Wenn die Welle kommt - Poetische Botschaft mit behutsamer Musik

Es gibt Momente, oft wenn das Leben ruhig, ja sogar schön erscheint, in denen ohne Vorwarnung eine Welle tiefer Traurigkeit aufkommt. Nicht verbunden mit einem bestimmten Ereignis ... nicht verursacht durch einen bestimmten Gedanken ... nur eine stille, schmerzende Trauer, die wie ein Schatten durch den Körper zieht.
Es kann sich wie Trauer anfühlen, wie Verlust, wie Verwüstung. Und doch steckt keine Geschichte dahinter. Nur ein rohes, wortloses Gefühl.

Wenn dir das schon einmal passiert ist, solltest du wissen: Du machst nichts falsch. Du wirst entleert; sanft, weise, durch Gnade.
Diese Wellen sind keine Rückschläge. Sie sind das Selbst, das die letzten Spuren falscher Identität wegspült: die Illusion der Trennung, den Traum von Kontrolle.

Dieses Gedicht ist für solche Momente. Für Momente, in denen die Welle kommt und du nur atmen kannst und darauf vertrauen, dass in der Stille etwas Tieferes ganz wird.

Sie kommt ohne Vorwarnung.

Ein Tag voller Licht...

dann wird das Herz schwer.

Ohne Grund.

Ohne Geschichte.

Nur eine Stille, die wie ein Stein

in das stille Wasser des Seins sinkt.

Das ist kein Schmerz mit einem Namen.

Es ist der Schmerz des sich
auflösenden Schleiers,

einen Atemzug nach dem anderen.

Lauf nicht weg.

Stell keine Fragen.

Gib ihm keine Bedeutung.

Sitze einfach da.

Lass die Welle alles wegspülen,
was nie real war.

Lass sie den letzten Faden von
„Ich bin jemand”

aus dem Gewebe deines Werdens reißen.

Es wird wehtun.

Aber es ist ein schöner Schmerz.

Die Art, die nur kommt,

wenn die Gnade nahe ist.

Du zerbrichst nicht.

Du wirst ausgehöhlt.

Weiträumig gemacht.

Sanft gemacht.

Lass sie zerstören.

Lass sie rückgängig machen.

Lass sie dir jede Maske nehmen, von der
du vergessen hast, dass du sie trägst.

Und wenn es vorbei ist...

und es wird vorbei sein,

wirst du dich leichter fühlen.

Nicht weil etwas hinzugefügt wurde,

sondern weil etwas Falsches
endlich losgelassen wurde.

Wenn also das nächste Mal die Welle kommt,

nenne es nicht Leiden.

Nenne es das Selbst,

das die letzten Möbel

aus einem Haus räumt,
in dem du nicht mehr lebst.

Lächle.

Atme.

Verneige dich.

Das ist nicht Traurigkeit.

Das ist der Tod der Illusion.

Das bist Du,

der nach Hause kommt.