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Wird es eine neue "Spezies Mensch" geben? | 42 - Die Antwort auf fast alles Reupload | ARTE

  • Not Synced
    Wir Menschen sind doch
    ziemlich vollendet.
    Einige Fähigkeiten fehlen uns vielleicht,
    aber dafür finden wir meist eine Lösung.
    Krone der Schöpfung.
    War's das mit unserer Evolution?
    OK, ein bisschen ist seit den die
    Neandertaler noch passiert aber
    irgendwann waren wir doch
    fertig als Spezies oder?
    Na gut, nicht gerade was
    unser Verhalten angeht.
    Aber zumindest biologisch gesehen:
    haben wir es dank unserer kulturellen
    und technologischen Errungenschaften
    geschafft uns von der
    Natur unabhängig zu machen?
    Sind wir an einem
    Endpunkt angekommen
    oder könnte irgendwann sogar noch eine
    neue Spezies Mensch aus uns entstehen?
    Das ist eine sehr gute Frage.
    Ich glaube es hängt davon ab
    wie man "Spezies" definiert.
    Es ist eine relativ schwierige Frage
    für den Wissenschaftler natürlich
    in die Zukunft zu blicken.
    Werden wir uns in eine
    andere Spezies verwandeln?
    Das ist unvermeidlich,
    wenn wir lang genug überleben.
    Was heißt "lang genug" und wie
    könnte so eine Spezies aussiehen?
    Fragt man euch wie der Mensch in
    100.000 Jahren aussehen könnte,
    seid ihr ziemlich pessimistisch.
    Viele von euch Glauben nicht mal daran,
    dass wir dann noch existieren.
    Trotzdem, eure Vorstellung davon
    sind ziemlich fantasievoll.
    Um herauszufinden ob tatsächlich eine
    neue Menschenspezies entstehen könnte,
    sollten wir zunächst klären was
    Evolution ist und wie sie funktioniert.
    Davon hatten wir lange Zeit
    überhaupt keine Ahnung.
    Stattdessen starten wir jahrtausendeelang
    hoch in die Sterne und fragten uns
    wie wir entstanden sind.
    Wir versuchten es uns zu erklären,
    bemühten mal Götter und Geister,
    mal Sternenstaub und andere Dinge.
    Erst mit der Aufklärung fingen wir
    an die Mythen und religiösen Dogmen
    in Frage zu stellen.
    Im 19. Jahrhundert war
    es schließlich soweit.
    Charles Darwin starch in See
    und umsegelte die Welt.
    Auf seiner Fahrt fand er Fossilien und
    sah ihre lebenden Miniaturverwandten
    umher tapsen.
    Er begann sich zu wundern:
    warum sollte Gott ähnliche Arten
    mehrfach erschaffen haben?
    Und wieso sind einige Arten verschwunden
    und nur noch als Fossilien zu finden?
    Könnte all das bedeuten dass
    Lebewesen sich weiterentwickeln?
    Aber das würde die göttliche
    Schöpfung in Frage stellen.
    Nach langer Gröbelei kam er
    auf die Theorie einer Evolution:
    einer Evolution durch Selektion.
    Das bedeutet dass diejenigen Lebewesen
    deren Eigenschaften es ihnen erlauben
    in ihrer Umgebung erfolgreich
    zu überleben sich vermehren,
    während andere, weniger
    angepasste Individuen, aussterben.
    Also natürliche Selektion:
    survival of the fittest.
    Die Selektion ist aber nicht der
    einzige Einflussfaktor für die Evolution.
    Dafür, wie unsere Eigenschaften an die
    nächste Generation weitergegeben werden
    sind vor allem unsere Gene wichtig.
    Die DNA ist Träger der genetischen
    Information und universell
    für alles Lebende.
    Es ist eine Art Blaupause dafür,
    wie ein Mensch aufgebaut ist
    und wie jede einzelne Zelle
    in uns funktioniert.
    Die DNA kann man sich wie eine verdrehte
    Strickleiter vorstellen:
    außen zwei Stränge,
    innen Sprossen.
    Diese Sprossen enthalten die eigentlichen
    Informationen: die Basen.
    Von ihnen gibt es vier
    unterschiedliche Varianten.
    Aus unterschiedlichen Kombinationen
    von Basen lassen sich verschiedene
    Bauanleitungenherstellen.
    Wir bestehen also mehr oder weniger
    aus Codes, wie ein Computerprogramm.
    Die Kombinationen dieser Codes ergeben
    die jeweiligen Organismen
    und ihre Eigenschaften
    und, ja Sex spielt dabei auch eine Rolle.
    Darwin zufolge überlebt nur der Stärkste.
    Wer ist nun der stärkste?
    Es ist der, der sich am besten
    an die Umwelt anpassen kann.
    Um diese Herausforderungen zu meistern,
    ist es von Vorteil, die genetischen
    Merkmale der Individuen zu mischen,
    um ein neues Individuum zu schaffen,
    das genetisch einzigartig ist.
    Das erreichen wir durch Sex.
    Statt sich einfach zu teilen,
    wird also die Hälfte der Erbmasse
    jedes Elternteils in einer
    neuen Kombination zusammengewürfelt.
    So entstehen immer neue Varianten
    von uns, die dann zum Erfolg oder
    zum Scheitern in der Evolution führen.
    Das funktioniert aber nicht systematisch.
    Auch der Zufall spielt eine große Rolle.
    Es gibt also beispielsweise beim Menschen
    auch mehrere hundert Spontanmutationen,
    wo sie also genetisch anders sind,
    als sie rein nur aufgrund von dem Genpool
    der Eltern sind und das ist wiederum eine
    Chance um eben eine gewisse Variabilität
    für die nächste Generation
    zu ermöglichen.
    Der Zufallsfaktor der Mutationen
    bringt also ganz neue Varianten.
    Bei jedem Kind im Durchschnitt 60.
    Mit 8 Milliarden Menschen weltweit
    entstehen dadurch ziemlich
    viele Kombinationen.
    Der interessante Teil ist
    die natürliche Auslese:
    Darwins Theorie, die besagt, dass
    diejenigen die sich besser vermehren
    die anderen die sich schlechter
    vermehren übertreffen werden.
    Fassen wir noch mal zusammen:
    die Evolution wird durch das
    Prinzip der Selektion vorangetrieben.
    Das gilt für alle Individuen und Arten.
    Wer sich am besten an die Umgebung
    anpasst und viel Nachwuchs erzeugt,
    setzt sich durch.
    Weil sich die Umgebung mit der Zeit
    aber immer wieder ändert,
    kann es Evolution biologisch
    gesehen nie Stillstand geben.
    Evolution bedeutet daher
    immer Veränderung.
    Sie ist der Normalfall.
    Dass wir Menschen uns offenbar seit
    Jahrtausenden nicht mehr verändern
    ist nur scheinbar so.
    Werfen wir mal einen Blick
    auf unsere Vergangenheit.
    Die menschliche Evolution beginnt
    vor ungefähr 7 Millionen Jahren.
    Da trennt sich die Linie die zum
    Menschen führt von der Linie
    die zum Schimpansen führt
    und über diese 7 Millionen Jahre
    hat es zahlreiche unterschiedliche
    Urmenschenformen gegeben.
    Wahrscheinlich, mindestens in Dutzenten.
    Wir, moderne Menschen, Homosapiens, den
    gibt's seit 200 000 oder 300 000 Jahren,
    das ist eine sehr junge
    Form von Urmensch,
    aber wir sind auch die Form von Urmensch,
    die alle anderen Urmenschen vertrrängen.
    Wir sind wahrscheinlich die erste Form
    von Urmensch die allein existiert
    in den letzten 7 Millionen Jahren.
    Tja, in der Evolution der Menschenarten
    standen wir am Ende als Gewinner da.
    War es das oder hat sich der Homo
    Sapiens danach noch weiterentwickelt?
    Der moderne Mensch hat
    sich weiterentwickelt.
    Das hat eben begonnen mit dem aufrechten
    Gang natürlich, mit der Optimierung auch
    des aufrechten Ganges,
    so wir ihn heutzutage haben.
    Das hat aber auch andere Beispiele:
    Körpergröße, sogenannte Robustizität,
    also wie kraftvoll sie
    eigentlich gebaut sind,
    auch den verschiedenen Komponenten,
    also wie viel Muskelmass sie vorhaben
    im Verhältnis zum Knochen und so weiter
    oder eben ganze Zahnapparat der eben
    sich verändert hat.
    Als wir die Welt eroberten passten
    wir uns stets an die Umgebung an:
    an Natur und Klima.
    Beispiel: Hautfarben.
    Die ersten Menschen der Gattung Homo
    Sapiens in Europa waren dunkelhäutig.
    Als sie tausende Jahre später zu Bauern
    wurden und sich von Getreide ernährten,
    fehlte ihnen ein Teil der Vitamin D zuvor
    den sie zuvor aus der tierischen Nahrung
    abdecken konnten.
    Wie auch wir, konnten sie dieses Vitamin
    zwar auch durch den Kontakt der Haut
    mit Sonnenlicht bilden, in nördlichen
    Breiten aber nicht ausreichend.
    Um das Licht besser aufnehmen
    zu können wurde es zum Vorteil
    hellere Haut zu haben.
    Und dann die Augen:
    sie waren braun bei allen von uns.
    Irgendwann entstanden auch andere Farben,
    vermutlich um attraktiver zu erscheinen.
    Wenn wir jetzt historische Zeiten nehmen,
    sagen wir letzten 5000 Jahren,
    wenn wir den Vergleich mit dem alten
    Ägypten ziehen, dann sind natürlich
    kleinere Veränderungen da, die können
    aber relativ umfangreich sein.
    Also wenn sie beispielsweise die
    Körpergröße anschauen, das ist ein
    klassisches Beispiel, was in relativ
    kurzer Zeit über 10cm in Mitteleuropa
    sich in relativ kurzer
    Zeit verändern kann.
    Wir haben uns weiter verändert.
    Aber in den letzten Jahrhunderten sind
    die Veränderungen immer kleiner geworden.
    Die moderne Medizin hat einen sehr großen
    Einfluss (glücklicherweise) auch auf
    unsere Gesundheit,
    unsere Sterblichkeit...
    ich denke ein gutes Beispiel,
    wo man das rein zahlenmäßig belegen kann
    ist die Kindersterblichkeit,
    die massivst gesunken ist,
    die natürlich dadurch auch zu einer
    anderen Art von Selektion führt.
    Durch unseren Fortschritt haben wir uns
    größtenteils vom Zwang zur evolutionären
    Anpassung befreit.
    Ist unsere Evolution beendet?
    Vielleicht geraten jetzt andere
    Eigenschaften der menschlichen Spezies
    unter Selektionsdruck, wie die Art
    und Weise wie wir mit verarbeiteten
    Lebensmitteln, mit neuartigen
    Schadstoffen oder in einer viel größeren
    Gesellschaft umgehen.
    Die Evolution geht immer weiter,
    wenn auch in kleineren Schritten
    und in neuen Bereichen.
    Wo könnte uns das hinführen?
    Werden sich unsere Körper an unseren
    modernen Lebensstil anpassen?
    Werden wir in Zukunft z.B sorglos auf dem
    so fast-stream und fast food essen können
    ohne davon krank zu werden?
    Das einzige was man in der Evolution
    nicht will ist sterben.
    Wir sind darauf programmiert zu viel
    zu essen, was richtig ist wenn Nahrung
    knapp ist.
    Heute leben wir in einer
    Welt des Überflusses.
    Wir essen gern Zucker und Fett
    und davon können wir so viel bekommen
    wie wir wollen.
    Aber heute wird es zu viel.
    Es bringt uns um.
    Tatsächlich gibt es aus der medizinischen
    Forschung erstaunliche Hinweise darauf,
    dass wir uns an das moderne
    Leben evolutionäranpassen.
    Untersuchungen von genetischem Material
    aus der berühmten Amerikanischen
    Framingham Studie deuten auf eine
    Anpassung an die bislang großen
    modernen Killer hin:
    hohe Cholesterinwerte
    und Bluthochdruck.
    Vor neue Herausforderungen gestellt,
    passt uns die Evolution wieder einmal an.
    Könnte das heißen dass sie
    uns immer "perfekter" macht?
    Evolution optimiert.
    Sie versucht uns so gut zu machen,
    wie wir in unserer Umgebung sein können.
    Ob das unserer Vorstellung vom perfekten
    Menschen entspricht, vermutlich nicht.
    Die Evolution optimiert nur wie
    gut wir uns vermehren können.
    Fakt ist: es finden evolutionäre
    Veränderungen statt und das geht
    erstaunlich schnell.
    In wenigen Jahrzehnten sind in Teilen
    von Afrika immer mehr Leute
    resistent gegen HIV geworden.
    In der westlichen Welt werden inzwischen
    häufiger Menschen mit einer dritten
    Mittelarmarterie geboren.
    Vor 100 Jahren waren es nur rund 10%.
    2100 könnten es 100% sein.
    Diese Extraarterie ermöglicht uns
    eine bessere Durchblutung.
    Könnte sinnvoll sein, weil viele
    von uns sich zu wenig bewegen.
    OK, und was ist mit
    größeren Veränderungen?
    Wäre eine komplett neue Spezies denkbar?
    Wir sind heute 8 Milliarden
    Menschen auf dieser Welt.
    Dass sich die gesamte Spezies Mensch
    verändert würde bedeuten dass alle
    8 Milliarden oder der Nachkommen
    eine gemeinsame Mutation hätten,
    die irgendwo entsteht und sich
    in all diesen 8 Milliarden Individuen
    ausbreitet.
    Das ist relativ schwer vorzustellen.
    Damit das passiert müsste es zwischen
    uns ein großes Auseinanderdriften
    in Zeit und Raum geben.
    Das wäre für mich ziemlich überraschend.
    Aber auf einer großen
    Zeitskala nicht unmöglich.
    Es ist möglich.
    Durch zufällige Veränderungen allein,
    wird es Milliarden von Jahren dauern.
    Bei Veränderungen die unsere
    Fortpflanzung betreffen, wie z.B Spermien
    oder Eizellen kann es
    allerdings schnell gehen.
    In einem Million Jahren können
    wir eine neue Spezies sein.
    Eine Million Jahre?
    Das ist ja eine Ewigkeit!
    Was müsste passieren
    damit es schneller geht?
    Eine Möglichkeit ist, dass wenn die
    Populationsgröße sehr stark reduziert.
    Das heißt, wenn die Population
    ein Flaschenhals geht, sag es gibt
    den nuklearen Winter, das
    kommt zu einem Atomkrieg,
    die Population schrumpft, da weniger
    tausend Menschen die vielleicht diesen
    Atomkrieg überleben und sind da
    vielleicht an unterschiedlichen
    Orten der Welt, tauschen sich nicht
    genetisch aus, sind voneinander getrennt
    und so würden quasi zwei
    unterschiedliche Menschenarten
    entstehen oder Population die
    nicht mehr kompatibel sind.
    Quasi ein Weltuntergang.
    Gibt es keine andere Möglichkeit
    bei der nicht fast alle von uns
    sterben müssen?
    Ein senario wäre Isolation
    durch Entfernung.
    Auf der Erde geht das nicht.
    Im All wo viel Platz ist schon.
    Vielleicht nicht morgen aber
    langfristig ist es denkbar.
    Wir könnten das Sonnensystem
    kolonisieren, indem wir uns ganz langsam
    immer weiter ausbreiten
    würden wir den Kontakt zwischen uns
    immer mehr verlieren.
    Es entstehen isolierte Gruppen.
    Die Veränderungen die sich in diesen
    Gruppen ansammeln würden mit der Zeit
    zu verschiedenen Arten führen.
    Fremde Planeten besiedeln,
    neue Formen annehmen.
    Das klingt schon etwas besser.
    Wenn es nur nicht so lange dauern würde.
    Das Problem bei der natürlichen
    Selektion ist dass es ewig dauert.
    Viele tausend Jahre.
    Aber warum warten wir?
    Wir haben doch die Technologie!
    Der Traum in die Schöpfung des Menschen
    einzugreifen ist uralt, wie schon diese
    Frankensteinverfilmung von 1931 zeigt
    und 2018 war es tatsächlich soweit.
    Auf Youtube teilte der chinesische Forscher
    He Jiang Kui mit dass er durch Eingriffe
    in die menschliche Keimbahn die ersten
    "Designer Babys" geschaffen hatte.
    "Keimbahn editing" ist die gezielte
    Manipulation des genetischen Materials
    im Stadium der embryonalen Entwicklung.
    Wenn ich einen Embryo in einem sehr
    frühen Stadium indem die Funktion
    der Zelle noch nicht festgelegt
    ist genetisch verändere, dann werden
    diese Veränderungen an die
    nächsten Generationen weitergegeben.
    Mit Hilfe der Genschere CRISPR CAS 9 sind
    die ersten Designer Babys entstanden.
    Aber wie genau?
    Die CRISPR CAS 9 Technologie
    funktioniert so:
    Wir haben hier einen DNA Strang
    mit einer bestimmten Sequenz.
    Mit Hilfe einer light RNA
    lenken wir das CAS 9 Protein.
    Das CAS 9 Protein und die Light RNA
    kommen nur zu dieser bestimmten
    DNA Sequenz und führen einen Bruch
    des Doppelstrangs durch.
    Mit der Genschere lassen sich also
    Teile der Gene auswechseln und neu
    zusammenbasteln.
    Weil das ganz neue Möglichkeiten eröffnet
    stehen die ersten Unternehmen bereits
    in den Startlöchern.
    Können solche Technologien auch
    unsere Evolution beeinflussen?
    Keimbahn editing hat bereits
    den Weg der menschlichen Evolution
    verändert, denn es gibt nun zwei
    Individuen auf der Welt
    die genetisch verändert sind.
    Wir sind jetzt erst erst am Anfang
    von diesen Technologien aber wir wissen
    alle nicht was in 100-500 tausend Jahren
    möglich ist und dann kann es durchaus
    sein dass wir dann schon sehr viel
    schneller und sehr viel massiver
    Eingreifen in den vermeintlich
    natürlichen Gang der Evolution.
    Wenn wir uns dafür entscheiden Genom-
    Editing einzusetzen, wird sich die Art
    und Weise wie wir als Spezies
    miteinander umgehen grundlegend
    ändern.
    Zum allerersten Mal können wir in
    unsere Evolution Eingreifen.
    Klingt vielversprechend aber auch
    riskant und in jedem Fall nach großer
    Verantwortung.
    Wenn wir die Technologie hätten
    zu verhindern dass jemand ein kurzes
    und schmerzhaftes Leben führt, wäre es
    ethisch gerechtfertig einzugreifen.
    Dann ist es aber nicht mehr weit auch
    bei dem Risiko für Krebs oder Alzheimer
    Hand anzulegen.
    Und warum sollte man statt einem schlauen
    Kind ein dummes Kind haben?
    Ich bezweifle dass wir
    dort stoppen werden.
    Ist Ethik jemals der Technologie
    in die Quere gekommen?
    Ich kenne kein Beispiel.
    Die Chancen die medizinisch
    bestehen sind enorm.
    Gleichzeitig ist eben auch
    ein bisschen eine Gefahr,
    dass eine gewisse Erwartungshaltung ist
    für den perfekten Menschen und da ist
    eben die Gefahr oder die
    Herausforderung auch zu definieren
    was ist dann "perfekt",
    Wer definiert was perfekt ist? I
    Ist der perfekte Mensch etwa
    in greifbare Nähe gerückt?
    Dazu müssten wir verstehen welche Gene
    dabei aktiv sind um ein intelligentes,
    gut aussehendes und gesundes
    Individuum zu schaffen
    und es gibt so viele Gene, dass ich
    sie nicht einmal beziffern kann.
    All diese Gene müssen perfekt manipuliert
    werden, was heute noch unerreichbar ist.
    Aber diese Technik
    entwickelt sich rasant.
    Was heute noch nicht möglich ist,
    könnte es morgen schon sein.
    Wenn wir definieren können was super ist,
    dann können wir es auch tun.
    Mit Objektiven begriffen
    wird es schwieriger.
    Wir können vielleicht einen Menschen
    mit den besten Genen zusammenstellen.
    Aber wird das dann super super sein?
    Ich weiß es nicht.
    Stopp mal!
    Was würde geschehen wenn diese
    "superhumans" tatsächlich Wirklichkeit
    werden?
    Übernehmen die dann alles?
    Auch uns Normalos?
    Werden sie uns ersetzen?
    Vielleicht, vielleicht auch nicht.
    Wir mögen faul, dumm und hässlich sein,
    aber wir vermehren uns.
    Sie sind vielleicht smart und gut
    aussehend, bekommen aber keine Kinder.
    Deshalb werden wir gewinnen.
    Solange wir uns weiterhin lieben und
    Kinder haben, müssen wir die Superhumans
    also nicht fürchten.
    Aber vielleicht lauert irgendwo anders
    eine viel größere Gefahr die den Homo
    Sapiens als Spezies wirklich
    in Frage stellen könnte.
    Die Zukunft muss nicht biologisch sein.
    Vielleicht können wir eines Tages ein
    lebendes Gehirn in einem
    Computer simulieren.
    Dann wird diese Person in der Maschine
    weiterleben und kann Kopien von sich
    selbst machen und plötzlich springt
    die Menschheit in Maschinen und
    entwickelt sich von dort aus weiter.
    Dabei offeriert die Technik
    längst ganz neue Möglichkeiten,
    unsere Fähigkeiten zu steigern.
    Exoskelette geben uns die Stärke
    und Ausdauer von Maschinen,
    Sensoren lassen uns im Dunkeln sehen.
    Aber der wirklich große Schritt wäre
    wenn wir die Verbindung zu unseren
    biologischen Körpern ganz Kappen könnten.
    Was wenn durch "brain-emulation" unser
    Geist mit der Technologie
    verschmelzen würde?
    Klingt nach Science Fiction.
    Es sollte auf jeden Fall möglich
    sein, denn auch wir sind
    "Intelligenzmaschinen".
    Unsere Gehirne sind ein physikalisches
    System.
    Es wird sicher nicht bald passieren
    aber solange wir immer bessere Computer
    entwickeln, warum sollten wir nicht
    eine allgemeine Intelligenz schaffen?
    Ob das in der Zukunft möglich wäre
    ist noch unklar aber die ersten
    Schritte werden bereits gemacht.
    Einige Forscher meinen dass sie schon
    um das Jahr 2045 herum unseren Cortex
    mit Computern und KI fusionieren könnten.
    Das wäre der Weg zu einem komplett
    digitalisierten Menschen.
    Verwandelt in Einsen und Nullen.
    Welche Möglichkeiten wir
    auf einmal hätten?
    Tief ins Weltall fliegen,
    weit entfernte Galaxien entdecken z.B
    nur so ganz ohne unsere Körper...
    Wollen wir das wirklich?
    Würde das nicht auch gleich das
    Ende unserer Spezies bedeuten?
    Wir möchten als Spezies überleben
    aber wenn wir eine Nachfolgespezies
    in Silizium hinterlassen, sind wir
    nicht wirklich ausgestorben.
    Sie würden etwas von uns in sich tragen.
    Das könnte die Zukunft
    der Kinder der Erde sein.
    Die Frage ob einmal eine neue Spezies
    von uns in der einen oder anderen Form
    entstehen wird bleibt offen.
    Nichtsdestotrotz hat die Evolution uns
    an einen nie da gewwesenen Punkt geführt
    wo wir als einzige Spezies
    die Fähigkeit besitzen den Planeten
    verlassen zu können, um
    die Sterne zu besuchen.
    War das das Ziel?
    Evolution ist nicht direkt zielgerichtet
    in dem Sinne dass sie irgendwann irgendwo
    hinführt.
    Sie hat natürlich insofern das Ziel,
    dass sie so viele Nachkommen
    wie möglich produzieren möchte,
    das würde ich noch so als Ziel sehen,
    aber nicht dass dieser Prozess
    der ja Millionen dauert
    irgendwo hinführt.
    Ich glaube da verlassen wir das rein
    naturwissenschaftliche und kommen
    wirklich, wie gesagt, auf eine höhere
    Ebene und da kann man sich natürlich
    schon fragen, was da noch über die rein
    evolutionär erklärbaren Dinge noch
    vorhanden ist und ich denke das ist eine
    ganz spannende Frage und da sind wir
  • Not Synced
    vielleicht einfach auch zu wenig
    intelligent um alles erfassen zu können.
  • Not Synced
    Wo die Wissenschaft an ihre Grenzen
    stößt bleibt nur uns über das große
  • Not Synced
    "warum" zu wundern und das Wissen
    dass die Evolution weitergehen wird,
  • Not Synced
    ob wir wollen oder nicht.
Title:
Wird es eine neue "Spezies Mensch" geben? | 42 - Die Antwort auf fast alles Reupload | ARTE
Description:

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Video Language:
German
Duration:
25:05

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