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Die heitere Feier einer lebenslangen Frauenfreundschaft

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    Pat Mitchell: Ich habe viel über
    Frauenfreundschaften nachgedacht;
  • 0:04 - 0:06
    und übrigens sind diese zwei Frauen --
  • 0:06 - 0:08
    es ist mir eine große Ehre,
    das zu sagen --
  • 0:08 - 0:10
    schon sehr lange auch meine Freundinnen.
  • 0:10 - 0:12
    Jane Fonda: Ja, sind wir.
  • 0:12 - 0:15
    PM: Ich las einmal etwas
    über Frauenfreundschaften,
  • 0:15 - 0:17
    das Cervantes gesagt hat.
  • 0:17 - 0:20
    Er sagte: "Man kann viel
    über jemanden aussagen",
  • 0:20 - 0:21
    in diesem Fall eine Frau,
  • 0:21 - 0:24
    "aufgrund des Umgangs, den sie pflegt."
  • 0:24 - 0:25
    Fangen wir an mit --
  • 0:25 - 0:28
    (Lachen)
  • 0:28 - 0:30
    JF: Wir stecken in der Klemme.
  • 0:30 - 0:32
    Lily Tomlin: Gib mir etwas Wasser,
  • 0:32 - 0:33
    ich bin äußerst durstig.
  • 0:33 - 0:38
    (Lachen)
  • 0:41 - 0:44
    JF: Du vergeudest unsere Zeit.
  • 0:44 - 0:45
    Wir habe eine begrenzte ...
  • 0:45 - 0:48
    LT: Allein ihre Anwesenheit
    raubt mir die Lebenskraft.
  • 0:48 - 0:50
    (Lachen)
  • 0:50 - 0:52
    JF: Das ist erst der Anfang.
  • 0:52 - 0:53
    Jedenfalls -- Entschuldigung.
  • 0:53 - 0:58
    PM: Sag mir, wonach du
    in einem Freund suchst.
  • 0:58 - 1:00
    LT: Ich wünsche mir jemanden,
    der Spaß versteht,
  • 1:00 - 1:03
    der waghalsig ist,
  • 1:03 - 1:07
    der entgegenkommend,
    der politisch interessiert ist,
  • 1:07 - 1:11
    jemanden, der etwas Leidenschaft
    für den Planeten mitbringt,
  • 1:11 - 1:14
    jemand Anständigen,
    mit einem Sinn für Gerechtigkeit
  • 1:14 - 1:17
    und jemand, der gern
    mit mir Zeit verbringt.
  • 1:17 - 1:18
    (Lachen)
  • 1:18 - 1:21
    (Applaus)
  • 1:23 - 1:25
    JF: Weißt du, heute Morgen dachte ich,
  • 1:25 - 1:28
    ich wüsste gar nicht, was ich
    ohne meine Freundinnen täte.
  • 1:28 - 1:31
    Ich will damit sagen: "Ich habe meine
    Freundinnen, also bin ich."
  • 1:31 - 1:32
    LT: (Lachen)
  • 1:32 - 1:33
    JF: Nein, es ist wahr.
  • 1:33 - 1:36
    Ich lebe wegen meiner Freundinnen. Sie --
  • 1:36 - 1:38
    Du bist eine von ihnen.
  • 1:38 - 1:39
    Bei dir bin ich mir unsicher. Egal --
  • 1:39 - 1:41
    (Lachen)
  • 1:41 - 1:43
    Sie machen mich stärker,
    sie machen mich schlauer
  • 1:43 - 1:45
    sie machen mich mutiger.
  • 1:45 - 1:50
    Sie weisen mich darauf hin,
    wenn ich etwas ändern muss.
  • 1:50 - 1:52
    Und die meisten sind auch
    um einiges jünger als ich.
  • 1:52 - 1:55
    Weißt du? Es ist schön --
    LT: Danke.
  • 1:55 - 1:57
    (Lachen)
  • 1:57 - 2:00
    JF: Nein, wirklich, ich schließe dich
    da ein, weil, hör zu:
  • 2:00 - 2:04
    Jemand zum Spielen zu haben und
    von dem man lernen kann, ist nett,
  • 2:04 - 2:06
    wenn es dem Ende zugeht.
  • 2:06 - 2:08
    Ich werde bald --
    ich werde vor dir dort sein.
  • 2:08 - 2:11
    LT: Nein, ich bin froh, dass wir
    gemeinsam älter werden.
  • 2:11 - 2:13
    (Lachen)
  • 2:13 - 2:14
    JF: Ich zeige dir den Weg.
  • 2:14 - 2:15
    (Lachen)
  • 2:15 - 2:17
    LT: Du tust es und hast es gemacht.
  • 2:17 - 2:19
    PM: Während wir älter werden
  • 2:19 - 2:22
    und verschiedene
    Lebenswege durchschreiten,
  • 2:22 - 2:25
    wie hält man eine Freundschaft
    aufrecht und lebendig?
  • 2:26 - 2:28
    LT: Du musst eine Menge --
  • 2:28 - 2:30
    JF: Ich sage dir so viel,
    sie lädt mich nicht oft ein.
  • 2:30 - 2:33
    LT: Ich nutze oft Soziale Medien --
  • 2:33 - 2:34
    Du bist jetzt still. Also --
  • 2:34 - 2:36
    (Lachen)
  • 2:36 - 2:39
    LT: Ich durchsuche meine E-Mails und SMS
  • 2:39 - 2:41
    nach denen meiner Freunde,
  • 2:41 - 2:43
    damit ich ihnen ganz schnell
    antworten kann,
  • 2:43 - 2:45
    da ich weiß, dass sie meinen Rat brauchen.
  • 2:45 - 2:48
    (Lachen)
  • 2:48 - 2:49
    Sie brauchen meine Unterstützung,
  • 2:49 - 2:52
    weil die meisten Autoren,
    Aktivisten oder Schauspieler sind,
  • 2:52 - 2:54
    und du bist alles drei ...
  • 2:54 - 2:57
    und eine ganze Reihe
    weiterer beschreibender Begriffe,
  • 2:57 - 3:01
    und ich will euch so schnell
    wie möglich erreichen.
  • 3:01 - 3:04
    Ich will, dass ihr wisst,
    dass ich für euch da bin.
  • 3:04 - 3:05
    JF: Benutzt du Emojis?
  • 3:05 - 3:07
    LT: Oh ...
    JF: Nein?
  • 3:07 - 3:09
    LT: Das ist peinlich.
    JF: Ich mag Emojis gerne.
  • 3:09 - 3:11
    LT: Nein, ich buchstabiere meine --
  • 3:11 - 3:16
    Ich schreibe meine Wörter
    für Glück, Glückwünsche
  • 3:16 - 3:17
    und Traurigkeit aus.
  • 3:17 - 3:19
    JF: Du schreibst alles ganz aus.
  • 3:19 - 3:20
    LT: Jeden Buchstaben.
  • 3:20 - 3:22
    (Lachen)
  • 3:22 - 3:23
    JF: So eine Puristin.
  • 3:23 - 3:25
    Im Zuge des Älterwerdens
  • 3:25 - 3:28
    habe ich die Wichtigkeit
    von Freundschaft besser verstanden,
  • 3:28 - 3:30
    und somit gebe ich mir wirklich Mühe,
  • 3:30 - 3:35
    Verabredungen zu machen -- und nicht
    zu viel Zeit verstreichen zu lassen.
  • 3:35 - 3:36
    Ich lese viel,
  • 3:36 - 3:37
    wie Lilly nur zu gut weiß,
  • 3:37 - 3:40
    sende ich die Bücher,
    die ich mag, an meine Freunde.
  • 3:40 - 3:42
    LT: Als uns klar war, dass wir
    heute hier sein würden,
  • 3:42 - 3:45
    bekam ich viele Bücher über
    Frauenfreundschaften von dir,
  • 3:45 - 3:48
    und ich war überrascht, wie viele Bücher,
  • 3:48 - 3:51
    wie viele Studien in letzter Zeit
    erstellt wurden.
  • 3:51 - 3:53
    JF: Und warst du dankbar?
    LT: Ich war dankbar.
  • 3:53 - 3:58
    (Lachen)
  • 3:58 - 3:59
    PM: Und --
  • 3:59 - 4:03
    LT: Halt, nein, es ist wichtig,
    da es ein weiteres Beispiel dafür ist,
  • 4:03 - 4:06
    wie Frauen übersehen, hintangestellt
    und ausgegrenzt werden.
  • 4:06 - 4:09
    Es wurde sehr wenig über uns geforscht,
  • 4:09 - 4:11
    obwohl wir uns oft freiwillig meldeten.
  • 4:11 - 4:12
    JF: Das stimmt.
  • 4:12 - 4:15
    (Lachen)
  • 4:15 - 4:18
    LT: Das ist wirklich spannend
    und es wird euch alle interessieren.
  • 4:18 - 4:21
    Die Studie der Harvard
    Medical School hat gezeigt,
  • 4:21 - 4:25
    dass Frauen mit engen Frauenfreundschaften
  • 4:25 - 4:29
    seltener Beeinträchtigungen entwickeln --
  • 4:29 - 4:31
    altersbedingte Beeinträchtigungen,
  • 4:31 - 4:36
    und sie viel eher
    vitaler und aufregender leben --
  • 4:36 - 4:38
    JF: Und länger --
  • 4:38 - 4:39
    JT: Leben voller Freude.
  • 4:39 - 4:41
    JF: Wir leben 5 Jahre länger als Männer.
  • 4:41 - 4:43
    LT: Ich tausche die Jahre
    gegen Freude ein.
  • 4:43 - 4:47
    (Lachen)
  • 4:47 - 4:49
    LT: Ihre wichtigste Erkenntnis war --
  • 4:49 - 4:53
    die Ergebnisse waren so
    spannend und überzeugend --
  • 4:53 - 4:55
    die Forscher fanden heraus,
  • 4:55 - 5:01
    dass das Fehlen enger Freundinnen
    der Gesundheit genauso schadet
  • 5:01 - 5:04
    wie Rauchen und Übergewicht.
  • 5:04 - 5:05
    JF: Und da ist noch etwas anderes --
  • 5:05 - 5:07
    LT: Ich bin am Ende, also ...
  • 5:07 - 5:08
    (Lachen)
  • 5:08 - 5:12
    JF: Hört mir zu, weil es noch
    einen weiteren Aspekt gibt.
  • 5:12 - 5:14
    Weil sie nur -- jahre-, jahrzehntelang --
  • 5:14 - 5:18
    Männer untersucht haben,
    als sie Stress verstehen wollten,
  • 5:18 - 5:23
    erst seit Kurzem haben sie untersucht,
    wie Frauen mit Stress umgehen
  • 5:23 - 5:27
    und es stellt sich heraus, dass
    wenn wir -- Frauen -- gestresst sind,
  • 5:27 - 5:30
    unsere Körper mit Oxytocin
    geflutet werden.
  • 5:30 - 5:34
    Das ist ein Wohlfühl-Hormon, das
    beruhigend und stressreduzierend wirkt.
  • 5:34 - 5:39
    Es nimmt auch zu, wenn wir mit
    unseren Freundinnen zusammen sind.
  • 5:39 - 5:42
    Ich glaube, das ist ein Grund,
    warum wir länger leben.
  • 5:42 - 5:45
    Ich bemitleide die Männer,
    weil sie das nicht haben.
  • 5:45 - 5:49
    Testosteron bei Männern
    verringert den Effekt von Oxytocin.
  • 5:49 - 5:52
    LT: Naja, als Dolly, du und ich
    einen normalen Job hatten ...
  • 5:52 - 5:54
    JF: Oh --
  • 5:54 - 5:56
    LT: Wir lachten so viel,
  • 5:56 - 5:58
    wir haben viel gemeinsam
    und sind doch unterschiedlich.
  • 5:58 - 6:00
    Sie ist die Hollywood-Königin,
  • 6:00 - 6:02
    ich eine zähe Kleine aus Detroit
  • 6:02 - 6:07
    und Dolly ist ein Südstaatenkind
    aus einer armen Stadt in Tennessee,
  • 6:07 - 6:10
    und wir fanden heraus,
    dass wir gut miteinander harmonieren,
  • 6:10 - 6:12
    und wir müssen --
  • 6:12 - 6:18
    wir lachten -- wir haben mindestens
    ein Jahrzehnt Lebenszeit hinzugefügt.
  • 6:18 - 6:21
    JF: Ich glaube, wir haben
    sicherlich viel unterschlagen.
  • 6:21 - 6:23
    (Lachen)
  • 6:23 - 6:25
    Wenn Sie wissen, was ich meine.
  • 6:25 - 6:27
    LT: Ich denke, wir wissen alle,
    was du meinst.
  • 6:27 - 6:29
    (Lachen)
  • 6:29 - 6:32
    PM: Du fügst gerade jetzt
    Jahrzehnte hinzu.
  • 6:32 - 6:37
    Eins der Bücher über Frauenfreundschaften,
    das uns Jane geschickt hat,
  • 6:37 - 6:41
    war von einer Frau, die wir bewundern,
    Schwester Joan Chittister,
  • 6:41 - 6:43
    die über Frauenfreundschaften sagte,
  • 6:43 - 6:47
    dass weibliche Freunde nicht nur
    eine soziale Funktion haben,
  • 6:47 - 6:49
    sondern auch eine spirituelle.
  • 6:49 - 6:52
    Sind deine Freundinnen
    für dich spirituell?
  • 6:52 - 6:54
    Bringen sie etwas
    Spirituelles in dein Leben?
  • 6:54 - 6:58
    LT: Spirituell -- das glaube ich fest.
  • 6:58 - 7:01
    Weil -- vor allem in Leuten,
    die man schon lange kennt,
  • 7:01 - 7:03
    mit denen man Zeit verbracht hat --
  • 7:03 - 7:06
    kann ich den spirituellen Kern erkennen,
  • 7:06 - 7:09
    die Zärtlichkeit, die Verletzlichkeit.
  • 7:10 - 7:15
    Da ist tatsächlich eine Art von Liebe,
    ein Teil von Liebe in der Beziehung.
  • 7:15 - 7:18
    Ich sehe einfach tief in deine Seele.
  • 7:18 - 7:20
    PM: Glaubst du das, Jane --
  • 7:20 - 7:22
    LT: Ich habe besondere Kräfte.
  • 7:22 - 7:24
    JF: Es gibt viele Arten von Freunden.
  • 7:24 - 7:27
    Geschäftsfreunde, Partyfreunde.
  • 7:27 - 7:28
    Ich habe viele davon.
  • 7:28 - 7:30
    (Lachen)
  • 7:30 - 7:34
    Aber die oxytocinproduzierenden
    Freundschaften haben ...
  • 7:35 - 7:40
    Sie fühlen sich spirituell an,
    weil sie das Herz öffnen, oder?
  • 7:40 - 7:42
    Wir sind aufrichtig, und --
  • 7:43 - 7:48
    Ich merke, dass ich viel weine
    mit meinen engen Freunden.
  • 7:49 - 7:54
    Nicht weil ich traurig bin, sondern weil
    sie mich berühren und inspirieren.
  • 7:54 - 7:57
    LT: Und eine von euch wird bald gehen.
  • 7:57 - 8:02
    (Lachen)
  • 8:03 - 8:07
    PM: Zwei von uns sitzen hier.
    Von wem sprichst du, Lilly?
  • 8:07 - 8:08
    (Lachen)
  • 8:08 - 8:11
    Ich glaube, wenn Frauen
    über ihre Freundschaften reden,
  • 8:11 - 8:15
    sehen Männer immer
    ein wenig verblüfft aus.
  • 8:15 - 8:17
    Wo liegen die Unterschiede,
    deiner Meinung nach,
  • 8:17 - 8:20
    zwischen Männer-
    und Frauen-Freundschaften?
  • 8:20 - 8:22
    JF: Es gibt viele Unterschiede,
  • 8:22 - 8:25
    und wir müssen viel Mitgefühl
    für die Männer haben, --
  • 8:25 - 8:27
    (Lachen)
  • 8:27 - 8:30
    denn sie haben nicht, was wir haben.
  • 8:31 - 8:34
    Darum sterben sie vielleicht früher.
  • 8:34 - 8:35
    (Lachen)
  • 8:35 - 8:38
    Ich habe viel Mitleid für Männer,
  • 8:38 - 8:42
    weil Frauen, kein Scherz, wir --
  • 8:42 - 8:47
    Frauenbeziehungen, unsere Freundschaften
    sind ohne Geheimnisse, sind aufrichtig.
  • 8:47 - 8:49
    Sie sind offenbarend.
  • 8:50 - 8:54
    Wir riskieren Verletzlichkeit --
    das machen Männer nicht.
  • 8:54 - 8:58
    Wie oft habe ich dich schon gefragt:
    "Ist es okay, was ich mache?"
  • 8:58 - 9:00
    "Habe ich wirklich Mist gebaut?"
  • 9:00 - 9:01
    PM: Du machst es großartig.
  • 9:01 - 9:02
    (Lachen)
  • 9:02 - 9:06
    JF: Wir richten Fragen wie diese
  • 9:06 - 9:07
    an unsere Freundinnen,
  • 9:07 - 9:09
    und Männer machen das nicht.
  • 9:09 - 9:13
    Frauenfreundschaften beschreibt man am
    besten mit "von Angesicht zu Angesicht".
  • 9:13 - 9:16
    und zu Männerfreundschaften
    passt eher "Seite an Seite".
  • 9:16 - 9:20
    LT: Meistens wollen Männer
    ihre Gefühle nicht offenbaren,
  • 9:20 - 9:22
    sie wollen ihre tieferen
    Gefühle verbergen.
  • 9:22 - 9:24
    Das ist die allgemein übliche Sichtweise.
  • 9:24 - 9:29
    Sie möchten eher alleine sein,
    ein Spiel gucken oder Golf spielen,
  • 9:29 - 9:34
    oder über Sport, Jagen oder Autos
    sprechen oder Sex haben.
  • 9:34 - 9:37
    Es ist nur eine Art von --
    Es ist männliches Verhalten.
  • 9:37 - 9:39
    JF: Du meintest -- LT: Sie reden über Sex.
  • 9:39 - 9:41
    Sie haben vielleicht Sex,
  • 9:41 - 9:43
    falls sie jemanden in ihre
    "Höhle" kriegen können.
  • 9:43 - 9:46
    (Lachen)
  • 9:46 - 9:50
    JF: Etwas, das ich sehr interessant finde,
  • 9:50 - 9:54
    und Psychologen bis vor kurzem
    mal wieder nicht wussten,
  • 9:54 - 9:58
    dass Männer und Frauen gleichermaßen
    beziehungsorientiert sind.
  • 9:58 - 10:02
    Wenn man sich Filme von neugeborenen
    Jungen und Mädchen ansieht,
  • 10:02 - 10:04
    sieht man, dass die Jungen wie die Mädchen
  • 10:04 - 10:06
    in die Augen ihrer Mutter starren,
  • 10:06 - 10:10
    sie benötigen den aufeinander
    bezogenen Austausch von Energie.
  • 10:10 - 10:16
    Wenn die Mutter wegsieht,
    kann man das Entsetzen beim Kind sehen,
  • 10:16 - 10:17
    und sogar der Junge weint.
  • 10:17 - 10:19
    Sie brauchen Beziehungen.
  • 10:19 - 10:23
    Die Frage ist daher, warum sich
    das ändert, wenn sie älter werden.
  • 10:23 - 10:25
    Die Antwort ist: Patriarchale Kultur,
  • 10:25 - 10:28
    die Jungen und jungen Männern vorgibt,
  • 10:28 - 10:33
    dass das Bedürfnis nach Beziehungen
    und Emotionalität mädchenhaft ist.
  • 10:33 - 10:39
    Dass ein echter Mann nicht um Rat
    bittet oder ein Bedürfnis äußert,
  • 10:39 - 10:41
    sie gehen nicht zum Arzt,
    wenn sie sich schlecht fühlen.
  • 10:41 - 10:43
    Sie bitten nicht um Hilfe.
  • 10:43 - 10:45
    Es gibt ein Zitat, das ich sehr mag:
  • 10:45 - 10:49
    "Männer fürchten, dass 'Wir'
    zu werden, das 'Ich' auslöscht."
  • 10:49 - 10:51
    Weißt du, sein Ich-Gefühl.
  • 10:51 - 10:56
    Wobei das Selbstbild von Frauen
    immer etwas durchlässig war.
  • 10:56 - 11:00
    Aber unser 'Wir' ist
    unser rettendes Element,
  • 11:00 - 11:02
    das uns stark macht.
  • 11:02 - 11:04
    Wir sind nicht besser als Männer,
  • 11:04 - 11:06
    wir müssen nur unsere
    Männlichkeit nicht beweisen.
  • 11:06 - 11:07
    LT: Und, naja --
  • 11:07 - 11:09
    JF: Ein Zitat von Gloria Steinem.
  • 11:09 - 11:13
    Wir können unsere Menschlichkeit äußern --
    LF: Ich weiß, wer Gloria ist.
  • 11:13 - 11:15
    JF: Ich weiß, dass du weißt,
    wer sie ist, ich denke --
  • 11:15 - 11:17
    (Lachen)
  • 11:17 - 11:19
    Ich denke, es ist ein gutes Zitat.
  • 11:19 - 11:23
    Wir sind nicht besser, wir müssen nur
    unsere Männlichkeit nicht beweisen.
  • 11:23 - 11:25
    Und das ist sehr wichtig.
  • 11:25 - 11:27
    LT: Aber Männern wurde
    die Kultur so eingeschärft,
  • 11:27 - 11:31
    damit sie sich unter der Vorherrschaft
    der Männer wohl fühlen.
  • 11:31 - 11:34
    Wir müssen etwas anderes verwirklichen.
  • 11:34 - 11:38
    JF: Frauenfreundschaften sind
    wie erneuerbare Quellen der Macht.
  • 11:38 - 11:40
    LT: Das ist das Spannende an diesem Thema.
  • 11:40 - 11:42
    Weil unsere Freundschaften --
  • 11:42 - 11:46
    Frauenfreundschaften nur ein Sprung
    zu unserer "Schwesterschaft" sind,
  • 11:46 - 11:50
    und "Schwesternschaft" kann
    ein sehr machtvoller Faktor sein,
  • 11:50 - 11:51
    der Welt zu geben --
  • 11:51 - 11:53
    sie zu dem zu machen,
    was sie sein sollte --
  • 11:53 - 11:56
    zu dem, was Menschen dringend brauchen.
  • 11:57 - 11:59
    PM: Darum reden wir hier darüber:
  • 11:59 - 12:00
    Frauenfreundschaften sind,
  • 12:00 - 12:02
    wie du sagtest, Jane,
  • 12:02 - 12:03
    eine erneuerbare Quelle der Macht.
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    Wie nutzen wir diese Macht?
  • 12:06 - 12:09
    Frauen sind die am stärksten wachsende
    demografische Gruppe der Welt,
  • 12:09 - 12:10
    vor allem ältere Frauen.
  • 12:10 - 12:14
    Wenn wir unsere Macht nutzbar machen,
    können wir die Welt verändern.
  • 12:14 - 12:16
    Das müssen wir auch.
  • 12:16 - 12:18
    (Applaus)
  • 12:18 - 12:20
    Und wir müssen es bald tun.
  • 12:20 - 12:22
    Eines der Dinge, die wir tun müssen --
  • 12:22 - 12:24
    und als Frauen tun können --
  • 12:24 - 12:27
    zunächst einmal gewissermaßen
    die Verbraucherstandards festlegen.
  • 12:27 - 12:29
    Wir müssen weniger konsumieren.
  • 12:29 - 12:32
    Wir in der westlichen Welt
    müssen weniger konsumieren
  • 12:32 - 12:35
    und wenn wir konsumieren,
    müssen wir lokale Produkte kaufen.
  • 12:35 - 12:39
    Wenn wir Lebensmittel kaufen,
    müssen wir lokal angebaute kaufen.
  • 12:39 - 12:42
    Wir sind diejenigen, die sich
    vom "Netz" abkoppeln müssen.
  • 12:42 - 12:48
    Wir müssen uns von fossilen
    Energieträgern unabhängig machen.
  • 12:48 - 12:50
    Und die Erdöl- und Kohleunternehmen,
  • 12:50 - 12:53
    die Exxons, die Shells
    und solche Bösewichte --
  • 12:53 - 12:54
    das sind sie auch --
  • 12:54 - 12:58
    werden uns erzählen, dass wir
    dann in die Steinzeit zurückkehren,
  • 12:58 - 13:01
    dass die Alternativen noch
    nicht ganz vorhanden sind,
  • 13:01 - 13:02
    und das stimmt nicht.
  • 13:02 - 13:04
    Es gibt bereits jetzt Länder auf der Welt,
  • 13:04 - 13:07
    die größtenteils erneuerbare Energie
    nutzen und denen es gut geht.
  • 13:07 - 13:12
    Sie sagen uns, dass wir
    in die Steinzeit zurückkehren,
  • 13:12 - 13:14
    wenn wir auf fossile
    Brennstoffe verzichten.
  • 13:14 - 13:18
    Tatsächlich wird, wenn wir beginnen
    erneuerbare Energie zu nutzen,
  • 13:18 - 13:20
    und nicht in der Arktis bohren --
  • 13:20 - 13:21
    LT: Junge, Junge.
  • 13:21 - 13:24
    JF: Nicht im Teersand
    von Alberta bohren --
  • 13:24 - 13:25
    Richtig.
  • 13:25 - 13:26
    Wird es demokratischer zugehen,
  • 13:26 - 13:29
    und es wird mehr Jobs
    und mehr Wohlstand geben,
  • 13:29 - 13:32
    und die Frauen werden die Richtung weisen.
  • 13:32 - 13:36
    LT: Vielleicht haben wir den Schwung, die
    dritte Welle des Feminismus anzustoßen,
  • 13:36 - 13:39
    durch unsere Schwesternschaft
    auf der ganzen Welt,
  • 13:39 - 13:42
    mit Frauen, die wir nicht sehen,
    und die wir nie treffen werden,
  • 13:42 - 13:44
    aber auf diese Weise
    schließen wir uns zusammen,
  • 13:44 - 13:47
    denn Aristoteles sagte,
  • 13:47 - 13:49
    die meisten Menschen
  • 13:49 - 13:52
    würden ohne Männerfreundschaft sterben.
  • 13:52 - 13:55
    Die Betonung lag hier auf "Männer",
  • 13:55 - 13:58
    da es Freundschaften unter
    Gleichwertigen sein sollten,
  • 13:58 - 14:01
    und Frauen sah man nicht
    als gleichwertig an.
  • 14:01 - 14:03
    JF: Die Griechen dachten,
    dass wir keine Seele haben.
  • 14:03 - 14:07
    LT: Genau. Das zeigt, wie begrenzt
    Aristoteles in seinem Denken war.
  • 14:07 - 14:10
    (Lachen)
  • 14:10 - 14:11
    Warte, jetzt kommt das Beste.
  • 14:11 - 14:15
    Es ist so, die Männer
    brauchen die Frauen jetzt.
  • 14:15 - 14:17
    Der Planet braucht die Frauen.
  • 14:17 - 14:20
    Die amerikanische Verfassung
    braucht die Frauen.
  • 14:20 - 14:22
    Wir stehen noch nicht mal
    in der Verfassung.
  • 14:22 - 14:25
    JF: Du meinst den Zusatzartikel
    zur Gleichberechtigung.
  • 14:25 - 14:26
    LT: Richtig.
  • 14:26 - 14:32
    Justice Ginsberg sagte etwas wie --
  • 14:32 - 14:36
    jede Verfassung, die seit
    dem 2. Weltkrieg verfasst wurde,
  • 14:36 - 14:41
    beinhaltete eine Regelung,
    die Frauen zu gleichen Bürgern macht,
  • 14:41 - 14:42
    außer der unseren.
  • 14:42 - 14:44
    Das wäre also ein guter Anfang.
  • 14:44 - 14:46
    ein sehr, sehr sanfter --
  • 14:46 - 14:47
    JF: Richtig.
  • 14:47 - 14:50
    (Applaus)
  • 14:50 - 14:53
    Geschlechtergleichstellung
    ist wie eine Flutwelle,
  • 14:53 - 14:55
    sie hebt alle Boote an,
    nicht nur die Frauen.
  • 14:55 - 14:57
    PM: Wir brauchen neue Vorbilder dafür,
  • 14:57 - 14:59
    wie man ein guter Freund ist,
  • 14:59 - 15:02
    wie man über die Macht denkt,
    die uns gegeben ist,
  • 15:02 - 15:03
    als Verbraucher,
  • 15:03 - 15:05
    als Bürger der Welt,
  • 15:05 - 15:07
    und das macht Jane und Lily zu Vorbildern,
  • 15:07 - 15:10
    wie Frauen Freunde sein können --
  • 15:10 - 15:12
    für eine sehr lange Zeit,
  • 15:12 - 15:14
    selbst wenn sie sich
    nicht immer einig sind.
  • 15:14 - 15:15
    Vielen Dank.
  • 15:16 - 15:18
    Danke, euch beiden.
  • 15:18 - 15:19
    (Applaus)
  • 15:19 - 15:20
    JF: Danke.
  • 15:24 - 15:25
    LT: Vielen Dank.
  • 15:25 - 15:26
    JF: Vielen Dank.
  • 15:26 - 15:30
    (Applaus)
Title:
Die heitere Feier einer lebenslangen Frauenfreundschaft
Speaker:
Jane Fonda und Lily Tomlin
Description:

Das legendäre Duo, Jane Fonda und Lily Tomlin, ist seit Jahrzehnten befreundet. In einer offenen, liebevollen und breit gefächerten Unterhaltung, die von Pat Mitchell moderiert wurde, reden die drei über Lebenserwartung, Feminismus, die Unterschiede zwischen Frauen- und Männerfreundschaften, was es bedeutet, gut zu leben und die Rolle der Frau für die Zukunft unseres Planeten. "Ich wüsste nicht, was ich ohne meine Freundinnen tun würde", sagt Fonda. "Ich existiere, weil ich meine Freundinnen habe."

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:44

German subtitles

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