[Script Info] Title: [Events] Format: Layer, Start, End, Style, Name, MarginL, MarginR, MarginV, Effect, Text Dialogue: 0,0:00:00.84,0:00:06.77,Default,,0000,0000,0000,,["Wir schweigen nicht. Wir sind Euer böses Gewissen.\NDie Weiße Rose lässt Euch keine Ruhe!"\N-- Flugblatt 4] Dialogue: 0,0:00:06.78,0:00:10.98,Default,,0000,0000,0000,,1943 flogen die Flugzeuge der Alliierten\Nüber Nazi-Deutschland Dialogue: 0,0:00:10.98,0:00:14.30,Default,,0000,0000,0000,,und haben Tausende Pamphlete\Nauf die Leute unter ihnen regnen lassen. Dialogue: 0,0:00:14.30,0:00:18.77,Default,,0000,0000,0000,,Die Blätter von anonymen Deutschen\Nriefen dazu auf Hitler zu boykottieren, Dialogue: 0,0:00:18.77,0:00:22.53,Default,,0000,0000,0000,,heftig um die Zukunft zu kämpfen --\Nund nie die Hoffnung aufzugeben. Dialogue: 0,0:00:22.53,0:00:25.60,Default,,0000,0000,0000,,Ihr Appell erreichte Häuser und Firmen -- Dialogue: 0,0:00:25.60,0:00:29.72,Default,,0000,0000,0000,,und ihre Botschaften erreichten \Nsogar Konzentrationslager und Gefängnisse. Dialogue: 0,0:00:29.72,0:00:33.99,Default,,0000,0000,0000,,Erst als der Krieg endete, kamen\NIdentitäten und Geschichten der Autoren Dialogue: 0,0:00:33.99,0:00:38.08,Default,,0000,0000,0000,,und ihre tragischen Schicksale ans Licht. Dialogue: 0,0:00:38.08,0:00:40.76,Default,,0000,0000,0000,,Als Hitler zehn Jahre zuvor\Ndie Macht ergriffen hatte, Dialogue: 0,0:00:40.76,0:00:44.94,Default,,0000,0000,0000,,waren Hans und Sophie Scholl\NTeenager in der Stadt Forchtenberg. Dialogue: 0,0:00:44.94,0:00:47.57,Default,,0000,0000,0000,,Zu dieser Zeit haben Angst,\NPropaganda und Überwachung Dialogue: 0,0:00:47.57,0:00:51.57,Default,,0000,0000,0000,,alle Aspekte des Lebens von Familie Scholl\Nund Millionen anderer Deutscher Dialogue: 0,0:00:51.57,0:00:53.49,Default,,0000,0000,0000,,unter Kontrolle der Nazis gehalten. Dialogue: 0,0:00:53.49,0:00:56.07,Default,,0000,0000,0000,,Die Regierung zielte bewusst\Nauf Jugendliche Dialogue: 0,0:00:56.07,0:01:00.72,Default,,0000,0000,0000,,und regulierte durch Institutionen bewusst\Nihr Verhalten und ihre Gedanken. Dialogue: 0,0:01:00.72,0:01:03.67,Default,,0000,0000,0000,,Als Teenager war Hans \NMitglied der Hitler-Jugend Dialogue: 0,0:01:03.67,0:01:07.01,Default,,0000,0000,0000,,und Sophie war beim Bund Deutscher Mädel. Dialogue: 0,0:01:07.01,0:01:08.57,Default,,0000,0000,0000,,Hans stieg in den Rängen auf Dialogue: 0,0:01:08.57,0:01:12.39,Default,,0000,0000,0000,,und kontrollierte Training\Nund Indoktrinierung anderer Jugendlicher. Dialogue: 0,0:01:12.39,0:01:17.11,Default,,0000,0000,0000,,1936 wurde er auserwählt, die Flagge\Nbei einer nationalen Kundgebung zu tragen. Dialogue: 0,0:01:17.11,0:01:19.64,Default,,0000,0000,0000,,Aber als er den Eifer \Nder Nazi-Rhetorik erkannte, Dialogue: 0,0:01:19.64,0:01:22.68,Default,,0000,0000,0000,,fing er an, ihn zum ersten Mal\Ninfrage zu stellen. Dialogue: 0,0:01:22.68,0:01:27.22,Default,,0000,0000,0000,,Währenddessen fing auch Sophie an,\Ndiese Informationen zu bezweifeln. Dialogue: 0,0:01:27.22,0:01:29.35,Default,,0000,0000,0000,,Ihre Eltern Robert und Magdalena, Dialogue: 0,0:01:29.35,0:01:32.44,Default,,0000,0000,0000,,die Angst hatten, ihre Kinder\Nan die Nazi-Ideologie zu verlieren, Dialogue: 0,0:01:32.44,0:01:34.54,Default,,0000,0000,0000,,bestärkten diese Zweifel. Dialogue: 0,0:01:34.54,0:01:38.25,Default,,0000,0000,0000,,Zuhause hörten Robert und Magdalena\Nausländische Radio-Sender, Dialogue: 0,0:01:38.25,0:01:42.14,Default,,0000,0000,0000,,die die Regierung erst missbilligte\Nund später sogar verbat. Dialogue: 0,0:01:42.14,0:01:46.86,Default,,0000,0000,0000,,Während die Regierung nationale Programme\Nverbreitete, die Nazi-Gräuel verbargen, Dialogue: 0,0:01:46.86,0:01:49.58,Default,,0000,0000,0000,,lernten die Scholls \Ndie schockierenden Wahrheiten. Dialogue: 0,0:01:49.58,0:01:53.71,Default,,0000,0000,0000,,Und doch waren sie an die Lebensregeln \Nin Hitler-Deutschland gebunden. Dialogue: 0,0:01:53.71,0:01:55.24,Default,,0000,0000,0000,,Nach Ausbruch des Krieges Dialogue: 0,0:01:55.24,0:01:58.02,Default,,0000,0000,0000,,arbeitete Sophie widerwillig für\Ndie Nationalbewegung Dialogue: 0,0:01:58.02,0:02:02.79,Default,,0000,0000,0000,,und Hans musste Armeeaufgaben übernehmen\Nwährend er in München Medizin studierte. Dialogue: 0,0:02:02.79,0:02:08.95,Default,,0000,0000,0000,,Dort traf Hans Christoph Probst,\NWilli Graf und Alexander Schmorell. Dialogue: 0,0:02:08.95,0:02:12.48,Default,,0000,0000,0000,,Tag für Tag widerte sie die\NNazi-Ideologie mehr an. Dialogue: 0,0:02:12.48,0:02:14.42,Default,,0000,0000,0000,,Sie wollten ihre Ansichten teilen. Dialogue: 0,0:02:14.42,0:02:18.69,Default,,0000,0000,0000,,Aber wie könnten sie sie verbreiten,\Nohne zu wissen, wem sie trauen konnten? Dialogue: 0,0:02:18.69,0:02:22.34,Default,,0000,0000,0000,,Und so entschieden sich die Freunde\Nzur anonymen Revolution. Dialogue: 0,0:02:22.34,0:02:25.00,Default,,0000,0000,0000,,Sie sammelten ihr Geld\Nund kauften Druckmaterialien. Dialogue: 0,0:02:25.00,0:02:28.00,Default,,0000,0000,0000,,Ein Bekannter überließ ihnen\Neinen Keller unter seinem Studio. Dialogue: 0,0:02:28.00,0:02:31.30,Default,,0000,0000,0000,,Im Geheimen begannen sie,\Nihre Nachricht zu schreiben. Dialogue: 0,0:02:31.30,0:02:37.31,Default,,0000,0000,0000,,Im Juni 1942 tauchten mysteriöse\NAnti-Nazi-Flyer in ganz München auf. Dialogue: 0,0:02:37.31,0:02:40.21,Default,,0000,0000,0000,,Sie waren unterschrieben mit:\N"Die Weiße Rose". Dialogue: 0,0:02:40.21,0:02:42.22,Default,,0000,0000,0000,,Das erste Flugblatt denunzierte Hitler Dialogue: 0,0:02:42.22,0:02:45.31,Default,,0000,0000,0000,,und rief Deutsche dazu auf, \Ndie Kriegsabsichten zu sabotieren: Dialogue: 0,0:02:45.31,0:02:47.07,Default,,0000,0000,0000,,"Leistet passiven Widerstand ... Dialogue: 0,0:02:47.07,0:02:51.58,Default,,0000,0000,0000,,blockiert diese atheistische\NKriegsmaschine, ehe es zu spät ist. Dialogue: 0,0:02:51.58,0:02:54.11,Default,,0000,0000,0000,,ehe die letzten Städte\Nein Trümmerhaufen sind ... Dialogue: 0,0:02:54.11,0:02:57.57,Default,,0000,0000,0000,,ehe die letzte Jugend \Nunserer Nation verblutet ... Dialogue: 0,0:02:57.57,0:03:02.05,Default,,0000,0000,0000,,Vergesst nicht, dass ein jedes Volk\Ndie Regierung verdient, die es erträgt!" Dialogue: 0,0:03:02.05,0:03:05.32,Default,,0000,0000,0000,,Zu einer Zeit, in der sarkastische Witze\Nals Verrat gelten konnten, Dialogue: 0,0:03:05.32,0:03:07.55,Default,,0000,0000,0000,,war diese Sprache beispiellos. Dialogue: 0,0:03:07.55,0:03:10.58,Default,,0000,0000,0000,,Es wurde größtenteils \Nvon Hans Scholl geschrieben. Dialogue: 0,0:03:10.58,0:03:15.61,Default,,0000,0000,0000,,1942 kam Sophie nach München,\Nohne Kenntnis der Aktionen ihres Bruders. Dialogue: 0,0:03:15.61,0:03:17.94,Default,,0000,0000,0000,,Bald sah sie in der Schule\Ndie Flugblätter. Dialogue: 0,0:03:17.94,0:03:21.18,Default,,0000,0000,0000,,Aber erst, als sie Beweise\Nin Hans Zimmer fand, Dialogue: 0,0:03:21.18,0:03:23.35,Default,,0000,0000,0000,,realisierte sie, wer der Autor war. Dialogue: 0,0:03:23.35,0:03:28.09,Default,,0000,0000,0000,,Ihr Schock löste sich schnell:\NSie wollte mitmachen. Dialogue: 0,0:03:28.09,0:03:33.56,Default,,0000,0000,0000,,Für die Geschwister war es Zeit, die Wut,\Ndie sich lang aufgestaut hatte, zu nutzen. Dialogue: 0,0:03:33.57,0:03:40.33,Default,,0000,0000,0000,,Von Juni 1942 bis Februar 1943\Narbeitete die Gruppe eifrig. Dialogue: 0,0:03:40.33,0:03:42.37,Default,,0000,0000,0000,,Während die Gestapo\Ndie Anführer suchte, Dialogue: 0,0:03:42.37,0:03:45.02,Default,,0000,0000,0000,,war die Weiße Rose immer auf der Hut. Dialogue: 0,0:03:45.02,0:03:50.45,Default,,0000,0000,0000,,Der Krieg ging weiter. München litt unter\NRegulationen und Luftangriffen. Dialogue: 0,0:03:50.45,0:03:53.75,Default,,0000,0000,0000,,Aber die Weiße Rose ging tiefer\Nin ihre Verschwörung. Dialogue: 0,0:03:53.75,0:03:58.20,Default,,0000,0000,0000,,Sie besprühten Gebäude und Züge,\Ndie vor Gestapo wimmelten. Dialogue: 0,0:03:58.20,0:04:00.47,Default,,0000,0000,0000,,Im Winter 1942 Dialogue: 0,0:04:00.47,0:04:04.04,Default,,0000,0000,0000,,machte Hans eine verräterische Reise\Nzur tschechoslowakischen Grenze, Dialogue: 0,0:04:04.04,0:04:06.34,Default,,0000,0000,0000,,um Anti-Nazi-Rebellen zu treffen. Dialogue: 0,0:04:06.34,0:04:09.15,Default,,0000,0000,0000,,Am 18. Februar 1943 Dialogue: 0,0:04:09.15,0:04:13.13,Default,,0000,0000,0000,,brachten Hans und Sophie\Neinen Koffer Flugblätter zu ihrer Uni. Dialogue: 0,0:04:13.13,0:04:17.55,Default,,0000,0000,0000,,Ein Verwalter bemerkte, was sie taten\Nund zeigte sie bei der Gestapo an. Dialogue: 0,0:04:17.55,0:04:19.95,Default,,0000,0000,0000,,Beide bestritten ruhig ihre Teilnahme -- Dialogue: 0,0:04:19.95,0:04:24.41,Default,,0000,0000,0000,,bis die Polizei alle Flugblätter gesammelt\Nund zurück in den Koffer gelegt hatte, Dialogue: 0,0:04:24.41,0:04:27.12,Default,,0000,0000,0000,,in den sie perfekt passten. Dialogue: 0,0:04:27.12,0:04:29.15,Default,,0000,0000,0000,,Als Hans und Sophie gestanden, Dialogue: 0,0:04:29.15,0:04:33.83,Default,,0000,0000,0000,,wurden sie sofort vor Gericht gestellt\Nund zum Tod durch Guillotine verurteilt. Dialogue: 0,0:04:33.83,0:04:39.70,Default,,0000,0000,0000,,Trotz einer grausamen Befragung\Nverrieten sie ihre Mitstreiter nicht. Dialogue: 0,0:04:39.70,0:04:44.56,Default,,0000,0000,0000,,Vor ihrer Exekution bezeugte Sophie \Nihren Zorn über den Zustand ihres Landes. Dialogue: 0,0:04:44.56,0:04:48.03,Default,,0000,0000,0000,,Aber sie sprach auch\Nüber eine hoffnungsvollere Zukunft: Dialogue: 0,0:04:48.03,0:04:52.31,Default,,0000,0000,0000,,"Wie kann Recht bestehen bleiben,\Nwenn es kaum jemanden gibt, Dialogue: 0,0:04:52.31,0:04:56.23,Default,,0000,0000,0000,,der sich für einen rechten Zweck\Nindividuell aufgeben möchte? Dialogue: 0,0:04:56.23,0:05:00.11,Default,,0000,0000,0000,,So ein herrlicher, sonniger Tag\Nund ich soll gehen, Dialogue: 0,0:05:00.11,0:05:03.15,Default,,0000,0000,0000,,aber was ist schon mein Tod,\Nwenn durch uns Dialogue: 0,0:05:03.15,0:05:07.83,Default,,0000,0000,0000,,Tausende Menschen erwacht sind\Nund zum Handeln gebracht wurden?"