-
Winfried Kretschmann: Sehr geehrte Frau
Präsidentin, liebe Kolleginnen und
-
Kollegen, einen Haushalt in solch einer
Krisenzeit zusammen zu zimmern, ist keine
-
Kleinigkeit. Dass es dennoch so gut und
einvernehmlich geklappt hat, dafür möchte
-
ich mich direkt zu Anfang herzlich
bedanken, beim Finanzminister Bayaz, der
-
da einen wirklich großen Job gemacht hat.
Bei den Mitgliedern der
-
Haushaltskommission, meinem
Stellvertreter Minister Strobl, den
-
beiden Fraktionsvorsitzenden Schwarz und
Hagel, den beiden finanzpolitischen
-
Sprechern Rösler und Schütte, bei
Staatsminister Stegmann und
-
Ministerialdirektor Moser und natürlich
bei allen Mitarbeiterinnen und
-
Mitarbeitern in den Ministerien und in
den Fraktionen die daran mitgewirkt
-
haben, Tag und Nacht.
-
Applaus
-
Herzlichen Dank Ihnen allen für die gute
Zusammenarbeit! Und ich finde die
-
engagierten Reden der beiden
Fraktionsvorsitzenden der
-
Regierungsfraktionen haben einfach
deutlich gemacht, wir haben das jetzt
-
nicht im Dauerstreit widerwillig
irgendwie gemacht, sondern das haben
-
beide Reden schon gezeig, beide haben mit
großer Leidenschaft, beide
-
Regierungsfraktionen, wie wir auch in der
Regierung daran gearbeitet die
-
wichtigsten Investitionen für das Land
zustande zu bringen. Das haben wir
-
hinbekommen!
-
Applaus
-
Kein Zweifel, sicher haben es alle
angesprochen, unsere Wirtschaft steht im
-
Sturm. Unser internationales Umfeld
verändert sich massiv. Die Kriege in der
-
Ukraine und in Nahost, Chinas Wandel vom
Kunden zum Konkurrenten und der immer
-
stärker zunehmende Protektionismus, all
das fordert unsere exportorientierte
-
Wirtschaft stark heraus. Und deshalb ist
unser Interesse hier klar formuliert:
-
Gegen Zölle. Für ein Höchstmaß an
Freihandel. Für neue Freihandelsabkommen,
-
zum Beispiel mit den Mercosur-Staaten.
Dafür muss sich die EU einsetzen. Und
-
dafür setzen wir uns bei der EU ein.
-
Applaus
-
Natürlich richtet sich unser Blick nach
Brüssel aber immer auch nach Berlin. Auch
-
hier sind unsere Interessen
wohldefiniert: Die internationale
-
Wettbewerbsfähigkeit stärken, in die
Infrastruktur investieren, den
-
Klimaschutz vorantreiben, die
Landesverteidigung ausbauen. Das sind
-
sehr große Aufgaben und werden noch
größere Aufgaben sein, egal wie der
-
zukünftige Kanzler heißen wird. Deshalb
sagen wir schon heute unsere
-
Unterstützung für diese Aufgaben zu. Denn
diese Aufgaben liegen in unser aller
-
Interesse. Dafür braucht es konstruktive
Kräfte auf allen Ebenen. Und deswegen
-
sind wir zur Mitwirkung bereit,
meine Damen und Herren!
-
Applaus
-
Zugleich tun wir das, was hier im Land
unsere große Aufgabe ist: In
-
Investitionen und Technologieführerschaft
zu investieren: Und deshalb schaffen wir
-
die Grundlage für eine neue
Hochschulfinanzierungsvereinbarung und
-
packen bis 2030 noch
einmal 700 Mio. Euro drauf.
-
Applaus
-
Wir stärken also unsere Innovationskerne
an den Universitäten, etwa in Künstliche
-
Intelligenz oder in Life Sciences. Wir
erhöhen die Mittel für unsere
-
Start-up-Ökosysteme. Wir investieren in
eine starke Infrastruktur, allein über
-
eine Milliarde [Euro] in den
Breitbandausbau. Und wir haben in unserer
-
Landesstrategie Supercomputer die
Voraussetzungen dafür geschaffen, dass
-
wir gestern den Zuschlag für die
Ansiedlung einer europäischen KI-Fabrik
-
erhalten haben. Das ist ein starkes
Signal für den Standort
-
Baden-Württemberg.
Und darüber freuen wir uns.
-
Applaus
-
Die beiden Fraktionsvorsitzenden haben ja
schon deutlich wichtige Projekte alle
-
aufgezält wie etwa das Max Planck
Institut für Festkörperforschung, das
-
Cyber Valley, das IPAI in Heilbronn, das
Cyber-Forum in Karlsruhe in West BW,
-
überall investieren wir in die
entscheidenden Stellen für die
-
Technologieführerschaft der Zukunft.
-
Applaus
-
Und wie man da davon reden kann, Herr
Fraktionsvorsitzender Stoch ist wirklich
-
Stillstand herrschend ist mir
einigermaßen schleierhaft.
-
GemurmelApplaus
-
Im Gegenteil! Wir nehmen den Wettbewerb
da an, wo wir herausgefordert werden. Und
-
wir halten unser Land an der Spitze. Ein
großes Thema war ja heute die
-
Automobilwirtschaft, die sich aktuell in
einer schwierigen Lage befindet. Und
-
glauben sie mir, das nehmen wir alle und
ich auch persönlich ausserordentlich
-
ernst. Wir begleiten die
Automobilwirtschaft mit unserem
-
Strategiedialog und greifen mit ihre
Bedürfnisse frühzeitig auf. Den habe ich
-
vor sieben Jahren gegründet. Vor sieben
Jahren! Ja, und das war genau das
-
richtige und das war überhaupt der erste
und es war ein Ergebnis der Dieselgipfel
-
der ehemaligen Kanzlerin, was wir klar
gemacht haben, so können wir nicht weiter
-
machen. Immer nur wenn die Probleme
aufschlagen erst reagieren, sondern ein
-
Gespräch und Arbeitszusammenhang ins
Leben rufen, der schaut. Welche Probleme
-
kommen auf uns zu? Wie geraten wir vor
die Lage? Und reagieren bevor die
-
Probleme voll aufschlagen. Das genau ist
der Sinn des Formats und deswegen bin ich
-
froh und glücklich und es hat einen
großen Teil der Besprechung die ich
-
kürzlich mit der Kommissionspräsidentin
von der Leyen hatte, solche Formate zu
-
machen. Das hat sie übernommen und das
ist nur richtig. Warum ist es nur richtig?
-
Applaus
-
Es hat sich einfach bewährt. Ja, das hat
sich einfach bewährt solche Formate in
-
Gang zu setzen. Es ist keine Frage. Für
ganz wichtige Themen der Transformation
-
ist es einfach notwendig und deswegen
sind diese Formate richtig und deswegen
-
macht das die Kommissionspräsidentin
genau aus diesem Grunde. Jetzt war ja ein
-
großes Thema heute die Frage des
Verbrennerverbots 2035. Also ich glaube
-
man muss hier mal ein bisschen nochmal
sagen um was es eigentlich geht. Ab 2035
-
dürfen in der EU nur noch PKW neu
zugelassen werden die kein CO2 mehr
-
ausstoßen. Dazu zählen auch Fahrzeuge mit
Verbrennungsmotoren sofern sie
-
ausschließlich mit klimaneutralen
Kraftstoffen, also E-Fuels betrieben
-
werden. Diese Ausnahme wurde auf Druck
der Bundesregierung aufgenommen. Die
-
Verbrennung von..
-
Applaus
-
Die Verbrennung von E-Fuels setzt CO2
frei, sie sind aber insgesamt
-
klimaneutral sofern das zur Herstellung
verwendete CO2 der Atmosphäre entnommen
-
und erneuerbare bzw. Atomenergie
verwendet werden. Die EU-Kommission wird
-
einen Vorschlag vorlegen welche
Anforderungen an die E-Fuels zu stellen
-
sind, diese wir im Rahmen der Reviews
2026 in Form einer neuen
-
Fahrzeugkategorie erfolgen die ausserhalb
der Flottengrenzwerte steht. Also der
-
Vorwurf, die EU habe ein Verbrennerverbot
beschlossen ist irreführend und sachlich
-
falsch.
-
Applaus
-
Stimme aus dem Off: Herr
Ministerpräsident..
-
K: Wie man auch immer die Sachen
interpretiert, klar ist..
-
Simmte aus dem Off: .. lassen sie..
K:.. einen kleinen Moment.. klar ist. Die
-
euroäische Union hat einen Review
vorgesehen für 2026. Es herrscht nun
-
allgemeiner Konsens, der wurde beim
Automobil.. beim Levelmeeting der
-
Führungskräfte einvernehmlich
festgestellt, der muss vorgezogen werden,
-
darüber herrscht völliger Konsens. Und es
ist auch richtig in solch einer
-
dramatischen Lage das zu machen und da
muss über alles ohne Denkverbote offen
-
debatiert werden und muss man zu einem
vernünftigen Ergebnis kommen, innerhalb
-
der Wettbewerbsbedingungen unter denen
wir stehen und klar ist, dass in solch
-
einer Situation es keinen Sinn macht eine
europäische Automobilindustrie die
-
ohnehin unter einem gewaltigen Druck
steht jetzt noch mit Strafzahlungen zu
-
belasten, statt dass wir sie entlasten
damit sie diesen harten Wettbewerb
-
bestehen kann, darauf wird es jetzt
ankommen. Ein Moment.
-
Applaus
-
Und jetzt rate ich Mal an, die glauben
sie hätten so eine schnelle Lösung in dem
-
sie sich auf irgend einen Punkt zu
konzentrieren, jetzt schauen sie sich
-
einfach mal an, welche Exportquoten
unsere Automobilindustrie in China noch
-
vor zwei Jahren hatten und dann schauen
sie sich an, die Exportquoten die wir
-
heute haben, dann wissen sie
wo das Problem sitzt.
-
Applaus
-
Stimme aus dem Off: Herr
Ministerpräsident lassen sie die
-
Zwischenfrage des Herrn
Dr. Rülke jetzt zu?
-
Herr Dr. Rülke aus dem Off (Mikrofon
teilweise nicht an): Vielen Dank Herr
-
Ministerpräsident, sie haben korrekt
zitiert und haben sich in Brüssel darauf
-
verständigt die EU-Kommission werde einen
Vorschlag dazu machen, Ausnahmen vom
-
Verbrennerverbot zuzulassen. Frage 1: Wo
ist dieser Vorschlag? Wo ist dieser
-
Vorschlag? Frage 2: Wenn dieser Vorschlag
nicht kommt oder keine Mehrheit findet,
-
gilt dann ein absolutes Verbrennerverbot
ab 2035 oder nicht?
-
Kretschmann: Das gibt es nicht, das ist
ist korrigiert worden, ja, es ist
-
korrigiert worden über die Reviews ist es
korrigiert worden, das ist einfach eine
-
Tatsache. Und wie das ausgestaltet werden
muss, darüber muss die EU-Kommission
-
befinden. Ja? Also das ist einfach klar
und das haben sie ja mit betrieben
-
insofern wurdert mich, dass sie das jetzt
irgendwie in Frage stellen. Ich will aber
-
noch etwas sagen meine Damen und Herren.
Wir sehen das bei den Kaufentscheidungen
-
in China, es geht eben nicht nur um die
Antriebsform, da rate ich ihnen
-
allerdings auch mal an was passiert ist,
1,4 Millionen Elektrofahrzeuge in den USA
-
verkauft und dann kucken sie sich mal an
wie die Marge der deutschen Elektromobile
-
ist, dann wissen sie wirklich Bescheid.
Aber das ist nicht nur das Problem, wenn
-
sie das in China sich anschauen können
sie nämlich sehen, es kommt nicht nur auf
-
die Antriebsform an, sondern auch auf die
Intelligenz des Autos. Ja? Und da werden
-
ganz andere Ansprüche gestellt und jetzt
seien wir doch einmal ehrlich, da ist die
-
deutsche Automobilindustrie einfach ins
Ruder geraten. Das wissen wir doch alle?
-
VW-Bus ist eine Platform die es selber
macht worden nach zwei Jahren einsammeln
-
und doch wieder Verträge mit den großen
IT-Konzernen machen. Der Macan kommt erst
-
Jahre später auf den Markt weil er
Softwareprobleme hatte, also das sind
-
alles große Probleme. Die
Automobilindustrie ist dran diese
-
Probleme zu lösen, aber sie führen erst
einmal zu einer gewaltigen Delle und das
-
hat jetzt nichts mit dem Datum des
Verbrennerverbotes in Brüssel zu tun!
-
Applaus
-
Darüber kann man streiten!
-
Darüber kann man streiten. Und es gibt
einschlägige Videos von mir wo jeder
-
sehen kann, dass ich jetzt nicht der
allergrößte Fan solcher
-
Zeitpunktsetzungen bin aber zu glauben,
dass unsere Probleme jetzt damit gelöst
-
werden, in dem wir hauptsächlich über
dieses Problem 2035 reden, das halte ich
-
allerdings für einen Irrtum und da rate
ich allen nochmal genauer in die Dinge
-
reinzuschauen. Also man sieht es..
-
Applaus
-
..man sieht es in den Märkten:
Sprachsteuerung, Streaming auch
-
Infotainment, das ist eine neue Realität
und auch diesen Wettbewerb müssen wir
-
einfach annehmen und deswegen war es
richtig und wichtig, dass wir hier in
-
Baden-Württemberg so früh und so
entschlossen wie kein anderes Land auf
-
Digitalisierung und KI setzen. Übrigens
nicht nur beim Auto sondern auch in
-
anderen Bereichen, ich will mal die
Gesundheitswirtschaft heraus greifen.
-
Eine Branche in der bei uns schon heute
über 1,1 Millionen Menschen arbeiten.
-
Bereits gesagt worden sehr intensiv von
den beiden Fraktionsvorsitzenden
-
geschildert worden und hier liegt ein
wahrhafter Schatz an Pioniergeist,
-
Spitzenforschung und Wirtschaftskraft.
Hier liegen mit KI, Big Data, digitalen
-
Dienstleistungen, neuartiger Hardware
auch so große Chancen wie noch nie in der
-
Geschichte der Medizin und diese Chancen
nutzen wir: Wir schaffen eine Cloud für
-
das Gesundheitswesen, damit Daten
sinnvoll und sicher genutzt werden
-
können. Wir stärken unseren
Innovationscampus in Heidelberg und bauen
-
mit HELIX ein Innovationszentrum im
Bereich von Medizin und
-
Lebenswissenschaft auf. Wir fördern die
personalisierte Medizin, der große
-
Schritt der gerade gemacht wird im
medizinischen Fortschritt um
-
maßgeschneiderte Therapien zu
ermöglichen, und bauen die Zentren in
-
Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm
weiter aus. Wir stärken die Telemedizin
-
und sorgen für eine einfachere, bequemere
Patientenversorgung. Davon profitieren
-
alle, die Menschen, weil sie die
beste Behandlung bekommen, wenn
-
sie krank sind. Die Unternehmen, die
weltweit vorne mitspielen und das Land,
-
weil wir mit der Gesundheitswirtschaft
ein wichtiges Standbein weiter stärken.
-
Und das zeigt: Wir doktern nicht an den
Problemen von gestern rum, sondern
-
ergreifen die Chancen von morgen. Und das
ist vorausschauende Wirtschaftspolitik,
-
liebe Kolleginnen und Kollegen!
-
Applaus
-
Der Klimawandel bleibt DIE
Menschheitsfrage des 21. Jahrhunderts,
-
auch wenn er derzeit durch andere
Herausforderungen überlagert wird. Wie
-
groß die Gefahr ist, sehen wir schon
daran, wie viele Menschen heute schon
-
daran sterben, wie viel Wohlstand heute
zerstört wird. Der Klimawandel ist ein
-
Wohlstandszerstörer. Wir haben es gerade
eben wieder in Spanien gesehen.
-
Klimaschutz ist die Voraussetzung dafür,
dass unsere Kinder und Enkel auch
-
zukünftig in Freiheit leben können – so
hat es das Bundesverfassungsgericht klar
-
und deutlich festgestellt. Wie weit sind
wir in Baden-Württemberg inzwischen auf
-
dem Weg in eine klimaneutrale Wirtschaft
gekommen? Unser kürzlich vorgestellter
-
Projektionsbericht gibt darauf Antworten.
Er kommt zum Ergebnis, dass die
-
Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2030
im Vergleich zum Jahr 1990
-
voraussichtlich um mehr als die Hälfte
sinken. Das zeigt: Wir sind auf einem
-
guten Weg, aber längst nicht am Ziel.
Sorgenkind ist der Verkehrssektor, wo die
-
Erfolge stark davon abhängen, wie der
Hochlauf klimaneutraler Antriebe in den
-
kommenden Jahren gelingt. Was wir als
Landesregierung hier im Land tun können,
-
das tun wir. Wir investieren in den
Öffentlichen Verkehr, in Radwege, in ein
-
engmaschiges Ladenetz für PKW und LKW.
Und spielen dabei im Ländervergleich ganz
-
vorne mit. Ich darf dazu nochmal etwas
sagen. Wir waren die ersten, da waren die
-
anderen Länder noch in der Planung, da
waren wir fertig, dass kein Punkt in
-
Baden-Württemberg weiter als 10km von
einer Ladestation entfernt ist. Das ist
-
jetzt Jahre her und heute sind wir
absolut vorne dran in Europa und der
-
ganzen Bundesrepublik mit Ladestationen
vor allem mit Schnelladestationen an den
-
großen Trassen und mein Vorschlag ist mal
diese Prämienpolitik zu überdenken, ob
-
das Geld dafür da ist, das möchte ich mal
in Frage stellen, sondern was wir machen
-
müssen, auch das habe ich in Brüssel klar
angelandet und das ist gut angekommen bei
-
der Kommissionspräsidentin, wir brauchen
eine Ladeinfrastruktur in ganz Europa.
-
60% der Ladeinfrastruktur stehen in
Frankreich, Deutschland und den
-
Niederlanden, das kann natürlich auf
Dauer nicht funktionieren. Das zweite was
-
mein Rat ist, auch das habe ich
angelandet bei ihr und bei Bundesminister
-
Habeck, wir sollten uns eher überlegen
ein nachhaltiges Programm für niedrigen
-
Ladestrom zu implementieren, sagen wir
auf 10 Jahre angelegt an den Ladesäulen.
-
Das wäre ein wichtiger Anreiz. Die
besseren Abschreibungsmöglichkeiten für
-
Betriebsfahrzeuge ist in Gang gekommen,
da wollte die Regierung noch eines drauf
-
packen, das ist jetzt aber, durch das
Scheitern der Ampel liegt das auf der
-
Halde. Also, wir müssen uns sehr gut
überlegen welche Anreizprogramme macht
-
es, sie müssen nachhaltig sein und sie
dürfen nicht mal gemacht werden, dann
-
sind sie wieder über Nacht weg, das ist
natürlich nur schädlich und so können wir
-
in Zukunft dafür nicht arbeiten. Also..
-
Applaus
-
.. deswegen sind wir hier im
Ländervergleich ganz vorne und ich möchte
-
nochmal sagen, wir kümmern uns nicht nur
um ein engmaschiges Ladenetz für PKW, wir
-
nehmen das auch für LKW in die
Blickrichtung, aber auch die ganze
-
Wasserstofftankinfrastruktur die wir
brauchen, wenn wir Trucks mit
-
Brennstoffzellen Betrieb haben werden,
was ja, wie wir alle wissen, geplant ist
-
bei uns im Land. Also erfreulich, dass
der Ausstoß in den anderen drei zentralen
-
Sektoren – Energie, Industrie, Wärme –
deutlich sinkt. Bei der Energieerzeugung
-
boomt die Solarenergie – nicht zuletzt
durch die Solarpflicht, die wir gemeinsam
-
beschlossen haben. Rund 200.000
Solaranlagen wurden in diesem Jahr an die
-
Balkone geschraubt, auf die Dächer gebaut
oder auf Freiflächen und auf Baggerseen
-
installiert. Damit haben wir das
Ausbautempo in den letzten 5 Jahren
-
verfünffacht und liegen nun auf Platz 2
in Deutschland direkt hinter Bayern das
-
bekanntlich doppelt so groß ist wie
Baden-Württemberg. Und deswegen natürlich
-
bei der Freiflächen Photovoltaik ganz
andere Möglichkeiten hat. Und dafür
-
möchte ich mal an dieser Stelle einfach
auch mal bei allen Bürgerinnen und
-
Bürgern bedanken, die auf diese Weise,
indem sie nämlich selber investieren
-
ihren wichtigen Beitrag
zum Klimaschutz leisten.
-
Applaus
-
Bei der Windkraft sind wir noch nicht so
weit, wie wir sein wollen, da gibt es
-
jetzt nichts herumzudiskutieren. Nur ihre
Kritik Herr Rülke, wenn ich die immer in
-
der Tiefe anschaue sind sie ja gar kein
Windkraft Befürworter in
-
Baden-Württemberg, insofern wundert mich
ihre Kritik eigentlich etwas, sie sollten
-
ja eigentlich froh sein, dass es so ist
wie es ist, ja? Aber die Betonung liegt
-
auf „NOCH“. Wir haben die
Genehmigungsdauer für Windkraftanlagen
-
auf sieben Monate gesenkt, damit sind wir
Spitze in Deutschland. Im Staatswald
-
Flächen für rund 400 Windräder vergeben
und jetzt reservieren wir noch 1,8
-
Prozent der Landesfläche für Windkraft.
Und das zeigt Wirkung: Aktuell sind fast
-
900 Windkraftanlagen in Arbeit. Davon
sind 164 Anlagen genehmigt, die sind
-
genehmigt! 179 Anlagen im
Genehmigungsverfahren und weitere 554 in
-
der Planung. Also das sind mehr Anlagen,
als derzeit in Betrieb sind. Sie sehen
-
also, wir haben unsere Hausaufgaben
gemacht, allerdings bauen wir bisher
-
keine Windkraftanlagen selber. Aber wir
haben sie genehmigt und das ist unser Job
-
den wir machen. Und ich denke das
bedeutet allerdings im Gegenzug, das
-
merken wir an vielen Stellen, wir müssen
im Gegenzug das Stromnetz ertüchtigen.
-
Dafür senken wir die administrativen
Hürden. Aber vor allem und da zeigt, wir
-
investieren, oder wir ermöglichen
Investition, dass die EnBW bzw. ihre
-
Töchter eine Kapitalerhöhung im Umfang
von 3 Milliarden Euro durchführen kann.
-
Das muss man einfach nochmal sehen. Das
zeigt, wir schaffen Bedinungen dafür, dass
-
privates Kapital, in diesem Fall zu einem
großen Teil in öffentlicher Hand, das in
-
die Hand nimmt und das macht, das ist
glaub ich der entscheidende Beitrag, den
-
wir machen, zum Aufbau der
Netzinfrastruktur, das ist nämlich die
-
Aufgabe solcher Unternehmen.
-
Applaus
-
Lassen Sie mich bei dieser Gelegenheit
noch etwas zum Zertifikatehandel sagen:
-
Er hat bei den fossilen Kraftwerken und
in der Industrie in den letzten Jahren
-
dafür gesorgt, dass der
Treibhausgasausstoß deutlich gesunken
-
ist. Und er wird in Zukunft noch viel
wichtiger werden, wenn im Jahr 2027
-
fossile Brennstoffe aus den Bereichen
Verkehr und Gebäude erfasst werden. Einen
-
weiteren Schub können wir erwarten, wenn
die CO2-Abscheidung stärker zum Einsatz
-
kommt. Und wenn das Erdgas in der
industriellen Produktion nach und nach
-
durch Wasserstoff ersetzt wird. Mit
unserer Wasserstoff-Roadmap und den
-
Beschlüssen für den Bau eines
Wasserstoff-Kernnetzes legen wir dafür
-
schon heute die Grundlagen. Auch bei der
Wärmeerzeugung sehen wir sinkende
-
Emissionen: Von den 104 Stadtkreisen und
großen Kreisstädten im Land haben so gut
-
wie alle eine Wärmeplanung vorgelegt. 240
kleinere Kommunen haben sich freiwillig
-
angeschlossen. Dort wird bald klar sein,
wo künftig über Wärmenetze geheizt wird.
-
Und wo Einzellösungen wie Wärmepumpen
oder Pellet Heizungen gebraucht werden.
-
So bekommen die Menschen jetzt frühzeitig
Planungssicherheit. Damit ist
-
Baden-Württemberg führend in Deutschland.
Und unsere Unternehmen helfen uns dabei.
-
Ich war gestern bei ebm-papst, die gerade
eine völlig neue Technologie für
-
Wärmepumpen erfunden haben.
-
Applaus
-
Liebe Kolleginnen und Kollegen, auch beim
Naturschutz gehen wir bundesweit voran.
-
Und dabei geht es um das WAS: Um eine
Verdreifachung der Mittel seit 2011, die
-
es sonst nirgendwo gibt. Und um ein
dichtes Netz an Schutzgebieten zum Erhalt
-
wichtiger Lebensräume - zum Beispiel mit
der bevorstehenden Erweiterung des
-
Biosphärengebiets Schwäbische Alb - und
mit der in der Koalition geeinten
-
Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald
im kommenden Jahr. Es geht aber auch um
-
das WIE: Denn Fragen des Naturschutzes
sind mitunter umstritten und können
-
Gräben aufreißen. Umso bemerkenswerter
ist es, dass wir nicht nur das
-
Biodiversitäts-Stärkungs-Gesetz im
Schulterschluss mit Landwirten und
-
Naturschützern beschlossen, sondern mit
unserem Strategiedialog Landwirtschaft
-
auch einen neuen Gesellschaftsvertrag zu
Stande gebracht
-
haben.
Applaus
-
[Füller]
56 Verbände und Unternehmen und
-
Institutionen aus Landwirtschaft,
Naturschutz, Wissenschaft, Kirchen und
-
vor allem auch dem Lebensmittelhandel,
haben den Vertrag gemeinsam mit der
-
Landesregierung unterzeichnet. Damit hat
sich ein großer Teil der
-
baden-württembergischen Zivilgesellschaft
zu diesen Zielen bekannt und will
-
gemeinsam an der Umsetzung arbeiten. Das
ist ein Riesenerfolg!
-
[Füller]
Applaus
-
[Füller]
Auf diese Weise zeigen wir, wie man auch
-
in einer aufgeheizten Zeit gut
miteinander auskommen und vorankommen
-
kann für eine starke bäuerliche
Landwirtschaft, für gute und regional
-
erzeugte Lebensmittel und für den Schutz
unserer reichen Natur. Und wir holen auf
-
diese Weise den Naturschutz vom Rand in
die Mitte der Gesellschaft. Und das kann
-
man in diesen Zeiten gar nicht hoch genug
einschätzen. Liebe Kolleginnen und
-
Kollegen, wer sich anstrengt und fleißig
ist, kann es zu etwas bringen. Das ist
-
das zentrale Versprechen unseres Landes
und darauf bauen die Lebenschancen
-
unserer Kinder auf, darauf baut der
Zusammenhalt unserer Gesellschaft auf und
-
darauf baut die Zukunft unserer
Wirtschaft auf. Deshalb erneuern wir
-
dieses Versprechen nun – unter stark
veränderten Rahmenbedingungen: Denn da
-
sind die Familien, in denen die Eltern
nicht genug Zeit haben oder sich nicht
-
genug Zeit nehmen, um ihre Kinder in der
Schule zu unterstützen. Da sind
-
Digitalisierung und soziale Medien, mit
denen unsere Kinder heute ganz
-
selbstverständlich aufwachsen. Und da ist
die Realität einer
-
Einwanderungsgesellschaft, in der viele
Kinder zu Hause nicht mehr Deutsch als
-
Muttersprache sprechen. Daraus ziehen wir
die nötigen Konsequenzen, stellen unsere
-
Bildungseinrichtungen grundlegend neu auf
und setzen die entsprechenden Prioritäten
-
im Haushalt: Mit 14,5 Mrd. Euro erreichen
die Ausgaben für unsere Schulen und Kitas
-
einen neuen Höchstwert. Das ist mehr als
jeder fünfte Euro des Haushalts, und wenn
-
man die Hochschulen noch dazu nimmt,
sogar jeder dritte Euro! Aber wir geben
-
nicht nur viel Geld für Bildung aus. Wir
reformieren unser Bildungssystem auch so
-
grundlegend wie seit vielen Jahren nicht
mehr. Ganz vorne steht dabei die
-
Sprachförderung. Dabei fangen wir schon
bei den Kleinsten an. Denn gute
-
Deutschkenntnisse sind die Voraussetzung
für gute Leistungen von Anfang an, und
-
zwar in allen Fächern. Unser großes
Bildungspaket habe ich vor der
-
Sommerpause an dieser Stelle vorgestellt.
Das Gesetz befindet sich gerade in der
-
Beratung. Ich will an dieser Stelle nur
auf eines hinweisen, gerade weil wir
-
heute übers Geld reden. Jeder Euro, den
wir heute in die Sprachförderung stecken,
-
ist eine Innovation [Investition] in die
Zukunft unseres Landes und macht sich
-
morgen und übermorgen gleich mehrfach
bezahlt. Weil wir den Kindern einen
-
besseren Start in die Schullaufbahn
ermöglichen. Weil sie dadurch bessere
-
Chancen für ihr späteres Berufsleben
haben. Und das kommt am Ende allen
-
zugute, unserer Gesellschaft, den Kindern
und Jugendlichen, unserer Wirtschaft, dem
-
ganzen Land. Und das, meine sehr
verehrten Damen und Herren, ist wirklich
-
vorausschauende und zielgenaue
Sozialpolitik wie ich sie mir vorstelle.
-
An den Ursachen anzusetzen, zu schauen,
dass die Menschen die Möglichkeit zum
-
Aufstieg haben, ihr Leben selbst in die
Hand zu nehmen. Das ist das was wir
-
machen. Das heißt das Paket hat auch eine
eminent sozialpolitische Seite. Wir
-
helfen denen die es am nötigsten brauchen.
Applaus
-
[Füller]
Dazu brauchen
-
wir gute Fachkräfte, und
die sind bekanntlich knapp. Deshalb geht
-
es hier nur Schritt für Schritt voran,
und nicht mit einem großen Knall.
-
Langfristig ist unser Land dabei
erfolgreich: Das pädagogische Personal in
-
Kitas hat von 2010 bis 2021 um knapp 80
Prozent zugenommen, und die Zahl der
-
Erzieherinnen und Erzieher in Ausbildung
hat sich in den letzten 15 Jahren sogar
-
verdoppelt. Und bei den Lehrerinnen und
Lehrern? Da schaffen wir allein mit
-
diesem Haushalt knapp 1000 zusätzliche
Stellen. In der gesamten Legislatur sind
-
es dann über 2000. Dabei lohnt es sich,
auch mal ein nüchterner Blick auf die
-
langfristige Entwicklung zu werfen: Im
Schuljahr 80/81 kam auf eine Lehrkraft im
-
Schnitt rund 21 Schülerinnen und Schüler.
Zwanzig Jahre später waren es noch 18,5,
-
und im letzten Schuljahr nur noch
durschnittlich 14 Schülerinnen und
-
Schüler pro Lehrkraft. Das muss man schon
auch mal deutlich machen. Natürlich sehen
-
die Klassen heute anders aus als 1980,
das habe ich ja eben schon ausgeführt.
-
Trotzdem zeigen uns diese Zahlen, dass
das Verhältnis nicht schlechter, sondern
-
immer besser wird. Nun kommt noch eine
mutige, wegweisende Bildungsreform hinzu,
-
mit der wir die individuellen
Lebenschancen, die Chancengleichheit, den
-
sozialen Frieden und den
gesellschaftlichen Zusammenhalt fordern.
-
Wir alle wissen: Wir brauchen Fleiß,
Leistungsbereitschaft und Kreativität
-
heute dringender denn je. Nicht und
deswegen fördern wir das mit
-
Entschlossenheit und dieses Paket kann
sich nun wahrlich als ein großer Schritt
-
sehen lassen den die Koalitionsfraktion,
die Regierung hier gestemmt haben. Vielen
-
Dank.
[Füller]
-
Applaus
[Füller]
-
Baden-Württemberg ist eine der sichersten
Regionen der Welt. Doch diese Sicherheit
-
ist nicht selbstverständlich, wir müssen
sie immer wieder aufs Neue erarbeiten.
-
Aktuell bedrohen uns wachsende
Gewaltbereitschaft und Radikalisierung
-
bedrohen unsere offene Gesellschaft.
Manche Konflikte der Welt reichen bis zu
-
uns, etwa der Krieg im Nahen Osten. Und
auch den Angriffskrieg Russlands spüren
-
wir bei uns – in Form von
Desinformationskampagnen, Sabotage und
-
Spionage. Deshalb setzen wir im
Doppelhaushalt hier eine klare Priorität
-
und investieren eine halbe Milliarde Euro
zusätzlich in die innere Sicherheit. Wer
-
hier von „haushalterischer Unwucht“
spricht, ignoriert die Lebensrealität
-
unserer Bürgerinnen und Bürger.
Sicherheit ist die allererste Aufgabe des
-
Staates – und die nehmen wir ernst.
[Füller]
-
Applaus
[Füller]
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Weil wir wissen: Es gibt kein gutes Leben
ohne Sicherheit keine Freiheit ohne
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Sicherheit und keinen Zusammenhalt ohne
Sicherheit. Deshalb sorgen wir in allen
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Lebensbereichen für den Schutz unserer
Bürger: In Straßen und Fußgängerzonen,
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auf Festen und bei Großveranstaltungen,
in Bussen und Bahnen und ganz besonders
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wichtig: im digitalen Raum. Deshalb
schaffen wir über 700 Stellen für
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Polizistinnen und Polizisten,
modernisieren die technische Ausstattung
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der Polizei, investieren rund 200
Millionen Euro in die Informations- und
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Kommunikationstechnologie und nutzen
zukünftig die Kraft der Künstlichen
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Intelligenz, um Erkenntnisse noch
schneller zu ermitteln und
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zusammenzuführen. In diesem Zusammenhang
möchte ich nochmals an Rouven Laur
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erinnern, der in Mannheim sein Leben
lassen musste. Und will das mit einem
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besonderen Dank an unsere Polizistinnen
und Polizisten verbinden, die jeden Tag
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für unsere Freiheit, unsere Sicherheit
und unseren Rechtsstaat einstehen. Sie
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machen einen Job, der immer wieder mit
großen dienstlichen und persönlichen
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Belastungen verbunden ist. Dafür danke
ich Ihnen im Herzen der gesamten
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Landesregierung von Herzen!
[Füller]
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Applaus
[Füller]
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Darüber hinaus wappnen wir uns für die
zunehmenden Bedrohungen im digitalen
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Raum: Mit der Cybersicherheitsagentur
schützen wir kritische Infrastrukturen.
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Mit einer neuen Task-Force bekämpfen wir
Desinformationen. Mit unserem neuen
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Staatsschutz- und Anti-Terrorismus
Zentrum bündeln wir die Kräfte im Kampf
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gegen Terrorismus und auch den
Verfassungsschutz stärken wir. Dadurch
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stellen wir unser Land technisch und
personell für die neuen Bedrohungen und
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Herausforderungen auf. Liebe Koleginnen
und Kollegen, am besten ist es natürlich,
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wenn es gar nicht erst zu Straftaten
kommt. Deshalb sind uns präventive
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Maßnahmen ganz besonders wichtig: Wir
stärken die Demokratiebildung in unseren
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Schulen, an dem Ort also, wo
Persönlichkeit gestärkt,
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Selbstwirksamkeit erlebt,
Konfliktfähigkeit eingeübt werden können.
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Wir setzen auf mobile Beratungsteams in
Flüchtlingsunterkünften, um
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Radikalisierung frühzeitig zu erkennen
und zu verhindern. Und fördern die
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Integration von Geflüchteten durch 1.200
Integrationsmanager in den Kommunen. Denn
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wir wissen: Wer gut integriert ist, ist
weniger anfällig für extremistisches
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Gedankengut. Meine Damen und Herren, seit
dem russischen Angriff auf die Ukraine
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haben wir Hunderttausende Schutzsuchende
aufgenommen – eine humanitäre Leistung,
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auf die wir gemeinsam stolz sein dürfen.
Aber wir müssen auch klar benennen, dass
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die Integrationsfähigkeit jedes
Gemeinwesens endlich ist. Für eine
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gelingende Migrationspolitik dürfen wir
reguläre und irreguläre Migration nicht
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miteinander vermischen. Menschen, die vor
Krieg und Verfolgung flüchten, gewähren
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wir Schutz und Sicherheit. Die irreguläre
Migration von Menschen, die allein aus
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wirtschaftlichen Gründen zu uns kommen,
müssen wir begrenzen. Und das tun wir
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auch. Die reguläre Einwanderung von
Fachkräften wollen wir dagegen
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verflüssigen. Deshalb schaffen wir gerade
eine neue Landesagentur für die
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Zuwanderung von Fachkräften. Damit
Baden-Württemberg für dringend benötigte
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Fachkräfte attraktiver wird und lange
Warteschlangen der Vergangenheit
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angehören. Dort gibt es dann
Berufsanerkennung, Aufenthalt und
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Beratung aus einer Hand. Das ist eine
Win-win-win-Situation - für unsere
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Unternehmen, für die Arbeitskräfte, die
zu uns kommen, und auch für die
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kommunalen Ausländerbehörden, die wir
dadurch entlasten.
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Applaus
[Füller]
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Meine Damen und Herren, um den
gesellschaftlichen Zusammenhalt in
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Krisenzeiten zu stärken, gibt es kein
einfaches Patentrezept. Es braucht eine
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klare Ansprache der Herausforderungen –
damit beginnt Politik. Zuhören, Sorgen
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und Nöte ernst nehmen, ist dabei
essentiell. Über vieles müssen wir
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streiten, gerade in Zeiten solch großer
Veränderungen. Das ist keine Schwäche,
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sondern eine Stärke der Demokratie, wenn
wir es zivilisiert tun. Bei den
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Grundprinzipien unserer
freiheitlich-demokratischen Grundordnung
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müssen wir Demokraten zusammenstehen,
sonst gewinnen die Feinde der offenen
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Gesellschaft. Und dann muss – gerade in
Krisenzeiten – noch etwas hinzukommen:
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Mut und Zuversicht. Denn wir haben allen
Grund in unserem Land dafür auch wirklich
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die Zeiten schwierig sind, denn kaum
sonst wo gibt es so viele Menschen, die
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sich einmischen, die ihre Ärmel
hochkrempeln, die sich mutig vorangehen,
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die sich für andere engagieren. Und diese
Kräfte der Erneuerung und des
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Miteinanders stärken wir, wir fördern
Pioniergeist, in dem wir auf Empowerment
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setzen und das das ehrenamtliche
Engagement und die Beteiligung der
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Bürgerinnen und Bürger nach Kräften
unterstützen. Alles drei gehört für uns
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zusammen. Trotz einer schwierigen
Haushaltslage investieren wir deshalb
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gezielt in die Institutionen der
Erneuerung, in unsere
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Bildungseinrichtungen, in Forschung und
Entwicklung, in Gründer und Start-ups.
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Wir schaffen eine Gesellschaft der
Chancen – etwa für Geflüchtete, Kinder
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aus finanziell schwachen Familien, oder
Jugendliche mit Betreuungsbedarf, fördern
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eine Vielzahl von Projekten zur
Unterstützung des bürgerschaftlichen
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Engagements und stehen unseren Städten,
Gemeinden und Behörden mit unserer neuen
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Servicestelle für Bürgerbeteiligung bei
Beteiligungsprojekten aller Art mit Rat
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und Tat zur Seite. Gemessen natürlich an
der Größe der Aufgabe wirkt das
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Engagement einzelner für manche mal etwas
klein. Und die ersten Schritte einer
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Gründerin oder eines Gründers sind fast
kaum wahrnehmbar. Aber aus der Summe
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vieler Bausteine entstehen gewaltige
Bauwerke und so lebt auch unsere
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Gesellschaft von dem ersten Schritt, von
Engagement Einzelner und der Kraft der
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Vielen. Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Zeiten sind sehr herausfordernd. Aber
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wir stehen dank einer klugen
Finanzpolitik auf einem guten Fundament.
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Das will ich nochmal sagen. Und was sie
nochmal zu den Rücklagen gesagt haben
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sehe ich ganz anders. Ganz anders. Muss
ich ihnen sagen. Ich möchte mal behaupten
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in jeder dritten Kabinettssitzung machen
wir Beschlüsse die wir nur aus den
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Rücklagen tätigen können. Weil immer
unvorhergesehene Sachen passieren. Ich
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nehme mal die dramatische Situation mit
den Krankenhäusern, wenn wir nicht die
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Rücklagen gehabt hätten, hätten wir nicht
zwei mal 150 Millionen verflüssigen
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können, wie soll denn sowas gehen? Und
meine Sorge ist, dass dadurch die
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Rücklagen natürlich sehr in Anspruch
genommen werden, ich habe also genau
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gegenteilige Befürchtungen, dass uns die
Rücklagen irgendwann nicht mehr reichen
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wenn neue Dinge auf uns zukommen. Und
darüber zu glauben wir bunkern
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irgendwelche Schätze, das ist vollkommen
aus der Luft gegriffen und hat mit der
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Realität nichts zu tun.
[Füller]
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Applaus
[Füller]
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Was glauben sie denn, geschätzer Kollege
Stoch, glauben sie denn im Ernst wir
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hätten die Studiengebühren für
ausländische Studierende nicht auch gerne
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abgeschafft? Welchen Grund sollen wir
denn in der Situation dafür haben? Keinen
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gibt's dafür, ausser, dass wir die Mittel
nicht mehr gefunden haben und wir haben
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nun wirklich alle Zitronen ausgepresst
die überhaupt noch im Haushalt herum
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liegen.
[Füller]
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vereinzelter Applaus
[Füller]
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Und Herr Fraktionsvorsitzender Stoch
darüber denken sie nochmal ernsthaft nach
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zu verbreiten, da wären riesige Summen
irgendwo gebunkert, die wir da haben die
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wir nun locker eigentlich verflüssigen
könnten für die Aufgaben. Wir hätten auch
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noch sehr sehr viele gute Ideen gehabt,
gerade im Investitionsbereich, wo wir
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gerne noch mehr gehabt hätten, aber wir
müssen auch einen soliden Haushalt
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vorlegen!
[Füller]
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Applaus
[Füller]
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Und nur eine solide Haushaltspolitik, das
hat die Corona Krise gezeigt, versetzt
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uns überhaupt in die Lage, dass wir dann
auch mit erhöhter Investitionen reagieren
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können und das machen wir und wir sind da
bis an jede Grenze gegangen, aber das
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macht es auch für die nachfolgenden nicht
einfach, auch die werden sehr angespannte
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Haushalte haben, deswegen bin ich dem
Finanzminister dankbar und den tragenden
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Fraktionen, dass sie bei allen Wünschen
immer auch darauf geachtet haben, dass es
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auf einer soliden Basis finanziert wird.
Und wir haben das gesehen beim Bund! Wenn
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man das nicht macht und das
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Bundesverfassungsgericht dann einen
Haushalt einsammelt, zu welchen
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Disruptionen das dann über Nacht führt
und das vermeidet man nur durch eine
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solide Haushaltspolitik!
Applaus
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[Füller]
Und dafür steht Grün und dafür steht
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schwarz, dass wir auch in Zukunft eine
solide Haushaltspolitik machen werden.
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Also!
Applaus
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[Füller]
Und trotzdem haben wir Prioritäten
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gesetzt, wir stützen unsere Wirtschaft in
einer schwierigen Phase. Wir sorgen uns
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für um den Erhalt der natürlichen
Lebensgrundlagen, wir legen mit dem
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Bildungspaket einen Grundstock für den
Erfolg unsers Landes in Zukunft. Wir
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drängen die Überregulierung zurück und
entlasten Bürgerinnnen und Bürger, das
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kann man sehen. Da wird nicht nur geredet
in der Entlastungsallianz, ein Paket nach
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dem anderen und jetzt haben wir wieder
nochmal wirklich große Gesetzesvorhaben
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geeint wie etwa die Landesbauordnung die
wirklich von überflüssigen Bürokratie
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gesäubert wird und wo nur das
notwendigste drin steht. Wir reden nicht
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wir machen das. Ja!
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Applaus
[Füller]
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Und wir schützen unsere Bürgerinnen und
Bürger damit sie in Freiheit leben
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können, das heißt, alles das wäre es wenn
nun so engagiert gemacht haben. Wo wir
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auch gestritten haben, aber wir streiten
und dann einen wir uns, das ist das
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entscheidende und jeder steht auch hinter
den Entscheidungen, so sieht ordentliche
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Regierungspolitik aus und die zeigen wir
und auch das ist eine wichtige Botschaft
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an die Bürgerschaft, in diesem Land wird
einfach ordentlich regiert, wie es sich
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gehört.
[Füller]
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Applaus
[Füller]
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Und indem wir das handwerklich ordentlich
machen, solide finanziert, und die
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Prioritäten setzen die wir aufgezählt
haben, tragen wir nicht nur zur Zukunft
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dieses Landes bei und legen dafür den
Grundstock, das ist auch die
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entscheidende Botschaft für den
Zusammenhalt in unserer Gesellschaft,
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dass die Menschen sehen, der Staat
funktioniert und der kümmert sich um
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unsere Belange, in diesem Sinne werden
wir weiter machen und ich auch zum
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Schluss, bis zum Schluss meines
regierens, da können sie mal ganz sicher
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sein, Bilanz können sie jederzeit ziehen,
das ist niemandem verboten. Und ich bin
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in der Tat nicht der König von
Württemberg sondern nur der
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Minsterpräsident von Baden-Württemberg um
da einfach mal ihnen auch klar zu sagen,
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wann ich diese Metapher gebrauche. Immer
dann wenn Leute zu mir kommen, die etwas
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wollen wofür ich nicht zuständig bin
sondern zum Beispiel ihr
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Oberbürgermeister. Dann sage ich, sie
müssen halt zum Oberbürgermeister gehen
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oder, wenn sie etwas von mir wollen, das
gar nicht im Gesetz steht. Es steht in
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der Eidesformel, dass ich die Exekutive
im Rahmen der Gesetzte und der
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verfassungsmäßigen Ordnung machen kann,
aber manche Leute denken, das will ich
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ihnen nicht verübeln, der Chef spricht
ein Machtwort und dann wird es so
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gemacht, egal was ich gerade fordere. Das
ist nun nicht die Realität des regierens
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und nur darauf bezogen sie sich. Ich bin
froh, dass ich nicht der König von
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Württemberg sondern der Ministerpräsident
von Baden-Württemberg bin. Weiß mich
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getragen von demokratischen Fraktionen.
Weiß, dass die Opposition immer wieder
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Zwischenbilanzen ziehen, auch das ist gut
und gehört dazu. Und so freuen wir uns
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daran, dass wir in einer Demokratie
leben, wir wollen alle gemeinsam an ihr
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arbeiten, alles dafür tun, dass sie auch
in Zukunft so existiert. Vielen Dank.
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Applaus
[Füller]