Miguel Nicolelis: Ein Affe steuert einen Roboter – nur durch Gedanken!
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0:00 - 0:03Die Neurowissenschaft, die meine
Kollegen und ich praktizieren -
0:03 - 0:05ähnelt der Meteorologie.
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0:05 - 0:09Wir suchen ständig nach Gewittern.
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0:09 - 0:14Wir beobachten und messen
Gewitter – Geistesblitze. -
0:14 - 0:17Wir alle sprechen in unserem
Alltagsleben über Geistesblitze, -
0:17 - 0:20aber wir sehen oder hören selten einen.
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0:20 - 0:22Ich beginne Vorträge gerne damit,
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0:22 - 0:25Ihnen einen davon vorzustellen.
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0:25 - 0:28Als wir erstmals mehr als
ein Neuron aufgezeichnet haben – -
0:28 - 0:30hundert Gehirnzellen gleichzeitig –
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0:30 - 0:33konnten wir die elektrischen Entladungen
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0:33 - 0:35von hundert Zellen
bei einem Tier messen, -
0:35 - 0:37das ist das erste Bild davon,
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0:37 - 0:39die ersten 10 Sekunden dieser Aufnahme.
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0:39 - 0:43Wir haben hier ein Gedankenbruchstück,
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0:43 - 0:46das wir vor uns sehen konnten.
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0:46 - 0:47Ich sage den Studenten,
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0:47 - 0:51dass man Neurowissenschaftler
auch Astronomen nennen könnte, -
0:51 - 0:52denn es geht um ein System,
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0:52 - 0:55dessen Anzahl an Zellen
nur vergleichbar ist -
0:55 - 0:58mit der Anzahl an
Galaxien im Universum. -
0:58 - 1:01Wir haben von Milliarden von Neuronen,
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1:01 - 1:04vor 10 Jahren nur 100 aufgezeichnet.
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1:04 - 1:06Jetzt erfassen wir 1.000.
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1:06 - 1:11Wir hoffen, Wesentliches über
die menschliche Natur zu erfahren. -
1:11 - 1:13Vielleicht war Ihnen das
bisher nicht bewusst, -
1:13 - 1:18aber wir definieren die menschliche
Natur ausschließlich über -
1:18 - 1:23diese Stürme, die über die Hügel
und Täler unseres Gehirns rollen -
1:23 - 1:27und unsere Erinnerung,
unsere Vorstellungen, -
1:27 - 1:30unsere Gefühle,
unsere Zukunftspläne. -
1:30 - 1:32Alles was wir machen,
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1:32 - 1:37alles was ein Mensch je
getan hat, tut oder tun wird, -
1:37 - 1:42erfordert den Einsatz von Neuronenpopulationen,
um diese Gewitter zu erzeugen. -
1:42 - 1:45Der Klang eines Gehirnsturms,
falls Sie noch keinen gehört haben, -
1:45 - 1:48ist ungefähr so.
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1:48 - 1:51Man kann es noch lauter drehen.
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1:51 - 1:58Mein Sohn nennt das
"Popcorn machen, wenn das Radio rauscht". -
1:58 - 1:59Das ist ein Gehirn.
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1:59 - 2:03So klingen diese elektrischen Stürme
über einen Lautsprecher. -
2:03 - 2:06Sie hören die Entladung hunderter Gehirnzellen,
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2:06 - 2:10so hört sich jedes Gehirn an.
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2:10 - 2:14Als Neurowissenschaftler wollen wir uns
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2:14 - 2:19diese Symphonien des Gehirns anhören,
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2:19 - 2:23und ihre Botschaften herausfiltern.
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2:23 - 2:26Vor etwa 12 Jahren schufen wir
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2:26 - 2:29ein Präparat, das wir die Schnittstelle
von Gehirn und Maschine nannten. -
2:29 - 2:31Dieses Schema beschreibt, wie es funktioniert.
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2:31 - 2:37Die Sensoren sollen den Stürmen,
dieser elektrischen Entladung, lauschen, -
2:37 - 2:40und feststellen, ob man in der Zeit,
die der Sturm braucht, -
2:40 - 2:45um vom Gehirn zu den Beinen oder
Armen eines Tieres zu gelangen – -
2:45 - 2:48etwa eine halbe Sekunde –
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2:48 - 2:50die Signale lesen kann,
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2:50 - 2:54die enthaltenen motorischen
Signale entnehmen, -
2:54 - 2:56sie in digitale Befehle verwandeln
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2:56 - 2:58und sie an ein Gerät senden kann,
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2:58 - 3:04das die willkürliche Motorik
des Gehirns in Echtzeit abbildet. -
3:04 - 3:08Wir beobachten, wie gut wir
das Signal übertragen können, -
3:08 - 3:11im Vergleich zur
körpereigenen Weise. -
3:11 - 3:14Und ob wir wirklich eine Rückkopplung
über sensorische Signale -
3:14 - 3:20vom roboter-mechanischen,
rechnerbasierten Auslöser, -
3:20 - 3:22der jetzt vom Gehirn kontrolliert wird,
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3:22 - 3:23zurück zum Gehirn, erzeugen können,
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3:23 - 3:25und wie das Gehirn Signale verarbeitet,
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3:25 - 3:30die von einem künstlichen
Mechanismus ausgehen. -
3:30 - 3:33Genau das taten wir vor 10 Jahren.
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3:33 - 3:36Wir begannen mit dem
Affen-Superstar Aurora, -
3:36 - 3:38der auf diesem Gebiet zu
einem Superstar wurde. -
3:38 - 3:40Aurora spielte gerne Videospiele.
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3:40 - 3:42Wie Sie hier sehen,
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3:42 - 3:47sie benutzte, wie jeder von uns,
beim Spielen gern einen Joystick. -
3:47 - 3:51Als braver Primat, versuchte sie sogar
zu mogeln, um die richtige Antwort rauszufinden. -
3:51 - 3:56Sogar bevor ein Ziel erscheint,
das sie mit dem -
3:56 - 3:58Joystick gesteuerten
Cursor anzielen soll. -
3:58 - 4:02versucht Aurora das Ziel
zu finden, egal wo es ist. -
4:02 - 4:04Und wenn sie das macht, erhält sie,
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4:04 - 4:07jedes Mal wenn sie das Ziel mit
dem kleinen Cursor erfasst, -
4:07 - 4:10einen Tropfen brasilianischen Orangensafts.
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4:10 - 4:13Und jeder Affe wird alles für Sie tun,
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4:13 - 4:16wenn er einen Tropfen
dieses Orangensafts bekommt. -
4:16 - 4:19Eigentlich würde das jeder Primat machen.
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4:19 - 4:20Überlegen Sie sich das mal.
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4:20 - 4:24Während Aurora dieses Spiel spielte
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4:24 - 4:26und tausend Versuche am Tag machte
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4:26 - 4:30und 97% richtig machte und
350 ml Orangensaft bekam, -
4:30 - 4:33zeichneten wir die Gehirnstürme auf,
die in ihrem Kopf enstanden -
4:33 - 4:35und sendeten sie an einen Roboterarm,
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4:35 - 4:39der lernte die Bewegungen
Auroras zu reproduzieren. -
4:39 - 4:43Die Idee war diese Schnittstelle von
Gehirn und Maschine einzuschalten -
4:43 - 4:47und Aurora dieses Spiel allein
durch Denken spielen zu lassen, -
4:47 - 4:50ohne Eingriff ihres Körpers.
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4:50 - 4:53Ihre Gehirnströme würden
einen Arm kontrollieren, -
4:53 - 4:56der den Cursor bewegt
und das Ziel erfasst. -
4:56 - 4:59Zu unserem Entsetzen,
tat Aurora genau das. -
4:59 - 5:03Sie spielte das Spiel,
ohne ihren Körper zu bewegen. -
5:03 - 5:05Jede Bewegungslinie des Cursors,
die Sie jetzt sehen, -
5:05 - 5:08ist vom ersten Moment,
wo es ihr gelang. -
5:08 - 5:10Das ist das allererste Mal,
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5:10 - 5:17dass ein Gehirnbefehl vom physischen Bereich
eines Primatenkörpers befreit wurde -
5:17 - 5:21und außerhalb davon agieren konnte,
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5:21 - 5:24allein durch Steuerung
eines Geräts. -
5:24 - 5:29Und Aurora spielte weiter,
fand weiter das kleine Ziel, -
5:29 - 5:32bekam weiterhin den
Orangensaft, den sie wollte. -
5:32 - 5:39Sie tat das, weil sie damals
einen neuen Arm bekommen hatte. -
5:39 - 5:42Der Roboterarm, den Sie hier 30 Tage
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5:42 - 5:45nach dem vorhin gezeigten Video
in Bewegung sehen, -
5:45 - 5:47ist unter der Kontrolle
von Auroras Gehirn -
5:47 - 5:51und bewegt den Cursor,
um das Ziel zu erreichen. -
5:51 - 5:55Aurora weiß, dass Sie das Spiel mit Hilfe
dieses Roboterarms spielen kann, -
5:55 - 6:00aber sie hat nicht die Fähigkeit verloren,
ihren biologischen Arm zu benutzen. -
6:00 - 6:04Sie kann ihren Rücken und jeden von uns kratzen,
sie kann auch etwas anderes spielen. -
6:04 - 6:06In jeder Hinsicht hatte
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6:06 - 6:10Auroras Gehirn das Gerät
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6:10 - 6:13als eine Erweiterung ihres Körpers integriert.
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6:13 - 6:16Auroras Selbstbild, das sie im Kopf hatte,
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6:16 - 6:20hatte sich erweitert, um einen
weiteren Arm aufzunehmen. -
6:20 - 6:23Das haben wir vor 10 Jahren gemacht.
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6:23 - 6:26Spulen Sie bloß 10 Jahre vor.
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6:26 - 6:31Erst letztes Jahr merkten wir, dass wir
nicht mal ein roboterhaftes Gerät brauchen. -
6:31 - 6:36Man baut einfach einen
rechnerbasierten Körper, einen Affen-Avatar. -
6:36 - 6:40Diesen kann man nutzen, damit die Affen
entweder damit interagieren können -
6:40 - 6:45oder man kann sie so trainieren,
dass sie in einer künstlichen Welt -
6:45 - 6:48die Ich-Perspektive des Avatars einnehmen
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6:48 - 6:53und mit ihrem Gehirn die Bewegungen
der Arme oder Beine des Avatars kontrollieren. -
6:53 - 6:56Grundsätzlich trainierten wir die Tiere,
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6:56 - 6:59damit sie lernten,
diese Avatare zu kontrollieren -
6:59 - 7:03und Objekte in der
virtuellen Welt zu erforschen. -
7:03 - 7:05Diese Objekte sind optisch identisch,
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7:05 - 7:09aber wenn der Avatar die Oberfläche
dieser Objekte durchbricht, -
7:09 - 7:16senden sie ein elektrisches Signal,
angepasst an die mikrotaktilen Textur des Objekts. -
7:16 - 7:20Dieses geht direkt an das Gehirn
des Affen zurück -
7:20 - 7:25und teilt dem Gehirn mit,
was der Avatar berührt. -
7:25 - 7:30In nur vier Wochen lernt das Gehirn
diesen neuen Sinneseindruck zu verarbeiten -
7:30 - 7:36und erzeugt eine neue Sinnesbahn
– ähnlich einem neuen Sinn. -
7:36 - 7:38Das Gehirn wird jetzt wirklich befreit,
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7:38 - 7:43denn es kann Befehle senden,
um den Avatar zu bewegen. -
7:43 - 7:48Und die Rückmeldung vom Avatar
wird direkt vom Gehirn verarbeitet, -
7:48 - 7:50ohne die Einbindung der Haut.
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7:50 - 7:53Hier sieht man den
Aufbau dieser Aufgabe. -
7:53 - 7:57Sie sehen, wie ein Tier
diese drei Ziele berührt. -
7:57 - 8:01Und er muss eins auswählen,
denn nur eins führt zur Belohnung, -
8:01 - 8:03den Orangensaft, den sie haben wollen.
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8:03 - 8:09Und er muss es mit einem nicht
existierenden, virtuellen Arm auswählen. -
8:09 - 8:11Und genau das machen sie.
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8:11 - 8:14Das ist eine völlige Befreiung des Gehirns
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8:14 - 8:19von physischen Beschränkungen des Körpers
und der Motorik in einer Wahrnehmungsaufgabe. -
8:19 - 8:23Das Tier kontrolliert den Avatar,
um die Ziele zu berühren. -
8:23 - 8:28Und es fühlt die Textur durch elektrische Signale,
die er direkt im Gehirn empfängt. -
8:28 - 8:32Das Gehirn bestimmt dann, welche
Textur mit der Belohnung verknüpft ist. -
8:32 - 8:36Die Beschriftungen, die Sie im
Film sehen, sieht der Affe nicht. -
8:36 - 8:39Und außerdem lesen sie
sowieso kein Englisch, -
8:39 - 8:44sind also nur für Sie, damit Sie wissen,
dass das Ziel die Position wechselt. -
8:44 - 8:48Sie finden sie durch taktile Unterscheidung
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8:48 - 8:51und sie können sie
drücken und auswählen. -
8:51 - 8:54Wenn wir nun die Gehirne
dieser Tiere betrachten, -
8:54 - 8:57sieht man auf der obersten Tafel
die Ausrichtung von 125 Zellen, -
8:57 - 9:02was zeigt, was mit der Gehirnaktivität
passiert, den elektrischen Stürmen, -
9:02 - 9:04dieser Auswahl von
Neuronen im Gehirn, -
9:04 - 9:06wenn das Tier einen Joystick benutzt.
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9:06 - 9:08Das ist ein Bild, das jeder Neurophysiologe kennt.
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9:08 - 9:13Die Grundausrichtung zeigt, dass diese Zellen
für alle möglichen Richtungen kodiert sind. -
9:13 - 9:19Das untere Bild zeigt, was passiert,
wenn der Körper sich nicht mehr bewegt -
9:19 - 9:25und das Tier beginnt, eine roboterhaftes Gerät
oder einen Computer-Avatar zu kontrollieren. -
9:25 - 9:28So schnell wie wir unsere
Computer neu einstellen können, -
9:28 - 9:34verlagert sich die Gehirnaktivität
um dieses neue Werkzeug abzubilden, -
9:34 - 9:39als wenn es ein Körperteil des Primaten wäre.
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9:39 - 9:44Das Gehirn erfasst das schneller
als wir messen können. -
9:44 - 9:48Das deutet darauf hin, dass unser Selbstbild
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9:48 - 9:52nicht bei der Haut
unseres Körpers aufhört, -
9:52 - 9:58sondern beim letzten Elektron der Werkzeuge,
die wir mit unseren Gehirnen steuern. -
9:58 - 10:02Unsere Violinen, Autos, Fahrräder,
Fußbälle, Kleidung — -
10:02 - 10:09sie alle werden in das unersättliche,
dynamische System namens Gehirn integriert. -
10:09 - 10:11Wie weit können wir das treiben?
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10:11 - 10:15In einem Experiment, das wir vor einigen
Jahren machten, gingen wir ans Limit. -
10:15 - 10:18Wir hatten ein Tier, das in einer Tretmühle lief
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10:18 - 10:20— an der Duke Universität
an der Ostküste der USA — -
10:20 - 10:23und das die notwendigen Gehirnstürme
für die Bewegung produzierte. -
10:23 - 10:27Und es gab einen humanoiden Roboter,
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10:27 - 10:29in Kyoto, Japan, in den ATR-Laboratorien,
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10:29 - 10:35der sein ganzes Leben davon
geträumt hatte, von einem Gehirn, -
10:35 - 10:38einem menschlichen oder einem
Primatengehirn, kontrolliert zu werden. -
10:38 - 10:43Die Gehirnaktivität, die die
Bewegung im Affen erzeugte, -
10:43 - 10:47wurde nach Japan gesendet
und ließ den Roboter laufen, -
10:47 - 10:51während eine Videoaufzeichnung dieser
Bewegung wieder an Duke gesendet wurde, -
10:51 - 10:56damit der Affe vor sich sah, wie sich
die Beine des Roboters bewegten. -
10:56 - 11:00So wurde sie nicht für etwas belohnt,
was ihr Körper machte, -
11:00 - 11:05sondern für jeden richtigen Schritt des Roboters
auf der anderen Seite der Erde, -
11:05 - 11:07den sie mit ihrer Gehirnaktivität kontrollierte.
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11:07 - 11:15Witzigerweise brauchte die Reise
um den Globus 20 Millisekunden weniger, -
11:15 - 11:19als der Geistesblitz braucht, um
den Kopf des Affen zu verlassen -
11:19 - 11:23und seinen eigenen Muskel zu erreichen.
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11:23 - 11:29Der Affe bewegte einen Roboter, auf der anderen Seite des Planeten, der sechsmal größer war.
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11:29 - 11:35In diesem Experiment konnte
der Roboter selbständig laufen. -
11:35 - 11:40Hier lebt CB1 gerade
seinen Traum in Japan, -
11:40 - 11:44kontrolliert von der
Gehirnaktivität eines Primaten. -
11:44 - 11:46Wie weit treiben wir das alles?
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11:46 - 11:48Was machen wir mit der ganzen Forschung,
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11:48 - 11:54außer das dynamische Universum
zwischen unseren Ohren zu studieren? -
11:54 - 11:59Wir wollen mit diesem Wissen
und dieser Technologie -
11:59 - 12:04eines der schwersten neurologischen
Probleme der Welt auflösen. -
12:04 - 12:09Millionen von Menschen haben
die Fähigkeit verloren, diese Hirnströme -
12:09 - 12:11in Bewegung umzusetzen.
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12:11 - 12:16Obwohl die Gehirne weiterhin diese
Stürme und Bewegungscodes erzeugen, -
12:16 - 12:21gelangen sie nicht über die Barriere, die durch eine Verletzung des Rückenmarks entstanden ist.
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12:21 - 12:24Wir wollen einen Bypass schaffen,
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12:24 - 12:28um mit der Schnittstelle von Gehirn
und Maschine diese Signale zu lesen, -
12:28 - 12:32größere Hirnstürme, die das Verlangen
nach Bewegung in sich tragen, -
12:32 - 12:36umgehen die Verletzung unter
Nutzung von Mikrotechnologie -
12:36 - 12:43und senden es an einen komplett
neuen Korpus namens Ektoskelett, -
12:43 - 12:49ein Roboteranzug, der zum neuen
Körper dieser Patienten wird. -
12:49 - 12:53Sie sehen hier ein Bild, das von
dieser Gruppe produziert wurde. -
12:53 - 12:57Diese gemeinnützige Organisation
nennt sich "Walk Again Project". -
12:57 - 13:00Sie führt Wissenschaftler
zusammen, aus Europa, -
13:00 - 13:01den Vereinigten Staaten und Brasilien,
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13:01 - 13:06um diesen neuen Körper zu bauen –
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13:06 - 13:09ein Körper, der es uns ermöglicht, durch
dieselben plastischen Mechanismen, -
13:09 - 13:15die Aurora und die anderen Affen ermächtigte, dieses Instrument über diese Schnittstelle zu nutzen,
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13:15 - 13:21die Hilfsmittel zu integrieren, die wir
im Alltag produzieren und verwenden. -
13:21 - 13:24Wir hoffen, dass genau dieser Mechanismus
diesen Patienten dazu befähigt, -
13:24 - 13:28sich die Bewegungen, die sie
machen wollen, nicht nur vorzustellen -
13:28 - 13:31und in Bewegungen des
neuen Körpers zu übertragen, -
13:31 - 13:38sondern dass dies als neuer, vom Gehirn
gesteuerter, Körper einverleibt wird. -
13:38 - 13:42Vor 10 Jahren wurde mir gesagt,
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13:42 - 13:47dass es so gut wie unmöglich wäre.
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13:47 - 13:49Und ich kann Ihnen das nur als Wissenschaftler sagen,
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13:49 - 13:52der in den '60ern im Süden Brasiliens aufwuchs,
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13:52 - 13:58und ein paar Verrückte sah, die sagten,
dass sie zum Mond gehen würden. -
13:58 - 13:59Ich war fünf Jahre alt
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13:59 - 14:03und ich habe nie verstanden, warum die NASA nicht Captain Kirk und Spock für den Job angeheuerte hat;
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14:03 - 14:06schließlich waren sie sehr erfahren –
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14:06 - 14:09aber das als Kind zu sehen,
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14:09 - 14:12ließ mich, wie meine Großmutter
mir oft sagte, glauben, -
14:12 - 14:14dass "das Unmögliche nur das Mögliche ist,
-
14:14 - 14:18um dessen Verwirklichung sich noch
niemand genügend bemüht hat." -
14:18 - 14:22Sie sagten mir, es wäre unmöglich
jemanden zum Laufen zu bringen. -
14:22 - 14:25Ich werde wohl den Rat
meiner Großmutter befolgen. -
14:25 - 14:26Danke.
-
14:26 - 14:34(Applaus)
- Title:
- Miguel Nicolelis: Ein Affe steuert einen Roboter – nur durch Gedanken!
- Speaker:
- Miguel Nicolelis
- Description:
-
Können wir unser Gehirn benutzen, um Geräte direkt zu kontrollieren — ohne einen Körper dazwischen? Miguel Nicolelis erzählt von einem erstaunlichen Experiment, in dem ein schlauer Affe in den USA lernt, erst einen Affen-Avatar und dann einen Roboterarm in Japan, allein durch seine Gedanken, zu steuern. Diese Forschung hat große Auswirkungen für Tetraplegiker — und vielleicht für uns alle. (Gefilmt auf der TEDMED 2012.)
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:55
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Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for A monkey that controls a robot with its thoughts. No, really. | |
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Angelika Lueckert Leon commented on German subtitles for A monkey that controls a robot with its thoughts. No, really. | |
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Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for A monkey that controls a robot with its thoughts. No, really. | |
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Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for A monkey that controls a robot with its thoughts. No, really. | |
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David S edited German subtitles for A monkey that controls a robot with its thoughts. No, really. | |
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David S edited German subtitles for A monkey that controls a robot with its thoughts. No, really. |