< Return to Video

Jennifer Lin improvisiert Pianozauber

  • 4:16 - 4:32
    (Applaus)
  • 4:34 - 4:36
    Danke schön.
  • 4:39 - 4:42
    Vielen Dank.
  • 4:42 - 4:47
    Wie die Sprecherin vor mir bin ich – das ist die TED-Jungfrau, vermute ich mal –
  • 4:47 - 4:53
    bin ich auch das erste Mal hier, und ich weiß nicht, was ich sagen soll.
  • 4:53 - 4:55
    (Applaus)
  • 4:55 - 4:59
    Ich bin wirklich froh, dass Herr Anderson mich eingeladen hat.
  • 4:59 - 5:02
    Ich bin wirklich dankbar, dass ich die Chance bekomme, für alle zu spielen.
  • 5:02 - 5:05
    Und das Stück, dass ich gerade gespielt habe, ist von Józef Hofmann.
  • 5:05 - 5:07
    Es heißt Kaleidoskop.
  • 5:07 - 5:13
    Und Hofmann ist ein polnischer Pianist und Komponist des späten 19. Jahrhunderts,
  • 5:13 - 5:17
    und er wird weithin als einer der größten Pianisten aller Zeiten angesehen.
  • 5:18 - 5:20
    Ich habe ein anderes Stück, das ich für Sie spielen möchte.
  • 5:20 - 5:24
    Es heißt "Abegg Variationen" von Robert Schumann,
  • 5:24 - 5:28
    ein deutscher Komponist des 19. Jahrhunderts.
  • 5:28 - 5:33
    Der Name Abegg -- Abegg ist nämlich A-B-E-G-G,
  • 5:33 - 5:36
    und das ist das Hauptmotiv der Melodie.
  • 5:39 - 5:42
    Es kommt von dem Familiennamen von einer von Schumanns Freundinnen.
  • 5:44 - 5:45
    (Gelächter)
  • 5:45 - 5:47
    Aber er schrieb es für seine Frau ...
  • 5:47 - 5:51
    (Gelächter)
  • 5:51 - 5:53
    Also, eigentlich, wenn Sie genau zuhören,
  • 5:53 - 5:56
    soll es fünf Variationen dieses ABEGG-Motivs geben.
  • 5:56 - 6:01
    Es wurde um 1834 geschrieben, also, obwohl es alt ist,
  • 6:01 - 6:03
    hoffe ich, dass Sie es mögen.
  • 12:58 - 13:04
    (Applaus)
  • 13:04 - 13:07
    Jetzt kommt der Teil, den ich hasse.
  • 13:09 - 13:13
    Also, weil Herr Anderson mir erzählt hat,
  • 13:13 - 13:16
    dass die heutige Veranstaltung den Titel "Synchro und Fluss" trägt, fragte ich mich:
  • 13:16 - 13:19
    "Was weiß ich, was diese Genies nicht wissen?"
  • 13:19 - 13:22
    Also werde ich über Musikkomposition sprechen,
  • 13:22 - 13:25
    obwohl ich nicht weiß, wo ich anfangen soll.
  • 13:25 - 13:27
    Wie komponiere ich?
  • 13:27 - 13:31
    Ich denke, Yamaha gelingt es gut, uns zu unterrichten, wie man komponiert.
  • 13:31 - 13:35
    Was ich zuerst mache ist, dass ich eine Menge kleiner musikalischer Ideen entwickle –
  • 13:35 - 13:37
    man kann einfach hier am Klavier improvisieren –
  • 13:37 - 13:40
    and ich suche eine von denen aus als mein Hauptmotiv, meine Hauptmelodie,
  • 13:40 - 13:43
    wie das Abegg, das Sie gerade gehört haben.
  • 13:43 - 13:46
    Und wenn ich dann mein Hauptmotiv aussuche, muss ich entscheiden:
  • 13:46 - 13:50
    Von allen musikalischen Stilrichtungen, welchen Stil will ich?
  • 13:50 - 13:53
    Und in diesem Jahr habe ich im romantischen Stil komponiert.
  • 13:53 - 13:57
    Also hörte ich Liszt und Tchaikowsky zur Inspiration,
  • 13:57 - 13:59
    und all die großen romantischen Komponisten.
  • 13:59 - 14:05
    Als nächstes mache ich die Struktur des gesamten Stücks mit meinen Lehrern.
  • 14:05 - 14:07
    Sie helfen mir, das ganze Stück auszuarbeiten.
  • 14:07 - 14:11
    und dann ist es der schwere Teil, das Ganze mit musikalischen Ideen auszufüllen,
  • 14:11 - 14:14
    weil man dann denken muss.
  • 14:14 - 14:18
    Und dann, wenn das Stück eine Art gefestlichte Form annimmt –
  • 14:18 - 14:20
    gefestigte, entschuldigung – gefestigte Form,
  • 14:20 - 14:25
    muss man das Stück eigentlich polieren, die Details polieren,
  • 14:25 - 14:29
    und dann die Gesamtdarbietung der Komposition polieren.
  • 14:29 - 14:32
    Und etwas anderes, das ich gern mache, ist Zeichnen –
  • 14:32 - 14:36
    Zeichnen, weil ich gerne, naja, Japanische Anime-Kunst zeichne.
  • 14:36 - 14:38
    Ich glaube, das ist gerade ein aktueller Trend bei Teenagern.
  • 14:38 - 14:41
    Und sobald es mir klar wurde,
  • 14:41 - 14:45
    dass es eine Parallele gibt zwischen musikalischer und künstlerischer Kreation,
  • 14:45 - 14:49
    wegen dieses Motivs oder der kleinen ersten Idee, die man für eine Zeichnung hat:
  • 14:49 - 14:53
    Es ist dein Charakter – du willst entscheiden, wen oder was du zeichnen willst,
  • 14:53 - 14:55
    oder ob du einen originellen Charakter zeichnen willst.
  • 14:55 - 14:58
    Und dann willst du entscheiden, wie du den Charakter zeichnen willst.
  • 14:58 - 15:00
    Sowas wie: Werde ich eine Seite benutzen?
  • 15:00 - 15:01
    Werde ich es am Computer zeichnen?
  • 15:01 - 15:05
    Werde ich ein zweiseitiges Layout nutzen, wie bei einem Comicheft –
  • 15:05 - 15:08
    für einen grandioseren Effekt vermutlich?
  • 15:08 - 15:11
    Und dann muss man den ersten Entwurf des Charakters machen,
  • 15:11 - 15:13
    was ähnlich ist wie die Struktur eines Stückes,
  • 15:13 - 15:17
    und dann fügt man Stift und Bleistift hinzu und alle anderen Details, die man braucht –
  • 15:17 - 15:19
    das ist die Zeichnung polieren.
  • 15:19 - 15:21
    Und noch etwas, das beide Dinge gemeinsam haben,
  • 15:21 - 15:24
    ist dein Geisteszustand, denn ich zeichne nicht –
  • 15:24 - 15:27
    Ich bin einer von diesen Teenagers, die sich sehr leicht ablenken lassen,
  • 15:27 - 15:30
    also, wenn ich versuche, Hausaufgaben zu machen,
  • 15:30 - 15:32
    wenn ich versuche Hausaufgaben zu machen und mich nicht danach fühle,
  • 15:32 - 15:35
    dann versuche ich zu zeichnen oder, Sie wissen schon, verschwende meine Zeit.
  • 15:35 - 15:38
    Und was dann passiert ist, manchmal kann ich partout nicht zeichnen
  • 15:38 - 15:41
    oder ich kann überhaupt nicht komponieren, und dann ist es als ob
  • 15:41 - 15:42
    einem zuviel im Kopf herumschwirrt.
  • 15:42 - 15:45
    Man kann sich nicht auf das fokussieren, was man eigentlich tun sollte.
  • 15:45 - 15:50
    Und manchmal, wenn man es schafft, seine Zeit sinnvoll zu nutzen und daran zu arbeiten,
  • 15:50 - 15:54
    kommt etwas dabei heraus, aber es fällt einem nicht leicht.
  • 15:54 - 15:56
    Was passiert, wenn etwas magisches passiert,
  • 15:56 - 15:59
    wenn einem etwas Natürliches passiert,
  • 15:59 - 16:02
    kann man all diese ganzen wunderschönen Dinge aus dem Ärmel schütteln,
  • 16:02 - 16:05
    und das ist dann, was für mich Fluss bedeutet -
  • 16:05 - 16:09
    denn so ist es, wenn alles passt, und du alles schaffen kannst.
  • 16:09 - 16:11
    Du fühlst dich total auf der Höhe
  • 16:11 - 16:13
    und als könntest du tun, was immer du willst.
  • 16:13 - 16:16
    Ich werde heute nicht meine eigene Komposition spielen, weil,
  • 16:16 - 16:19
    obwohl ich es fertig habe, ist es viel zu lang.
  • 16:19 - 16:23
    Stattdessen möchte ich etwas versuchen, was sich Improvisation nennt.
  • 16:23 - 16:25
    Ich habe hier sieben Notenkarten,
  • 16:25 - 16:28
    eine mit jeder Note des musikalischen Alphabets,
  • 16:28 - 16:32
    und ich hätte gern, das jemand hier rauf kommt und fünf davon aussucht.
  • 16:32 - 16:34
    Irgendjemand, der hier raufkommt und fünf aussucht?
  • 16:34 - 16:39
    Und dann kann ich daraus irgendeine Melodie machen und damit improvisieren.
  • 16:39 - 16:43
    Wow, eine Freiwillige, super!
  • 16:43 - 16:47
    (Applaus)
  • 16:47 - 16:49
    Nett, Sie kennenzulernen.
  • 16:49 - 16:53
    Goldie Hawn: Danke. Fünf aussuchen?
  • 16:53 - 16:55
    Jennifer Lin: Ja, fünf Karten. Irgendwelche.
  • 16:55 - 17:00
    GH: OK. Eins. Zwei. Drei.
  • 17:00 - 17:05
    Oh, D und F -- zu bekannt.
  • 17:05 - 17:10
    (Gelächter)
  • 17:10 - 17:11
    JL: Noch eine.
  • 17:11 - 17:13
    GH: Ok, E wie Einsatz.
  • 17:13 - 17:16
    JL: Könnten Sie sie bitte vorlesen: in der Reihenfolge, in der Sie sie ausgesucht haben.
  • 17:16 - 17:23
    GH: OK. C, G, H, A und E.
  • 17:23 - 17:24
    JL: Ich danke Ihnen vielmals.
  • 17:24 - 17:25
    GH: Gern geschehen. Und was ist mit diesen?
  • 17:26 - 17:29
    JL: Die brauche ich nicht. Danke.
  • 17:29 - 17:36
    (Applaus)
  • 17:36 - 17:40
    Nun, sie hat C, G, H, A, E ausgesucht.
  • 17:40 - 17:43
    Ich werde versuchen, das in irgendeine Reihenfolge zu bringen.
  • 17:48 - 17:50
    OK, das ist schön.
  • 17:50 - 17:52
    Also, ich werde einen Moment nachdenken
  • 17:52 - 17:55
    und versuchen, daraus etwas zu machen.
  • 21:30 - 21:35
    (Applaus)
  • 21:35 - 21:38
    Das nächste Lied, oder die Zugabe, die ich spielen werde,
  • 21:38 - 21:42
    heißt "Bumble Boogie", von Jack Fina.
  • 21:42 - 21:45
    (Applaus)
  • 23:41 - 23:46
    (Applaus)
Title:
Jennifer Lin improvisiert Pianozauber
Speaker:
Jennifer Lin
Description:

Pianistin und Komponistin Jennifer Lin zeigt eine magische Darbietung, spricht über den Kreativitätsprozess und improvisiert ein bewegendes Solostück, das auf einer willkürlichen Notensequenz aufbaut.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
23:52
Cornelia Boldt added a translation

German subtitles

Revisions