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Wird es eine neue "Spezies Mensch" geben? | 42 - Die Antwort auf fast alles Reupload | ARTE

  • 0:04 - 0:08
    Wir Menschen sind doch
    ziemlich vollendet.
  • 0:08 - 0:12
    Einige Fähigkeiten fehlen uns vielleicht,
    aber dafür finden wir meist eine Lösung.
  • 0:12 - 0:14
    Krone der Schöpfung.
  • 0:14 - 0:17
    War's das mit unserer Evolution?
  • 0:17 - 0:19
    OK, ein bisschen ist seit den die
    Neandertaler noch passiert aber
  • 0:19 - 0:23
    irgendwann waren wir doch
    fertig als Spezies oder?
  • 0:23 - 0:25
    Na gut, nicht gerade was
    unser Verhalten angeht.
  • 0:25 - 0:27
    Aber zumindest biologisch gesehen:
  • 0:27 - 0:32
    haben wir es dank unserer kulturellen
    und technologischen Errungenschaften
  • 0:32 - 0:36
    geschafft uns von der
    Natur unabhängig zu machen?
  • 0:36 - 0:39
    Sind wir an einem
    Endpunkt angekommen
  • 0:39 - 0:43
    oder könnte irgendwann sogar noch eine
    neue Spezies Mensch aus uns entstehen?
  • 0:44 - 0:46
    Das ist eine sehr gute Frage.
  • 0:46 - 0:51
    Ich glaube es hängt davon ab
    wie man "Spezies" definiert.
  • 0:52 - 0:55
    Es ist eine relativ schwierige Frage
    für den Wissenschaftler natürlich
  • 0:55 - 0:57
    in die Zukunft zu blicken.
  • 0:57 - 1:00
    Werden wir uns in eine
    andere Spezies verwandeln?
  • 1:00 - 1:04
    Das ist unvermeidlich,
    wenn wir lang genug überleben.
  • 1:05 - 1:09
    Was heißt "lang genug" und wie
    könnte so eine Spezies aussiehen?
  • 1:33 - 1:37
    Fragt man euch wie der Mensch in
    100.000 Jahren aussehen könnte,
  • 1:37 - 1:39
    seid ihr ziemlich pessimistisch.
  • 1:39 - 1:43
    Viele von euch Glauben nicht mal daran,
    dass wir dann noch existieren.
  • 1:43 - 1:47
    Trotzdem, eure Vorstellung davon
    sind ziemlich fantasievoll.
  • 1:48 - 1:52
    Um herauszufinden ob tatsächlich eine
    neue Menschenspezies entstehen könnte,
  • 1:52 - 1:57
    sollten wir zunächst klären was
    Evolution ist und wie sie funktioniert.
  • 1:57 - 2:01
    Davon hatten wir lange Zeit
    überhaupt keine Ahnung.
  • 2:01 - 2:05
    Stattdessen starten wir jahrtausendelang
    hoch in die Sterne und fragten uns
  • 2:05 - 2:07
    wie wir entstanden sind.
  • 2:07 - 2:10
    Wir versuchten es uns zu erklären,
    bemühten mal Götter und Geister,
  • 2:10 - 2:13
    mal Sternenstaub und andere Dinge.
  • 2:13 - 2:17
    Erst mit der Aufklärung fingen wir
    an die Mythen und religiösen Dogmen
  • 2:17 - 2:19
    in Frage zu stellen.
  • 2:19 - 2:21
    Im 19. Jahrhundert war
    es schließlich soweit.
  • 2:21 - 2:25
    Charles Darwin starch in See
    und umsegelte die Welt.
  • 2:25 - 2:29
    Auf seiner Fahrt fand er Fossilien und
    sah ihre lebenden Miniaturverwandten
  • 2:29 - 2:31
    umher tapsen.
  • 2:31 - 2:33
    Er begann sich zu wundern:
  • 2:33 - 2:37
    warum sollte Gott ähnliche Arten
    mehrfach erschaffen haben?
  • 2:37 - 2:42
    Und wieso sind einige Arten verschwunden
    und nur noch als Fossilien zu finden?
  • 2:42 - 2:46
    Könnte all das bedeuten dass
    Lebewesen sich weiterentwickeln?
  • 2:46 - 2:49
    Aber das würde die göttliche
    Schöpfung in Frage stellen.
  • 2:49 - 2:53
    Nach langer Gröbelei kam er
    auf die Theorie einer Evolution:
  • 2:53 - 2:55
    einer Evolution durch Selektion.
  • 2:55 - 2:59
    Das bedeutet dass diejenigen Lebewesen
    deren Eigenschaften es ihnen erlauben
  • 2:59 - 3:02
    in ihrer Umgebung erfolgreich
    zu überleben sich vermehren,
  • 3:02 - 3:07
    während andere, weniger
    angepasste Individuen, aussterben.
  • 3:07 - 3:11
    Also natürliche Selektion:
    survival of the fittest.
  • 3:11 - 3:15
    Die Selektion ist aber nicht der
    einzige Einflussfaktor für die Evolution.
  • 3:15 - 3:20
    Dafür, wie unsere Eigenschaften an die
    nächste Generation weitergegeben werden
  • 3:20 - 3:25
    sind vor allem unsere Gene wichtig.
  • 3:31 - 3:35
    Die DNA ist Träger der genetischen
    Information und universell
  • 3:35 - 3:38
    für alles Lebende.
  • 3:43 - 3:47
    Es ist eine Art Blaupause dafür,
    wie ein Mensch aufgebaut ist
  • 3:47 - 3:51
    und wie jede einzelne Zelle
    in uns funktioniert.
  • 3:52 - 3:56
    Die DNA kann man sich wie eine verdrehte
    Strickleiter vorstellen:
  • 3:56 - 3:59
    außen zwei Stränge,
    innen Sprossen.
  • 3:59 - 4:03
    Diese Sprossen enthalten die eigentlichen
    Informationen: die Basen.
  • 4:03 - 4:06
    Von ihnen gibt es vier
    unterschiedliche Varianten.
  • 4:07 - 4:11
    Aus unterschiedlichen Kombinationen
    von Basen, lassen sich verschiedene
  • 4:11 - 4:13
    Bauanleitungenherstellen.
  • 4:13 - 4:18
    Wir bestehen also mehr oder weniger
    aus Codes, wie ein Computerprogramm.
  • 4:18 - 4:21
    Die Kombinationen dieser Codes ergeben
    die jeweiligen Organismen
  • 4:21 - 4:23
    und ihre Eigenschaften
  • 4:24 - 4:27
    und, ja Sex spielt dabei auch eine Rolle.
  • 4:30 - 4:32
    Darwin zufolge überlebt nur der Stärkste.
  • 4:32 - 4:34
    Wer ist nun der stärkste?
  • 4:34 - 4:38
    Es ist der, der sich am besten
    an die Umwelt anpassen kann.
  • 4:38 - 4:42
    Um diese Herausforderungen zu meistern,
    ist es von Vorteil, die genetischen
  • 4:42 - 4:47
    Merkmale der Individuen zu mischen,
    um ein neues Individuum zu schaffen,
  • 4:47 - 4:49
    das genetisch einzigartig ist.
  • 4:49 - 4:52
    Das erreichen wir durch Sex.
  • 4:55 - 4:58
    Statt sich einfach zu teilen,
    wird also die Hälfte der Erbmasse
  • 4:58 - 5:02
    jedes Elternteils in einer
    neuen Kombination zusammengewürfelt.
  • 5:03 - 5:06
    So entstehen immer neue Varianten
    von uns, die dann zum Erfolg oder
  • 5:06 - 5:09
    zum Scheitern in der Evolution führen.
  • 5:10 - 5:15
    Das funktioniert aber nicht systematisch.
    Auch der Zufall spielt eine große Rolle.
  • 5:18 - 5:22
    Es gibt also beispielsweise beim Menschen
    auch mehrere hundert Spontanmutationen,
  • 5:22 - 5:28
    wo sie also genetisch anders sind,
    als sie rein nur aufgrund von dem Genpool
  • 5:28 - 5:32
    der Eltern sind und das ist wiederum eine
    Chance um eben eine gewisse Variabilität
  • 5:32 - 5:34
    für die nächste Generation
    zu ermöglichen.
  • 5:34 - 5:39
    Der Zufallsfaktor der Mutationen
    bringt also ganz neue Varianten.
  • 5:39 - 5:42
    Bei jedem Kind im Durchschnitt 60.
  • 5:42 - 5:45
    Mit 8 Milliarden Menschen weltweit
    entstehen dadurch ziemlich
  • 5:45 - 5:47
    viele Kombinationen.
  • 5:50 - 5:54
    Der interessante Teil ist
    die natürliche Auslese:
  • 5:54 - 5:59
    Darwins Theorie, die besagt, dass
    diejenigen die sich besser vermehren
  • 5:59 - 6:05
    die anderen die sich schlechter
    vermehren übertreffen werden.
  • 6:08 - 6:10
    Fassen wir noch mal zusammen:
  • 6:11 - 6:15
    die Evolution wird durch das
    Prinzip der Selektion vorangetrieben.
  • 6:15 - 6:17
    Das gilt für alle Individuen und Arten.
  • 6:17 - 6:21
    Wer sich am besten an die Umgebung
    anpasst und viel Nachwuchs erzeugt,
  • 6:21 - 6:23
    setzt sich durch.
  • 6:25 - 6:28
    Weil sich die Umgebung mit der Zeit
    aber immer wieder ändert,
  • 6:28 - 6:33
    kann es Evolution biologisch
    gesehen nie Stillstand geben.
  • 6:33 - 6:36
    Evolution bedeutet daher
    immer Veränderung.
  • 6:36 - 6:39
    Sie ist der Normalfall.
  • 6:39 - 6:42
    Dass wir Menschen uns offenbar seit
    Jahrtausenden nicht mehr verändern
  • 6:42 - 6:44
    ist nur scheinbar so.
  • 6:44 - 6:47
    Werfen wir mal einen Blick
    auf unsere Vergangenheit.
  • 6:48 - 6:51
    Die menschliche Evolution beginnt
    vor ungefähr 7 Millionen Jahren.
  • 6:51 - 6:54
    Da trennt sich die Linie die zum
    Menschen führt von der Linie
  • 6:54 - 6:57
    die zum Schimpansen führt
  • 6:57 - 7:00
    und über diese 7 Millionen Jahre
    hat es zahlreiche unterschiedliche
  • 7:00 - 7:02
    Urmenschenformen gegeben.
  • 7:02 - 7:04
    Wahrscheinlich, mindestens in Dutzenten.
  • 7:07 - 7:11
    Wir, moderne Menschen, Homosapiens, den
    gibt's seit 200 000 oder 300 000 Jahren,
  • 7:11 - 7:13
    das ist eine sehr junge
    Form von Urmensch,
  • 7:13 - 7:18
    aber wir sind auch die Form von Urmensch,
    die alle anderen Urmenschen verdrängen.
  • 7:18 - 7:22
    Wir sind wahrscheinlich die erste Form
    von Urmensch die allein existiert
  • 7:22 - 7:24
    in den letzten 7 Millionen Jahren.
  • 7:24 - 7:30
    Tja, in der Evolution der Menschenarten
    standen wir am Ende als Gewinner da.
  • 7:31 - 7:35
    War es das oder hat sich der Homo
    Sapiens danach noch weiterentwickelt?
  • 7:36 - 7:38
    Der moderne Mensch hat
    sich weiterentwickelt.
  • 7:38 - 7:42
    Das hat eben begonnen mit dem aufrechten
    Gang natürlich, mit der Optimierung auch
  • 7:42 - 7:45
    des aufrechten Ganges,
    so wir ihn heutzutage haben.
  • 7:48 - 7:54
    Das hat aber auch andere Beispiele:
    Körpergröße, sogenannte Robustizität,
  • 7:54 - 7:57
    also wie kraftvoll sie
    eigentlich gebaut sind,
  • 7:57 - 8:01
    auch den verschiedenen Komponenten,
    also wie viel Muskelmass sie vorhaben
  • 8:01 - 8:06
    im Verhältnis zum Knochen und so weiter
    oder eben ganze Zahnapparat der eben
  • 8:06 - 8:08
    sich verändert hat.
  • 8:08 - 8:12
    Als wir die Welt eroberten passten
    wir uns stets an die Umgebung an:
  • 8:12 - 8:14
    an Natur und Klima.
  • 8:14 - 8:15
    Beispiel: Hautfarben.
  • 8:15 - 8:19
    Die ersten Menschen der Gattung Homo
    Sapiens in Europa waren dunkelhäutig.
  • 8:19 - 8:24
    Als sie tausende Jahre später zu Bauern
    wurden und sich von Getreide ernährten,
  • 8:24 - 8:28
    fehlte ihnen ein Teil der Vitamin D zuvor
    den sie zuvor aus der tierischen Nahrung
  • 8:28 - 8:30
    abdecken konnten.
  • 8:30 - 8:33
    Wie auch wir, konnten sie dieses Vitamin
    zwar auch durch den Kontakt der Haut
  • 8:33 - 8:37
    mit Sonnenlicht bilden, in nördlichen
    Breiten aber nicht ausreichend.
  • 8:37 - 8:40
    Um das Licht besser aufnehmen
    zu können wurde es zum Vorteil
  • 8:40 - 8:42
    hellere Haut zu haben.
  • 8:42 - 8:45
    Und dann die Augen:
    sie waren braun bei allen von uns.
  • 8:45 - 8:50
    Irgendwann entstanden auch andere Farben,
    vermutlich um attraktiver zu erscheinen.
  • 8:54 - 8:58
    Wenn wir jetzt historische Zeiten nehmen,
    sagen wir letzten 5000 Jahren,
  • 8:58 - 9:02
    wenn wir den Vergleich mit dem alten
    Ägypten ziehen, dann sind natürlich
  • 9:02 - 9:06
    kleinere Veränderungen da, die können
    aber relativ umfangreich sein.
  • 9:06 - 9:09
    Also wenn sie beispielsweise die
    Körpergröße anschauen, das ist ein
  • 9:09 - 9:13
    klassisches Beispiel, was in relativ
    kurzer Zeit über 10cm in Mitteleuropa
  • 9:13 - 9:16
    sich in relativ kurzer
    Zeit verändern kann.
  • 9:18 - 9:20
    Wir haben uns weiter verändert.
  • 9:20 - 9:25
    Aber in den letzten Jahrhunderten sind
    die Veränderungen immer kleiner geworden.
  • 9:26 - 9:31
    Die moderne Medizin hat einen sehr großen
    Einfluss (glücklicherweise) auch auf
  • 9:31 - 9:36
    unsere Gesundheit,
    unsere Sterblichkeit...
  • 9:36 - 9:40
    ich denke ein gutes Beispiel,
    wo man das rein zahlenmäßig belegen kann
  • 9:40 - 9:44
    ist die Kindersterblichkeit,
    die massivst gesunken ist,
  • 9:44 - 9:49
    die natürlich dadurch auch zu einer
    anderen Art von Selektion führt.
  • 9:49 - 9:53
    Durch unseren Fortschritt haben wir uns
    größtenteils vom Zwang zur evolutionären
  • 9:53 - 9:58
    Anpassung befreit.
    Ist unsere Evolution beendet?
  • 10:00 - 10:03
    Vielleicht geraten jetzt andere
    Eigenschaften der menschlichen Spezies
  • 10:03 - 10:07
    unter Selektionsdruck, wie die Art
    und Weise wie wir mit verarbeiteten
  • 10:07 - 10:11
    Lebensmitteln, mit neuartigen
    Schadstoffen oder in einer viel größeren
  • 10:11 - 10:13
    Gesellschaft umgehen.
  • 10:16 - 10:19
    Die Evolution geht immer weiter,
    wenn auch in kleineren Schritten
  • 10:19 - 10:23
    und in neuen Bereichen.
    Wo könnte uns das hinführen?
  • 10:23 - 10:27
    Werden sich unsere Körper an unseren
    modernen Lebensstil anpassen?
  • 10:27 - 10:32
    Werden wir in Zukunft z.B sorglos auf dem
    so fast-stream und fast-food essen können
  • 10:32 - 10:34
    ohne davon krank zu werden?
  • 10:35 - 10:39
    Das einzige was man in der Evolution
    nicht will ist sterben.
  • 10:46 - 10:50
    Wir sind darauf programmiert zu viel
    zu essen, was richtig ist wenn Nahrung
  • 10:50 - 10:51
    knapp ist.
  • 10:51 - 10:54
    Heute leben wir in einer
    Welt des Überflusses.
  • 10:54 - 10:58
    Wir essen gern Zucker und Fett
    und davon können wir so viel bekommen
  • 10:58 - 10:59
    wie wir wollen.
  • 10:59 - 11:02
    Aber heute wird es zu viel.
    Es bringt uns um.
  • 11:05 - 11:10
    Tatsächlich gibt es aus der medizinischen
    Forschung erstaunliche Hinweise darauf,
  • 11:10 - 11:14
    dass wir uns an das moderne
    Leben evolutionäranpassen.
  • 11:15 - 11:19
    Untersuchungen von genetischem Material
    aus der berühmten Amerikanischen
  • 11:19 - 11:22
    Framingham Studie deuten auf eine
    Anpassung an die bislang großen
  • 11:22 - 11:25
    modernen Killer hin:
  • 11:25 - 11:28
    hohe Cholesterinwerte
    und Bluthochdruck.
  • 11:28 - 11:33
    Vor neue Herausforderungen gestellt,
    passt uns die Evolution wieder einmal an.
  • 11:33 - 11:37
    Könnte das heißen dass sie
    uns immer "perfekter" macht?
  • 11:38 - 11:41
    Evolution optimiert.
  • 11:41 - 11:45
    Sie versucht uns so gut zu machen,
    wie wir in unserer Umgebung sein können.
  • 11:45 - 11:49
    Ob das unserer Vorstellung vom perfekten
    Menschen entspricht, vermutlich nicht.
  • 11:49 - 11:54
    Die Evolution optimiert nur wie
    gut wir uns vermehren können.
  • 11:54 - 11:58
    Fakt ist: es finden evolutionäre
    Veränderungen statt und das geht
  • 11:58 - 12:01
    erstaunlich schnell.
    In wenigen Jahrzehnten sind in Teilen
  • 12:01 - 12:05
    von Afrika immer mehr Leute
    resistent gegen HIV geworden.
  • 12:06 - 12:10
    In der westlichen Welt werden inzwischen
    häufiger Menschen mit einer dritten
  • 12:10 - 12:12
    Mittelarmarterie geboren.
  • 12:12 - 12:15
    Vor 100 Jahren waren es nur rund 10%.
  • 12:15 - 12:18
    2100 könnten es 100% sein.
  • 12:18 - 12:21
    Diese Extraarterie ermöglicht uns
    eine bessere Durchblutung.
  • 12:21 - 12:25
    Könnte sinnvoll sein, weil viele
    von uns sich zu wenig bewegen.
  • 12:25 - 12:27
    OK, und was ist mit
    größeren Veränderungen?
  • 12:27 - 12:30
    Wäre eine komplett neue Spezies denkbar?
  • 12:30 - 12:34
    Wir sind heute 8 Milliarden
    Menschen auf dieser Welt.
  • 12:34 - 12:38
    Dass sich die gesamte Spezies Mensch
    verändert würde bedeuten dass alle
  • 12:38 - 12:44
    8 Milliarden oder der Nachkommen
    eine gemeinsame Mutation hätten,
  • 12:44 - 12:47
    die irgendwo entsteht und sich
    in all diesen 8 Milliarden Individuen
  • 12:47 - 12:50
    ausbreitet.
    Das ist relativ schwer vorzustellen.
  • 12:53 - 12:57
    Damit das passiert müsste es zwischen
    uns ein großes Auseinanderdriften
  • 12:57 - 13:02
    in Zeit und Raum geben.
    Das wäre für mich ziemlich überraschend.
  • 13:06 - 13:10
    Aber auf einer großen
    Zeitskala nicht unmöglich.
  • 13:11 - 13:12
    Es ist möglich.
  • 13:15 - 13:20
    Durch zufällige Veränderungen allein,
    wird es Milliarden von Jahren dauern.
  • 13:20 - 13:24
    Bei Veränderungen die unsere
    Fortpflanzung betreffen, wie z.B Spermien
  • 13:24 - 13:27
    oder Eizellen kann es
    allerdings schnell gehen.
  • 13:28 - 13:32
    In einem Million Jahren können
    wir eine neue Spezies sein.
  • 13:33 - 13:40
    Eine Million Jahre?
    Das ist ja eine Ewigkeit!
  • 13:40 - 13:43
    Was müsste passieren
    damit es schneller geht?
  • 13:46 - 13:50
    Eine Möglichkeit ist, dass wenn die
    Populationsgröße sehr stark reduziert.
  • 13:50 - 13:54
    Das heißt, wenn die Population
    ein Flaschenhals geht, sag es gibt
  • 13:54 - 13:57
    den nuklearen Winter, das
    kommt zu einem Atomkrieg...
  • 13:58 - 14:01
    die Population schrumpft, da weniger
    tausend Menschen die vielleicht diesen
  • 14:01 - 14:04
    Atomkrieg überleben und sind da
    vielleicht an unterschiedlichen
  • 14:04 - 14:09
    Orten der Welt, tauschen sich nicht
    genetisch aus, sind voneinander getrennt
  • 14:09 - 14:11
    und so würden quasi zwei
    unterschiedliche Menschenarten
  • 14:11 - 14:15
    entstehen oder Population die
    nicht mehr kompatibel sind.
  • 14:15 - 14:17
    Quasi ein Weltuntergang.
  • 14:17 - 14:20
    Gibt es keine andere Möglichkeit
    bei der nicht fast alle von uns
  • 14:20 - 14:22
    sterben müssen?
  • 14:23 - 14:26
    Ein senario wäre Isolation
    durch Entfernung.
  • 14:26 - 14:31
    Auf der Erde geht das nicht.
    Im All wo viel Platz ist schon.
  • 14:31 - 14:34
    Vielleicht nicht morgen aber
    langfristig ist es denkbar.
  • 14:35 - 14:39
    Wir könnten das Sonnensystem
    kolonisieren, indem wir uns ganz langsam
  • 14:39 - 14:42
    immer weiter ausbreiten
    würden wir den Kontakt zwischen uns
  • 14:42 - 14:44
    immer mehr verlieren.
  • 14:45 - 14:48
    Es entstehen isolierte Gruppen.
    Die Veränderungen die sich in diesen
  • 14:48 - 14:53
    Gruppen ansammeln würden mit der Zeit
    zu verschiedenen Arten führen.
  • 14:56 - 14:59
    Fremde Planeten besiedeln,
    neue Formen annehmen.
  • 14:59 - 15:03
    Das klingt schon etwas besser.
    Wenn es nur nicht so lange dauern würde.
  • 15:10 - 15:15
    Das Problem bei der natürlichen
    Selektion ist dass es ewig dauert.
  • 15:15 - 15:17
    Viele tausend Jahre.
  • 15:18 - 15:21
    Aber warum warten wir?
    Wir haben doch die Technologie!
  • 15:29 - 15:33
    Der Traum in die Schöpfung des Menschen
    einzugreifen ist uralt, wie schon diese
  • 15:33 - 15:39
    Frankensteinverfilmung von 1931 zeigt
    und 2018 war es tatsächlich soweit.
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    Auf Youtube teilte der chinesische
    Forscher He Jiang Kui mit,
  • 15:54 - 15:55
    dass er durch Eingriffe
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    in die menschliche Keimbahn die ersten
    "Designer Babys" geschaffen hatte.
  • 16:07 - 16:11
    "Keimbahn editing" ist die gezielte
    Manipulation des genetischen Materials
  • 16:11 - 16:16
    im Stadium der embryonalen Entwicklung.
  • 16:17 - 16:22
    Wenn ich einen Embryo in einem sehr
    frühen Stadium indem die Funktion
  • 16:22 - 16:26
    der Zelle noch nicht festgelegt
    ist genetisch verändere, dann werden
  • 16:26 - 16:30
    diese Veränderungen an die
    nächsten Generationen weitergegeben.
  • 16:33 - 16:39
    Mit Hilfe der Genschere CRISPR CAS 9 sind
    die ersten Designer Babys entstanden.
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    Aber wie genau?
  • 16:46 - 16:49
    Die CRISPR CAS 9 Technologie
    funktioniert so:
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    Wir haben hier einen DNA Strang
    mit einer bestimmten Sequenz.
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    Mit Hilfe einer light RNA
    lenken wir das CAS 9 Protein.
  • 16:59 - 17:03
    Das CAS 9 Protein und die Light RNA
    kommen nur zu dieser bestimmten
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    DNA Sequenz und führen einen Bruch
    des Doppelstrangs durch.
  • 17:09 - 17:13
    Mit der Genschere lassen sich also
    Teile der Gene auswechseln und neu
  • 17:13 - 17:15
    zusammenbasteln.
  • 17:15 - 17:19
    Weil das ganz neue Möglichkeiten eröffnet
    stehen die ersten Unternehmen bereits
  • 17:19 - 17:21
    in den Startlöchern.
  • 17:21 - 17:26
    Können solche Technologien auch
    unsere Evolution beeinflussen?
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    Keimbahn editing hat bereits
    den Weg der menschlichen Evolution
  • 17:34 - 17:37
    verändert, denn es gibt nun zwei
    Individuen auf der Welt
  • 17:37 - 17:41
    die genetisch verändert sind.
  • 17:42 - 17:45
    Wir sind jetzt erst erst am Anfang
    von diesen Technologien aber wir wissen
  • 17:45 - 17:50
    alle nicht was in 100-500 tausend Jahren
    möglich ist und dann kann es durchaus
  • 17:50 - 17:53
    sein dass wir dann schon sehr viel
    schneller und sehr viel massiver
  • 17:53 - 17:58
    Eingreifen in den vermeintlich
    natürlichen Gang der Evolution.
  • 17:59 - 18:06
    Wenn wir uns dafür entscheiden Genom-
    Editing einzusetzen, wird sich die Art
  • 18:06 - 18:09
    und Weise wie wir als Spezies
    miteinander umgehen grundlegend
  • 18:09 - 18:11
    ändern.
  • 18:12 - 18:17
    Zum allerersten Mal können wir in
    unsere Evolution Eingreifen.
  • 18:17 - 18:20
    Klingt vielversprechend aber auch
    riskant und in jedem Fall nach großer
  • 18:20 - 18:22
    Verantwortung.
  • 18:22 - 18:26
    Wenn wir die Technologie hätten
    zu verhindern dass jemand ein kurzes
  • 18:26 - 18:31
    und schmerzhaftes Leben führt, wäre es
    ethisch gerechtfertig einzugreifen.
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    Dann ist es aber nicht mehr weit auch
    bei dem Risiko für Krebs oder Alzheimer
  • 18:37 - 18:39
    Hand anzulegen.
  • 18:39 - 18:44
    Und warum sollte man statt einem schlauen
    Kind ein dummes Kind haben?
  • 18:44 - 18:48
    Ich bezweifle dass wir
    dort stoppen werden.
  • 18:48 - 18:51
    Ist Ethik jemals der Technologie
    in die Quere gekommen?
  • 18:51 - 18:54
    Ich kenne kein Beispiel.
  • 18:55 - 18:59
    Die Chancen die medizinisch
    bestehen sind enorm.
  • 18:59 - 19:01
    Gleichzeitig ist eben auch
    ein bisschen eine Gefahr,
  • 19:01 - 19:06
    dass eine gewisse Erwartungshaltung ist
    für den perfekten Menschen und da ist
  • 19:06 - 19:09
    eben die Gefahr oder die
    Herausforderung auch zu definieren
  • 19:09 - 19:13
    was ist dann "perfekt",
    Wer definiert was perfekt ist?
  • 19:13 - 19:17
    Ist der perfekte Mensch etwa
    in greifbare Nähe gerückt?
  • 19:20 - 19:24
    Dazu müssten wir verstehen welche Gene
    dabei aktiv sind um ein intelligentes,
  • 19:24 - 19:28
    gut aussehendes und gesundes
    Individuum zu schaffen
  • 19:31 - 19:35
    und es gibt so viele Gene, dass ich
    sie nicht einmal beziffern kann.
  • 19:35 - 19:43
    All diese Gene müssen perfekt manipuliert
    werden, was heute noch unerreichbar ist.
  • 19:47 - 19:50
    Aber diese Technik
    entwickelt sich rasant.
  • 19:50 - 19:53
    Was heute noch nicht möglich ist,
    könnte es morgen schon sein.
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    Wenn wir definieren können was super ist,
    dann können wir es auch tun.
  • 20:00 - 20:04
    Mit Objektiven begriffen
    wird es schwieriger.
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    Wir können vielleicht einen Menschen
    mit den besten Genen zusammenstellen.
  • 20:11 - 20:16
    Aber wird das dann super super sein?
    Ich weiß es nicht.
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    Stopp mal!
  • 20:18 - 20:21
    Was würde geschehen wenn diese
    "superhumans" tatsächlich Wirklichkeit
  • 20:21 - 20:24
    werden?
    Übernehmen die dann alles?
  • 20:24 - 20:26
    Auch uns Normalos?
  • 20:27 - 20:31
    Werden sie uns ersetzen?
    Vielleicht, vielleicht auch nicht.
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    Wir mögen faul, dumm und hässlich sein,
    aber wir vermehren uns.
  • 20:34 - 20:38
    Sie sind vielleicht smart und gut
    aussehend, bekommen aber keine Kinder.
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    Deshalb werden wir gewinnen.
  • 20:42 - 20:46
    Solange wir uns weiterhin lieben und
    Kinder haben, müssen wir die Superhumans
  • 20:46 - 20:48
    also nicht fürchten.
  • 20:48 - 20:51
    Aber vielleicht lauert irgendwo anders
    eine viel größere Gefahr die den Homo
  • 20:51 - 20:55
    Sapiens als Spezies wirklich
    in Frage stellen könnte.
  • 20:56 - 21:01
    Die Zukunft muss nicht biologisch sein.
    Vielleicht können wir eines Tages ein
  • 21:01 - 21:05
    lebendes Gehirn in einem
    Computer simulieren.
  • 21:05 - 21:10
    Dann wird diese Person in der Maschine
    weiterleben und kann Kopien von sich
  • 21:10 - 21:15
    selbst machen und plötzlich springt
    die Menschheit in Maschinen und
  • 21:15 - 21:18
    entwickelt sich von dort aus weiter.
  • 21:19 - 21:22
    Dabei offeriert die Technik
    längst ganz neue Möglichkeiten,
  • 21:22 - 21:26
    unsere Fähigkeiten zu steigern.
    Exoskelette geben uns die Stärke
  • 21:26 - 21:30
    und Ausdauer von Maschinen,
    Sensoren lassen uns im Dunkeln sehen.
  • 21:30 - 21:34
    Aber der wirklich große Schritt wäre
    wenn wir die Verbindung zu unseren
  • 21:34 - 21:38
    biologischen Körpern ganz Kappen könnten.
    Was wenn durch "brain-emulation" unser
  • 21:38 - 21:42
    Geist mit der Technologie
    verschmelzen würde?
  • 21:42 - 21:44
    Klingt nach Science Fiction.
  • 21:45 - 21:48
    Es sollte auf jeden Fall möglich
    sein, denn auch wir sind
  • 21:48 - 21:52
    "Intelligenzmaschinen".
    Unsere Gehirne sind ein physikalisches
  • 21:52 - 21:56
    System.
    Es wird sicher nicht bald passieren
  • 21:56 - 22:00
    aber solange wir immer bessere Computer
    entwickeln, warum sollten wir nicht
  • 22:00 - 22:04
    eine allgemeine Intelligenz schaffen?
  • 22:04 - 22:08
    Ob das in der Zukunft möglich wäre
    ist noch unklar aber die ersten
  • 22:08 - 22:12
    Schritte werden bereits gemacht.
    Einige Forscher meinen dass sie schon
  • 22:12 - 22:19
    um das Jahr 2045 herum unseren Cortex
    mit Computern und KI fusionieren könnten.
  • 22:20 - 22:24
    Das wäre der Weg zu einem komplett
    digitalisierten Menschen.
  • 22:27 - 22:29
    Verwandelt in Einsen und Nullen.
  • 22:29 - 22:34
    Welche Möglichkeiten wir
    auf einmal hätten?
  • 22:34 - 22:37
    Tief ins Weltall fliegen,
    weit entfernte Galaxien entdecken z.B
  • 22:37 - 22:42
    nur so ganz ohne unsere Körper...
    Wollen wir das wirklich?
  • 22:42 - 22:46
    Würde das nicht auch gleich das
    Ende unserer Spezies bedeuten?
  • 22:51 - 22:56
    Wir möchten als Spezies überleben
    aber wenn wir eine Nachfolgespezies
  • 22:56 - 23:00
    in Silizium hinterlassen, sind wir
    nicht wirklich ausgestorben.
  • 23:00 - 23:03
    Εtwas von uns in sich tragen.
  • 23:03 - 23:07
    Das könnte die Zukunft
    der Kinder der Erde sein.
  • 23:09 - 23:14
    Die Frage ob einmal eine neue Spezies
    von uns in der einen oder anderen Form
  • 23:14 - 23:16
    entstehen wird bleibt offen.
  • 23:16 - 23:21
    Nichtsdestotrotz hat die Evolution uns
    an einen nie da gewesenen Punkt geführt,
  • 23:21 - 23:25
    wo wir als einzige Spezies
    die Fähigkeit besitzen den Planeten
  • 23:25 - 23:28
    verlassen zu können, um
    die Sterne zu besuchen.
  • 23:28 - 23:31
    War das das Ziel?
  • 23:31 - 23:35
    Evolution ist nicht direkt zielgerichtet
    in dem Sinne dass sie irgendwann irgendwo
  • 23:35 - 23:38
    hinführt.
    Sie hat natürlich insofern das Ziel,
  • 23:38 - 23:42
    dass sie so viele Nachkommen
    wie möglich produzieren möchte,
  • 23:42 - 23:45
    das würde ich noch so als Ziel sehen,
    aber nicht dass dieser Prozess
  • 23:45 - 23:48
    der ja Millionen dauert
    irgendwo hinführt.
  • 23:48 - 23:52
    Ich glaube da verlassen wir das rein
    naturwissenschaftliche und kommen
  • 23:52 - 23:56
    wirklich, wie gesagt, auf eine höhere
    Ebene und da kann man sich natürlich
  • 23:56 - 24:01
    schon fragen, was da noch über die rein
    evolutionär erklärbaren Dinge noch
  • 24:01 - 24:05
    vorhanden ist und ich denke das ist eine
    ganz spannende Frage und da sind wir
  • 24:05 - 24:09
    vielleicht einfach auch zu wenig
    intelligent um alles erfassen zu können.
  • 24:09 - 24:14
    Wo die Wissenschaft an ihre Grenzen
    stößt bleibt nur uns über das große
  • 24:14 - 24:18
    "warum" zu wundern und das Wissen
    dass die Evolution weitergehen wird,
  • 24:18 - 24:21
    ob wir wollen oder nicht.
Title:
Wird es eine neue "Spezies Mensch" geben? | 42 - Die Antwort auf fast alles Reupload | ARTE
Description:

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Video Language:
German
Duration:
25:05

German subtitles

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