiting-Center der Marine
in der Hoffnung, der Marine beizutreten.
Ich ging rein und ein kräftiger Mann
der Marine stand auf und sprach mich an.
Während er mit mir sprach, war es mir
unmöglich, seine Lippen zu lesen.
Also sagte ich:
"Tut mir leid, ich bin taub."
Er riss ein Stück Papier ab
und schrieb drei Worte auf:
"Schlechtes Gehör. Disqual."
Er schrieb "Disqualifiziert"
nicht einmal zu Ende,
nur: "Schlechtes Gehör. Disqual."
Also machte ich weiter.
Ich versuchte es mehrmals
bei verschiedenen Standorten,
versuchte beizutreten,
aber ich bekam immer wieder
die gleiche Antwort:
Schade. Du bist taub.
Wir können dich nicht aufnehmen.
Ich sattelte um und entschied
mich Lehrer zu werden.
Ich absolvierte einen Master
in Gehörlosen-Didaktik,
und unterrichtete fast zwei Jahre,
als drei Dinge passierten,
die diesen Weg änderten.
Das Erste geschah,
als ich eine High-School Klasse
in Geschichte unterrichtete.
Ich hatte vom Mexikanisch-
Amerikanischen Krieg erzählt.
Es hatte geläutet und ich saß
am Schreibtisch,
als einer meiner Studenten, der taub ist,
mich ansprach und sagte,
dass er gerne zum Militär möchte.
Ich sagte: "Tut mir leid.
Geht nicht. Du bist taub."
Da ertappte ich mich selbst.
Mir fiel auf, dass man mir immer
Nein gesagt hatte, ich könnte nicht,
und nun gab ich dieselbe Aussage
an die nächste Generation,
meinem eigenen Studenten, weiter.
Diese Erkenntnis hatte große Bedeutung,
die bei mir echt nachwirkte.
Der zweite Vorfall war, dass
ein Freund gerade nach Israel gezogen war.
Wussten Sie, dass sie in Israel Gehörlose
ins Militär aufnehmen?
Wie können Gehörlose
denn beim Militär sein?
Konnte das wirklich wahr sein?
Also fuhr ich letzten Sommer nach Israel,
um das selbst zu überprüfen.
Ich befragte 10 gehörlose,
israelische Soldaten;
alle diese Video-Interviews
und Befragungen fasste ich zusammen.
Die Ergebnisse
zeige ich Ihnen später noch.
Drittens hatte die CSUN, meine Alma Mater,
kürzlich ein ROTC Programm
der Armee gestartet.
ROTC steht für Reserveoffizier
Ausbildungskorps.
Es ermöglicht angehenden Masterabsolventen
die gleichzeitige Teilnahme
an dem ROTC Programm.
Nach dem Abschluss
wartet auf die ROTC-Studenten
eine Militärkarriere.
Wenn man dann der Armee beitritt,
könnte man als Leutnant arbeiten.
So sieht generell das ROTC-Programm
hier an der CSUN aus.
Als ich davon hörte, war ich fasziniert.
Ich hatte zwar schon
einen Beruf als Lehrer,
aber ich versuchte es
und schickte eine Email an das Programm.
Ich schrieb, ich wäre
ein Lehrer für Gehörlose,
der sich fragte, ob er
einige Kurse besuchen dürfte,
und die Lektionen
mit seinen Schülern teilen könnte.
Ich erhielt eine Antwort per Mail
und überraschenderweise
wurde mir erstmals nicht gesagt:
"Tut uns leid. Geht nicht. Du bist taub."
Da stand: "Oh, das ist interessant.
Ich denke, wir können etwas arrangieren
und Sie können bei
einigen Kursen mitmachen.
Das war so einzigartig.
Natürlich war ich geschockt.
Obwohl ich unterrichtete, beschloss ich,
die Gelegenheit sofort zu ergreifen,
den ersten Schritt zu machen.
Ganz so spielte es sich ab.
Nun, mit all meiner Lebenserfahrung,
den Gesprächen, die ich führte,
und allen Dingen, die ich las,
beschloss ich, eine Forschungsarbeit zu
schreiben mit dem Titel "Taub im Militär".
Ich werde Ihnen sagen,
was der Inhalt dieser 98 Seiten ist.
Hier in Amerika haben in der Vergangenheit
schon taube Soldaten gedient.
Tatsächlich gab es während
des texanischen Unabhängigkeitskrieges
eine Schlüsselfigur namens Tauber Smith,
der einen großen Beitrag
in diesem Krieg leistete.
Den amerikanischen Bürgerkrieg betreffend
hat die Gallaudet Universität sogar
eine Liste tauber Soldaten dieses Krieges
aus dem Norden und Süden archiviert,
die zeigt, dass taube Soldaten
sogar gegeneinander kämpften.
Während des 2. Weltkrieges
gab es auch einige wenige taube Leute,
die es zu dieser Zeit
ins Militär schafften
und ebenso ihrem Land dienen konnten.
Die Geschichte belegt,
dass Amerika taube Soldaten hatte;
im Gegensatz zu heute.
In meiner Arbeit gehe ich auch
auf die israelischen tauben Soldaten ein.
Ich fand heraus, dass sie an Posten
ohne Kampfhandlungen dienen.
Sie sind nicht an der Front
bei Kampfeinsätzen,
sondern wirken unterstützend
in den hinteren Linien mit.
Es gibt viele kampflose Berufe,
die den Tauben zugänglich sind:
Geheimdienst, Computertechnik,
Karthografie, Nachschub,
militärische Hundeausbildung, ...
Die Liste ist noch lang.
Die Kommunikation zwischen
den tauben israelischen Soldaten
und den Hörenden
erfolgt mit denselben Ansätzen,
die Taube zur Verständigung
mit der Allgemeinheit täglich gebrauchen.
Man kann die Stimme benutzen,
Lippen und Gesten lesen,
manchmal kennt ein anderer Soldat
Gebärden, was genutzt werden kann.
Stift, Papier, SMS, Computer, E-Mails --
Es ist kein Zauberstab dazu nötig.
Es ist das, was wir jeden Tag ja tun.
Dolmetscher werden dort vorwiegend
in der Grundausbildung eingesetzt.
Für die tägliche Arbeit braucht man
keinen Dolmetscher an seiner Seite.
Die israelische Armee
besteht aus kleinen Gruppen.
Jede dieser Einheiten mit tauben Soldaten
entwickelte eigene Strategien
sich miteinander zu verständigen,
man braucht keine Dolmetscher.
Das Bild oben zeigt
eine Soldatin, die ich traf.
Das untere Bild zeigt
Premierminister Begin
mit einem tauben Soldaten in Israel.
Ein anderer Teil meiner Arbeit
befasst sich mit Soldaten
mit Behinderung im US-Militär.
Natürlich kann militärische Arbeit
gefährlich sein
und zu Verletzungen führen.
Ein Beispiel dafür ist Hauptmann Luckett.
Bei einer Explosion verlor er sein Bein.
Er hat sich erholt und
trägt nun eine Beinprothese.
Nun da er wieder fit ist,
ist er zurück im Gefecht,
und kämpft weiterhin in Afghanistan.
Es ist beeindruckend.
Und wissen Sie was?
Er ist nicht der Einzige.
Es gibt 40 weitere Soldaten wie ihn,
Leute mit Amputationen,
die im Kampfgebiet dienen.
Unglaublich.
Auch ein blinder Soldat ist bei uns.
Als er im Irak war,
verlor er seine Sehkraft
durch eine Autobombe,
die ein Selbstmordattentäter auslöste.
Er hat sich erholt
und hat das Heer nicht verlassen.
Das Militär hat ihn
im aktiven Dienst behalten,
und derzeit leitet er ein Krankenhaus
für verletzte Soldaten.
Online erfuhr ich auch
von einem anderen Soldaten,
der auf einem Ohr taub ist.
Er hat zivile Programme im Irak aufgebaut,
wobei aus einem tatsächlich eine Schule
für Gehörlose im Irak hervorgegangen ist.
All das ist unglaublich.
Aber ich möchte Sie alle fragen:
Wenn das Militär behinderte Soldaten
im Dienst behalten kann,
warum können sie nicht auch
behinderte Bürger aufnehmen?
Zudem sind 80 % von allen Jobs
im US- Militär kampflose Stellen.
Es gibt viele Aufgaben,
die wir als Gehörlose ausüben können.
Wenn ich beim Militär wäre, würde ich
gerne Geheimdienstarbeit leisten.
Aber es gibt viele andere Dinge,
die wir tun können,
z. B als Mechaniker,
in der Finanzierung, als Arzt, etc.
Kurze Rekapitulation:
ich habe drei Punkte präsentiert,
die meine Thesen stützen.
Erstens nimmt das israelische Heer
taube Soldaten vertrauensvoll auf.
Wenn man die nötigen Wesenszüge
und Fähigkeiten hat, nehmen sie einen.
Zweitens hat das US-Militär
Einrichtungen, dafür,
ihre behinderten Soldaten zu behalten.
Zuletzt sind 80 % der Berufe im Militär
nicht in Kampfhandlungen involviert.
Nun, können wir gehörlose Amerikaner
unserem Land dienen?
Ja! Natürlich! Absolut und ohne Zweifel!
Nun erzähle ich Ihnen etwas
von meinen Erlebnissen im Korps ROTC,
das letzten Herbst anfing.
Seitdem bin ich daran beteiligt
und es läuft immer noch.
Ich muss vorweg sagen,
dass dies das allererste Mal war,
dass mein Batallion
einen tauben Kadetten hatte.
Das hatten sie noch nie zuvor erlebt.
Sie waren natürlich erstaunt
und wunderten sich anfangs,
wie ich dieses oder jenes tun würde,
wie wir kommunizieren würden u. Ä.,
was nur verständlich ist,
wenn man bedenkt,
dass viele von ihnen vor mir niemals
mit einer tauben Person zu tun hatten.
Zudem war ich davon verblüfft:
Ich war wirklich bei der realen Armee.
Ich musste mich in eine ganz
neue Welt einarbeiten,
eine Welt voller Militärjargon,
mit eigener Kultur und allem.
Wir starteten langsam,
haben uns zunächst kennengelernt,
und lernten schrittweise
zusammenzuarbeiten.
Beispielsweise hatte ich
am ersten Unterrichtstag keine Uniform.
Also ging ich in normalen Klamotten hin,
während die anderen Kadetten
alle in Uniform kamen.
Ich fand raus, dass wir jeden Morgen
um 5.30h Sport hatten.
Freitags war Geländeübung
und Schulung außerhalb des Campus,
und manchmal hatten wir Wochenendtraining
auf einem Militärstützpunkt.
Also kam ich startbereit,
jeden Morgen um 5:30h;
alle Kadetten in Uniform,
ich in ziviler Kleidung.
Sie sagten: "Du weißt,
du musst nicht mittrainieren.
Du kannst auch nur die Kurse besuchen."
Ich sagte, ich wolle es trotzdem.
Sie respektierten das, also kam ich
weiterhin morgens zum Training.
Am Freitag fragte ich,
ob ich die Feldübung absolvieren dürfte.
Sie sagten nein, bleib bei den Kursen.
Ich bestand darauf,
es versuchen zu dürfen.
Etwas widerwillig ließen sie mich
bei den Feldübungen mitmachen,
aber nur als Beobachter.
Ich durfte mich zwar dazusetzen
und zuschauen, aber nicht mitmachen.
Okay, ich tauchte also am Freitag auf
und schaute den Kadetten
beim Lernen von Marschbefehlen zu,
wie sie strammstehen,
wie man richtig salutiert
und alle Grundlagen.
Ich musste erneut fragen,
ob ich mitmachen dürfte.
Endlich bekam ich die Erlaubnis.
Ich trat in die Formation ein.
Ich stellte mich in die zweite Reihe,
damit ich sehen konnte, was die Kadetten
in der Reihe vor mir taten.
Doch der Offizier, der mir die Türe
zum ROTC Programm öffnete,
entdeckte mich da hinten und sagte:
"Hey! Ich will dich vorne haben.
Du willst Soldat werden?
Du musst die Kommandos lernen
wie alle Anderen auch.
Du wirst es nicht anderen Leuten
nachmachen. Lerne es selbst!"
Ich dachte: "Wow.
Er sieht mich wie jede andere Person,
würdigt, wer ich bin."
Davon war ich echt beeindruckt.
Die Wochen vergingen, aber ich hatte
immer noch keine Uniform.
Ich fragte nach der Uniform,
ob das möglich wäre, aber man sagte nein.
Also machte ich weiter wie bisher;
bis mir eines Tages gesagt wurde,
dass ich eine Uniform bekäme.
Ich sagte: "Was? Echt jetzt?
Warum? Was hat sich geändert?"
Sie sagten: "Wir sehen deine Motivation,
du kommst jeden Morgen engagiert hierher,
und gibst immer 110 %."
Sie wollten mir die Uniform geben.
Das war unglaublich.
Wir gingen ins Lager, meine Uniform holen.
Ich dachte, ich kriege die Uniform,
ein Paar Stiefel und das wars.
Aber sie füllten zwei Seesäcke
voller Ausrüstung:
Helm, Munitionsweste, Schaufel, Schlafsack
-- das volle Programm.
Ich war überrascht.
Und ich muss Ihnen sagen:
Jeden Morgen, an dem ich aufstehe
und meine Uniform anziehe,
fühle ich mich privilegiert.
Es ist wirklich eine Ehre,
diese Uniform zu tragen.
So ging es weiter.
Als die Zeit kam,
auf der Garnison zu trainieren,
sagte man zunächst,
ich könne nicht mitkommen.
Das ROTC hatte Bedenken,
denn wenn der Dolmetscher
im Training verletzt würde,
käme es zu Problemen mit der Haftung.
Wir mussten all diese Themen
und Unklarheiten klären.
Wir fanden eine Lösung
und letztlich ließen sie mich mit.
So entwickelten sich die Dinge.
Ich durfte immer mehr tun.
Einmal, an einem Trainingstag
in der Garnisonsbasis,
landete ein riesiger Chinook-Hubschrauber
mit den zwei Rotoren direkt neben uns.
Seine starken Rotoren
versprühten Vorfreude in der Luft.
Wir Kadetten sollten alle an Bord gehen.
Jeder war vorbereitet und startklar.
Jedoch hatte der Kader entschieden,
dass ich auf dem Chinook
nicht mitfliegen könnte.
Sie befürchteten,
dass wenn der Pilot Befehle rief,
ich den Anweisungen nicht folgen könnte.
Ich könnte eventuell
eine Störung verursachen.
Also musste ich beiseite treten,
während die Anderen nacheinander
in den Helikopter stiegen.
Ich konnte den Kader sehen;
zusammenstehend, darüber diskutierend.
In letzter Minute sagte einer:
"Los, jetzt! Steig in den Helikopter!"
Ich rannte rüber und stieg ein.
Oh, das war so aufregend.
Das war der Geist des gegenseitigen
Kennenlernens und Unterstützens,
der uns ergriff.
Seitdem bin ich an allem beteiligt,
was sie tun, ohne jegliche Einschränkung.
Hier liegt meine Leidenschaft.
Ich hab sie alle gern.
Ich zeige Ihnen nun ein paar Bilder.
Bären-Battalion, Kompanie B,
so heißt die Gruppe, zu der ich gehöre.
Der Kader sind die Offiziere
und Unteroffiziere,
die das ROTC-Programm leiten.
Am Anfang war es, wie man sieht,
eine etwas schwierige Phase.
Als sie mehr über mich
und meine Fähigkeiten erfuhren,
spürte ich große Unterstützung
und Zusammenhalt.
Die Kadetten, meine Kollegen --
wenn man zusammen trainiert und schwitzt,
spürt man sofort das Band
der Kameradschaft.
Der geschwisterliche Zusammenhalt
eint uns zu einer Familie.
Im Training und im Kurs
über Militärwissenschaft
lernen wir Theorien der Kriegsführung,
wie man Soldaten anführt,
was man als Aufklärer macht,
Strategien, wie man einen Bunker zerstört,
und Orientierungsfähigkeiten,
wie man den Weg in den Bergen findet.
Bezüglich Arrangements:
Mir wurden Dolmetscher
vom National Center on Deafness, NCOD,
hier von der CSUN, zur Verfügung gestellt.
Ich muss ihnen wirklich danken.
Denn es ist schwer, Dolmetscher zu finden,
die bereit sind,
morgens um 4:30 aufzustehen;
manchmal sogar um 3:30 in der Früh.
Das ist der Offizier,
der mir zurückschrieb:
"Ich denke, Sie können
ein paar Kurse mit uns machen."
Er heißt Leutnant Mendoza.
Das hier ist mein Dolmetscher,
vor Unterrichtsbeginn.
Das Bild ist vom letzten Herbst,
als wir neu beim Training waren.
Das ist Oberstleutnant Phelps,
Das hier ist seine Namensgebärde.
Er ist der befehlshabende Offizier
des gesamten Bären-Bataillons.
Jedes Mal wenn ich ihn vorbeigehen sehe,
inspiriert mich das sehr.
An der Art seines Auftretens sieht man,
dass er der Inbegriff eines Soldaten ist.
Und, er sieht mich nicht als taube Person.
Stattdessen sieht er
meine Fähigkeiten und Kompetenzen.
Er hat sich sehr für mich eingesetzt
und dafür respektiere ich ihn.
Das bin ich während einer Übung.
Das ist jener Chinook Hubschrauber,
in den ich fast nicht einstieg.
Jeder Kadett hat einen Mentor.
Mein Mentor ist Cinatl.
Er ist ein wirklich schlauer Soldat.
Er bringt mir alle Feinheiten bei
und wie ich sie am besten umsetze.
Das obere Bild entstand, als eine Gruppe
von uns nach Las Vegas flog,
um in einem Contest anzutreten,
um zu sehen, ob wir den Trainingsstandards
der deutschen Truppen gleichkommen.
Dazu gehörten Schwimmen, Sprints auf Zeit,
Schieß- und Fitnessübungen.
Ich bestand alles und erfüllte
die Anforderungen
um das goldene Leistungsabzeichen
der Bundeswehr zu erhalten.
Das ist einer der Sergeants,
Sergeant Richardson.
Ich liebe diesen Typen.
Er duldet keinen Blödsinn,
von keinem von uns Kadetten.
Das bin ich an dem Morgen,
als wir zwölf Kilometer
mit einem 18 Kilo Rucksack
in weniger als zwei Stunden wanderten.
Das sind ein paar meiner Kameraden.
Ich hatte mit ihnen lang genug zu tun,
dass ich für sie Namensgebärden erfand.
Die Person rechts ist Trinidad.
Ich gab ihm dieses Namenszeichen,
da er immer etwas sarkastisch ist.
Er ist ein Veteran, der im Irak
und Afghanistan gedient hat.
Die Frau ist Frigo,
ihr Spitzname ist "Refrigerator",
von jetzt an ihre Gebärde.
Im Kurs stehen wir immer
im intellektuellen Wettstreit.
Der Kadett am Ende ist Jarvy.
Er ist ein Topathlet.
Ich gab ihm dieses Zeichen
wegen der Narbe, die er hier hat.
Wissen Sie, wer das hier ist?
Er ist der Vorsitzende
der vereinten Generalstabschefs.
Er ist der ranghöchste Offizier im Militär
und der wichtigste Militärberater
von Präsident Obama
und von Verteidigungsminister Gates.
Er hielt einen Vortrag an der UCLA
vor vollem Publikum.
Danach stellte ich mich an,
ihm die Hand zugeben,
und sagte ich ihm dann:
"Es ist schön, Sie kennenzulernen".
Ich gebärdete, mein Dolmetscher
sprach für mich.
Admiral Mullen wandte sich
an den Dolmetscher:
"Schön, Sie kennenzulernen."
Der Dolmetscher verzichtete
darauf, das aufzuklären.
Er sah etwas verwirrt aus
und fuhr rasch fort, den restlichen
Soldaten die Hände zu schütteln.
Ich bin nicht sicher, ob er wusste,
dass ich taub bin.
Alles nimmt so seinen Lauf,
ist fantastisch, volle Kraft voraus,
bis vor zwei Wochen, als etwas vorfiel.
Das ROTC hat vier Level.
Momentan mache ich
die ersten beiden, die im Mai enden.
Das dritte Level fängt im Herbst an.
Aber um weiterzukommen, muss man
eine ärztliche Untersuchung bestehen.
Es ist klar, dass ich taub bin
und keinen Hörtest bestehen würde.
Wir setzten uns zusammen
und mir wurde gesagt,
wenn ich mit dem dritten Level
weitermachen wolle,
dürfte ich nicht mehr an den
morgendlichen Trainings teilnehmen,
noch an den Feldübungen freitags,
noch an den Trainings auf der Armeebasis.
Meine Uniform müsste ich auch zurückgeben.
Ich könnte die Kurse besuchen
-- als Gasthörer, nicht mehr.
Das hat mich wirklich getroffen.
Es war ein großer Schlag.
Viele Offiziere und Kadetten
fühlten mit mir
diesen plötzlichen Schock der Enttäuschung
und wunderten sich,
warum das so sein musste.
Colonel Phelps versuchte,
mit den Höherrangigen
der Befehlsfolge zu sprechen,
und erklärte ihnen,
dass ich einer der TOP- Kadetten sei,
dass ich alle Prüfungen
mit Bestnoten bestanden hatte.
Ihre Antwort war unumstößlich.
Regeln sind Regeln, und wenn du taub bist,
bist du disqualifiziert.
Ich weiß, dass der Kader versucht hat,
andere Wege zu finden.
Sie fanden heraus, dass es einen anderen
tauben Kadetten in der Festung gibt.
Die Festung ist ein Militär-College
in South Carolina.
Dieser Kadett wird dort sein viertes Jahr
beenden und im Mai den Abschluss machen.
Aber er ist in derselben
verzwickten Lage wie ich,
außerstande, dem Militär
beizutreten, weil er taub ist.
Die anderen Kadetten und Offiziere
ermutigten mich, nicht aufzugeben,
die Regeln müssen sich ändern.
Man riet mir, mit meinem
Abgeordneten zu sprechen.
Ich stellte dieses Thema Henry Waxman vor,
-- dem Bezirksabgeordneten hier in LA --
um durch seine Fürsprache
den Stein ins Rollen zu bringen.
Aber ich brauche Ihre Unterstützung
für die Lobbyarbeit.
Sie alle, verstehen Sie.
Bedenken Sie die Geschichte Amerikas;
Afro-Amerikaner durften nicht
dem Militär beitreten.
Heute dienen Sie.
Auch Frauen waren verboten,
aber nun sind sie erlaubt.
Das Militär war und ist im Wandel.
Unsere Zeit ist jetzt!
Jetzt sind wir am Zug!
Huuuah!
(Applaus)