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Am Anfang seiner Karriere
galten seine Ideen als sehr Avant-Garde.
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Heute genießt er jedoch einen globalen Ruf
als einer der führenden Neurobiologen.
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Und alles nur, weil er entdeckte,
dass er Ratten quieken hören konnte.
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Sie hören die Quieklaute
mithilfe des Ultraschalldetektors.
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Hätten wir die Detektoren nicht an,
würden Sie nichts hören können.
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Sobald Panksepp das Quieken gehört hatte,
wollte er ihre Bedeutung herausfinden.
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Eines Morgens wachte ich auf und dachte:
Was wenn das ein Lachen ist?
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Und dann dachte ich:
Dann sollten wir die Tiere kitzeln können.
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Als wir die erste Ratte kitzelten,
zwitscherte sie wie verrückt.
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Die Zweite, bzw. alle Ratten zwitscherten
bis auf ein paar sehr neurotische.
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Außenstehende mögen sich fragen,
ob die Ratten tatsächlich lachen.
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Ob die kleinen Quietscher
nicht doch Hilferufe sind.
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Aber die Laute sind identisch
zu den Lauten beim Spielen,
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und außerdem spricht
das Verhalten der Ratten für sich.
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Sie folgen meiner Hand, weil
diese Hand ihnen viel Freude bereitet hat.
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Oh, jetzt hat er mich gebissen!
Aber er hat mir nicht weh getan.
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So sagen sie:
"Komm schon, lass uns spielen".
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Ich liebe Ratten.
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Sie sind so lustig,
so schlau und so empfindsam.
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Soweit wir wissen, haben wir die
selben grundlegenden Emotionen wir Ratten.
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Panksepps Idee, dass Ratten Gefühle haben,
machte ihn bei Kollegen nicht so beliebt.
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Viele sagen, dass ich Tieren menschliche
Eigenschaften gebe, Anthropomorphismus.
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Ich tue nichts der Art,
ich mache Zoomorphismus.
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Ich versuche das Tiergehirn zu verstehen,
um so das menschliche Gehirn zu begreifen.
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Laut Kritikern ist unser komplexes Gehirn
zu unterschiedlich zum Rattenhirn,
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sodass jeder Vergleich nutzlos ist.
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Tatsächlich finden Gefühle im
evolutionären Gehirnteil statt.
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Diesen Teil haben wir mit allen
Säugetieren gemeinsam. Auch mit Ratten.
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Tiere, die für viel Lachen gezüchtet sind,
sind resistent gegen Depressionen.
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Also beschützen ihre chemischen Vorgänge
sie gegen die Launen des Lebens.
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Tiere, die für wenig Lachen gezüchtet
sind, sind anfällig für Depressionen.
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Wenn wir die Emotionen von Tieren
auf einer grundliegenden Ebene verstehen,
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werden wir auch eine Wissenschaft
der menschlichen Basisemotionen haben.
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Das ist äußerst wertvoll,
um uns selbst zu verstehen,
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und um die Biologische Psychiatrie
weiter zu entwickeln.
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Panksepp hatte die Idee,
das Lachen der Ratten zu nutzen,
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um den Teil des evolutionären Gehirns
zu finden der Glücksgefühle steuert.
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Und um damit die zuständige
Neurochemie zu identifizieren.
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Mit dem Ansatz konnte eine Gruppe von
der Uni Chicago ein Glückshormon finden.
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Sie nennen es GLX-13.
Wie einprägsam.
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Sie haben auch ein Medikament entwickelt,
um seine Produktion zu stimulieren.
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2013 begannen sie, klinische Studien
an Menschen durchzuführen.
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Die Ergebnisse waren so hervorragend,
dass es 2015 ein Pharmahersteller kaufte.
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Für 560 Millionen Dollar.
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Erstaunlicherweise sind $560 Mio.
kein schlechter Preis
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für die Rechte für das vielversprechendste
Medikament in Sichtweite.
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Es ist eine neue Methode,
um Depressionen zu behandeln:
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Anstatt Traurigkeit zu reduzieren,
fördert das Antidepressivum Glücksgefühle.
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Dieser Ansatz ist sehr vielversprechend.
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Und all das nur vom Ratten kitzeln!
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Das Lachen von Ratten zwingt uns dazu über
die Struktur von Freude nachzudenken.
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Im Nachhinein bin ich froh und überrascht,
dass wir so weit gekommen sind.
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Das ist das Wunderbare an der Wissenschaft:
Es gibt immer Überraschungen.