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Der Mythos von Oisín und dem Land der ewigen Jugend - Iseult Gillespie

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    Bei einer typischen Heldenreise
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    bricht die Hauptfigur
    in ein Abenteuer auf,
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    erfährt große Wandlung
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    und kehrt siegreich
    zu ihrem Ausgangspunkt zurück.
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    Doch in der irischen Gattung
    der Sage, bekannt als Eachtraí,
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    gibt es keine Rückkehr
    von der Reise zur Anderswelt.
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    Es gibt in der irischen Mythologie
    viele Versionen der Anderswelt
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    und das bekannteste Beispiel
    stammt aus der Geschichte von Oisín.
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    Oisín war der Sohn Fionn Mac Cumhaills,
    dem Anführer heidnischer Krieger,
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    die als Fianna bekannt sind.
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    Als Oisín eines Tages
    mit seinen Gefährten ausritt,
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    wurde er von Niamh besucht,
    einer unsterblichen Prinzessin.
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    Beide verliebten sich sofort ineinander.
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    Niamh setzte Oisín auf ihr weißes Pferd
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    und ritt mit ihm zum Rand
    der Irischen See.
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    Als sie sich dem Horizont näherten,
    umhüllte sie ein goldener Nebel.
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    Sie erreichten die Küste
    des funkelnden Königreichs Tír na nÓg.
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    Es war das Zuhause der Tuatha Dé Danann:
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    der Menschen, die das alte Irland
    lange vor Oisíns Zeit regierten.
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    Ab dem Moment seiner Ankunft
    wurden alle Wünsche Oisíns erfüllt.
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    Er heiratete Niamh in einer großen Feier
    und wurde in ihre Familie aufgenommen.
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    Wenn er Musik hören wollte,
    umspielten bezaubernde Töne seine Ohren.
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    War er hungrig, tauchten goldene Teller
    mit duftendem Essen auf.
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    Er bewunderte Schauplätze großer Schönheit
    und Farben, deren Namen er nicht kannte.
  • 1:23 - 1:28
    Um ihn herum lebten Land und
    Menschen in gleichbleibender Perfektion.
  • 1:28 - 1:32
    Doch Oisín wusste nicht, dass Tír na nÓg
    das Land der ewigen Jugend war,
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    in dem die Zeit still stand
    und Menschen niemals alterten.
  • 1:36 - 1:40
    Wie einst in Irland jagte Oisín
    und kundschaftete in seiner neuen Heimat,
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    Im Land der Jugend besaß er
    eine merkwürdige, neue Unbesiegbarkeit.
  • 1:44 - 1:46
    Am Abend jedes Abenteuertags
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    heilten Oisíns Wunden von selbst,
    während er in Niamhs Armen schlief.
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    Obwohl Oisín Ruhm und Freude
    im Land der Jugend im Überfluss erlebte,
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    vermisste er die Fianna
    und die gemeinsamen Abenteuer in Irland.
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    Nach drei Jahren in Tír na nÓg
    sehnte er sich nach seiner Heimat.
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    Niamh warnte ihn,
    bevor er seine Rückreise antrat,
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    dass er sein Pferd nicht verlassen
    und mit dem Fuß den Boden berühren dürfe.
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    Als Oisín die Küste Irlands erreichte,
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    fühlte es sich an, als sei ein Schatten
    über die Welt gefallen.
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    Auf dem Hügel mit dem Palast seines Vaters
    fand er nur eine Ruine vor.
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    Seine Rufe nach Freunden und Familie
    hallten von verfallenen Wänden wider.
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    Oisín ritt entsetzt los,
    bis er einer Gruppe Bauern begegnete.
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    Sie hatten Probleme,
    einen Felsen von ihrem Land zu rollen.
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    Oisín vergaß Niamhs Warnung,
  • 2:35 - 2:39
    stieg von seinem Pferd und rollte den Fels
    mit seiner übermenschlichen Kraft weg.
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    Das Jubeln der Masse
    verwandelte sich bald in Schreie.
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    Statt des Jünglings war dort ein alter
    Mann, dessen Bart den Boden berührte
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    und dessen Beine unter ihm nachgaben.
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    Er rief nach Finn und den Fianna,
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    doch die Menschen erinnerten sich nur
    an ihre Namen aus Zeiten vor 300 Jahren.
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    Die Zeit hatte Oisín betrogen
  • 2:58 - 3:03
    und die Rückkehr in das Land der Menschen
    hatte ihn unwiderruflich altern lassen.
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    Im irischen Brauchtum
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    wurden Zeichen des Landes der Jugend
    in den Tiefen von Brunnen gesehen,
  • 3:08 - 3:11
    am Rande des Horizonts
  • 3:11 - 3:13
    oder in der Düsterheit von Höhlen.
  • 3:13 - 3:17
    Doch die, die Oisíns Geschichte kennen,
    erzählen eine andere Version:
  • 3:17 - 3:23
    Die einer strahlenden Prinzessin,
    die ein Schimmel über Wellen trägt,
  • 3:23 - 3:26
    und noch immer auf die Rückkehr
    ihrer verlorenen Liebe wartet.
Title:
Der Mythos von Oisín und dem Land der ewigen Jugend - Iseult Gillespie
Description:

Die ganze Lektion unter: https://ed.ted.com/lessons/the-myth-of-oisin-and-the-land-of-eternal-youth-iseult-gillespie

Bei einer typischen Heldenreise begibt sich die Hauptperson auf ein Abenteuer, erfährt große Wandlung und kehrt siegreich zum dem Ort ihrer Herkunft zurück. Doch in der irischen Gattung der Sage, die als Eachtraí bekannt ist, gibt es von der Reise in die Anderswelt kein Zurück. Iseult Gillespie lässt uns am Mythos des Oisín und dem Land der ewigen Jugend teilhaben.

Lektion von Iseult Gillespie, Animation von Paper Panther.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
03:50

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