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Format: Layer, Start, End, Style, Name, MarginL, MarginR, MarginV, Effect, Text
Dialogue: 0,0:00:09.10,0:00:11.20,Default,,0000,0000,0000,,Vernunft und Verstand -
Dialogue: 0,0:00:11.80,0:00:13.00,Default,,0000,0000,0000,,ist das nicht dasselbe?
Dialogue: 0,0:00:13.66,0:00:14.98,Default,,0000,0000,0000,,Na ja, nicht immer.
Dialogue: 0,0:00:15.10,0:00:17.44,Default,,0000,0000,0000,,Verstand heißt ja nicht \Nimmer gleich „verstehen“
Dialogue: 0,0:00:17.44,0:00:20.17,Default,,0000,0000,0000,,und erst recht nicht \Nvernünftig verstehen.
Dialogue: 0,0:00:21.15,0:00:22.32,Default,,0000,0000,0000,,Unverständlich??
Dialogue: 0,0:00:22.71,0:00:25.20,Default,,0000,0000,0000,,Immanuel Kant hat es \Njedenfalls so verstanden:
Dialogue: 0,0:00:25.65,0:00:28.07,Default,,0000,0000,0000,,Sachhaltige Erkenntnis\Nvollzieht sich allein
Dialogue: 0,0:00:28.07,0:00:31.85,Default,,0000,0000,0000,,im Zusammenspiel von sinnlicher \NWahrnehmung und dem Verstand.
Dialogue: 0,0:00:32.33,0:00:35.43,Default,,0000,0000,0000,,Ohne die Wahrnehmung würde uns \Nkein Gegenstand gegeben,
Dialogue: 0,0:00:35.43,0:00:38.43,Default,,0000,0000,0000,,und ohne den Verstand \Nkeiner gedacht werden.
Dialogue: 0,0:00:38.80,0:00:43.53,Default,,0000,0000,0000,,Denn Gedanken ohne Inhalt sind leer, \NAnschauungen ohne Begriffe sind blind.
Dialogue: 0,0:00:43.99,0:00:48.03,Default,,0000,0000,0000,,Der Verstand ist also das Vermögen, \NBegriffe logisch wahrnehmen zu können,
Dialogue: 0,0:00:48.03,0:00:50.18,Default,,0000,0000,0000,,ihm gegenüber stehen Gefühle.
Dialogue: 0,0:00:50.87,0:00:55.01,Default,,0000,0000,0000,,Die Vernunft hingegen ist als früheres\NVermögen noch eine Stufe darüber:
Dialogue: 0,0:00:55.19,0:00:57.23,Default,,0000,0000,0000,,Sie kontrolliert, setzt Schranken
Dialogue: 0,0:00:57.23,0:01:00.55,Default,,0000,0000,0000,,und fasst Verstand, Gefühl \Nund Urteilskraft zusammen
Dialogue: 0,0:01:00.72,0:01:03.37,Default,,0000,0000,0000,,und wird somit zum wichtigsten Mittel\Nder geistigen Reflexion
Dialogue: 0,0:01:03.37,0:01:05.61,Default,,0000,0000,0000,,und eine Art moralische Instanz.
Dialogue: 0,0:01:06.23,0:01:09.36,Default,,0000,0000,0000,,Verstand ist zum Beispiel sehr nützlich,\Nuns vor Dummheit zu bewahren
Dialogue: 0,0:01:09.36,0:01:11.42,Default,,0000,0000,0000,,und unseren Willen im Zaum zu halten.
Dialogue: 0,0:01:11.76,0:01:13.80,Default,,0000,0000,0000,,Er ist eine Art, erste Selektion
Dialogue: 0,0:01:13.80,0:01:17.06,Default,,0000,0000,0000,,und liefert der Vernunft \Ndas Material geistiger Tätigkeit.
Dialogue: 0,0:01:17.69,0:01:19.26,Default,,0000,0000,0000,,Egal wie stark mein Wille ist,
Dialogue: 0,0:01:19.26,0:01:22.23,Default,,0000,0000,0000,,nach der Kneipentour \Nangetütelt Auto zu fahren
Dialogue: 0,0:01:22.23,0:01:24.09,Default,,0000,0000,0000,,sollte mein Verstand nicht zulassen.
Dialogue: 0,0:01:24.76,0:01:28.75,Default,,0000,0000,0000,,Daher nennt man ihn ja auch \Nden gesunden Menschenverstand.
Dialogue: 0,0:01:29.21,0:01:31.32,Default,,0000,0000,0000,,Aber eigentlich sollte \Ndies selbstverständlich sein.
Dialogue: 0,0:01:31.64,0:01:33.42,Default,,0000,0000,0000,,Da müsste man gar nicht\Nlange kombinieren.
Dialogue: 0,0:01:33.42,0:01:36.34,Default,,0000,0000,0000,,Und jetzt sind wir nämlich schon \Nbei der Vernunft angelangt.
Dialogue: 0,0:01:36.71,0:01:39.14,Default,,0000,0000,0000,,Sie wird es nämlich gar nicht \Nso weit kommen lassen,
Dialogue: 0,0:01:39.14,0:01:42.96,Default,,0000,0000,0000,,so eine unvernünftige Idee \Nüberhaupt in Betracht zu ziehen.
Dialogue: 0,0:01:43.34,0:01:46.11,Default,,0000,0000,0000,,Ganz nach dem Ausspruch\Ndes polnischen Schriftstellers Brudzinski:
Dialogue: 0,0:01:46.40,0:01:48.81,Default,,0000,0000,0000,,“Der Verstand sieht jeden Unsinn,
Dialogue: 0,0:01:48.81,0:01:51.91,Default,,0000,0000,0000,,die Vernunft rät,\Nmanches davon zu übersehen.“
Dialogue: 0,0:01:52.46,0:01:53.26,Default,,0000,0000,0000,,Verstanden?
Dialogue: 0,0:01:53.89,0:01:56.35,Default,,0000,0000,0000,,Wir sollten unser Handeln in Maßen zügeln
Dialogue: 0,0:01:56.35,0:01:59.96,Default,,0000,0000,0000,,damit wir unseren Verstand \Nund die Vernunft nicht überfordern.
Dialogue: 0,0:02:00.18,0:02:04.34,Default,,0000,0000,0000,,Wie schön wäre es, wenn das in der Praxis\Nhäufiger zur Anwendung gelangte.
Dialogue: 0,0:02:04.84,0:02:06.47,Default,,0000,0000,0000,,Aber wie schon Oskar Wilde wusste,
Dialogue: 0,0:02:06.73,0:02:10.26,Default,,0000,0000,0000,,„Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen,\Ndas immer dann die Ruhe verliert,
Dialogue: 0,0:02:10.26,0:02:14.61,Default,,0000,0000,0000,,wenn von ihm verlangt wird, dass es\Nnach Vernunftgesetzen handeln soll.“